- Kleine Kappl
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49.96990833333312.426844444444Koordinaten: 49° 58′ 12″ N, 12° 25′ 37″ O
Die Wallfahrtskirche Kleine Kappl steht im Landkreis Tirschenreuth nahe dem Dorf Ottengrün, Gemeinde Neualbenreuth, auf einer Anhöhe.
Einmal im Jahr findet dort eine Trachtenwallfahrt statt. Die Anfänge dieses Wallfahrtsortes gehen bis in das 15. Jahrhundert zurück, als der Vorgängerbau der Kleinen Kappl, eine Kapelle des Gutes Ottengrün, errichtet wurde. Da zu dieser Zeit gerade die Pest herrschte, wurde die Kapelle dem heiligen Sebastian geweiht. Bald darauf entstand die Wallfahrt zu dem als Pest- und Viehpatron verehrten Heiligen.
Im Jahr 1725 wurde die baufällig gewordene Kapelle abgerissen und durch einen Neubau, dem jetzigen Gotteshaus, ersetzt.
Auftraggeber und Stifter der Kirche waren Johann Joseph Werndl von Lehenstein, der 23 Jahre zweiter und sechs Jahre erster Bürgermeister der Stadt Eger war, und seine Ehefrau Maria Sophia.
Einen besonderen Blickfang besitzt das Gotteshaus mit der schönen Rokokokanzel. Außer den beiden Seitenaltären, die dem Stil des barocken Hauptaltars ähneln, befindet sich in der nördlichen Chorseite noch ein Rokokoaltar. Die Deckenfresken aus dem Jahr 1770 und das Altarbild stammen von dem Egerländer Barockmaler Elias Dollhopf.
Interessant ist das wechselvolle Schicksal der großen Glocke aus dem Jahr 1761. Als sie im Ersten Weltkrieg als Kriegsmaterial abgegeben werden sollte, blieb ihr wegen ihres Wertes dieses Los erspart. Doch 1942 musste auch sie abgeliefert werden. Nur einem Zufall ist es zu verdanken, dass diese historische Glocke nach dem Ende des Krieges wieder unversehrt ihren Platz einnehmen konnte.
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