- Kloster Chiaravalle Milanese
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Zisterzienserabtei Chiaravalle Milanese
Vorplatz der KircheLage Italien
Region Lombardei
Provinz MailandBistum Mailand Koordinaten: 45° 25′ N, 9° 14′ O45.41713729.240984Koordinaten: 45° 25′ 2″ N, 9° 14′ 28″ O Ordnungsnummer
nach Janauschek93 Patrozinium Mariä Himmelfahrt Gründungsjahr 1135 Jahr der Auflösung/
Aufhebung1798 Jahr der Wiederbesiedlung 1952 Mutterkloster Kloster Clairvaux Primarabtei Clairvaux Kongregation San Bernardo d'Italia Tochterklöster Kloster Cerreto
Kloster Chiaravalle di Fiastra
Kloster Follina
Kloster CapolagoDas Kloster Chiaravalle Milanese (lat.: Sanctæ Mariæ Clarævallis Mediolanensis), auch Santa Maria di Rovegnano, ist ein Zisterzienserkloster in der Lombardei, Italien. Es liegt heute im Stadtgebiet von Mailand in der gleichnamigen Provinz im Süden der Stadt zwischen den Stadtvierteln Vigentino und Rogoredo, nicht weit von der Autobahn nach Florenz.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Kloster wurde 1135 als unmittelbares Tochterkloster der Primarabtei Clairvaux (nach anderen Angaben allerdings von Cîteaux) wohl von Bernhard von Clairvaux selbst gegründet. Motiv war vermutlich die Stärkung der Position des Papstes Innozenz II. gegen den Gegenpapst Anaklet II. 1138 wird es erstmals als Abtei genannt. Auf Grund bedeutender Stiftungen aus Mailand entwickelte sich das Kloster schnell zur bedeutendsten Zisterzienserniederlassung in Oberitalien. Ihm wurden bald unterstellt oder von ihm gegründet die Klöster Cerreto, Chiaravalle di Fiastra und Follina. 1236 wurde ihm auch das Kloster Capolago unterstellt. Die Kirche, mit deren Bau zwischen 1150 und 1160 begonnen wurde, wurde 1221 geweiht. 1443 wurde das Kloster in Kommende gegeben. Kommendataräbte waren unter anderem die späteren Päpste Julius II. und Clemens VII. 1494 wurde das Kloster mit San Ambrogio in Mailand organisatorisch vereinigt. 1497 schloss es sich der italienischen Zisterzienserkongregation an. In der Renaissancezeit wurde es von zahlreichen Künstlern, darunter Bernardino Luini und Fiammenghini, ausgeschmückt. 1798 wurde das Kloster durch die Cisalpinische Republik aufgehoben, jedoch wurde 1952 wieder ein Zisterzienserpriorat eingerichtet. Ein Teil der Anlage wurde beim Bau der Eisenbahn Mailand–Genua 1860 abgebrochen. 1894 wurde die Anlage von der Mailänder Denkmalschutzbehörde erworben. Seither werden Restaurierungsarbeiten durchgeführt.
Anlage und Bauten
Die Klosteranlage wird im Westen durch den Torbau abgeschlossen. Es schließen sich der Fremdenbau und die Frauenkapelle an. Vor der Abteikirche (Santa Maria Assunta) liegt ein großer Vorplatz. Die rund 63 m lange Kirche ist eine kreuzförmige Backsteinbasilika nach bernhardinischem Plan, die von dem gewaltigen, 56 m hohen achteckigen Vierungsturm mit vier sich verjüngenden Geschossen aus dem frühen 14. Jahrhundert überragt wird. Die Kirche hat einen rechteckigen Hauptchor und je drei gerade geschlossene Nebenkapellen an der Ostseite der seitlichen Querschiffsarme. Das Langhaus ist vierjochig mit Traveen auf massiven Rundpfeilern (wobei zunächst wohl ein Tonnengewölbe vorgesehen war), die Seitenschiffe schließen sich im gebundenen System an. Die Barockisierungen des 17. Jahrhunderts sind weitgehend wieder beseitigt worden. Die Konventsgebäude schließen sich südlich an die Kirche an. Im Osttrakt liegt der neunjochige Kapitelsaal, der im 16. Jahrhundert stark verändert worden ist. Im Südflügel liegt das gotische Refektorium. Der Konversenbau im Westflügel ist weitgehend verändert worden. Er war durch eine Klostergasse vom Kreuzgang abgetrennt. Der frühgotische Kreuzgang ist bis auf den neuen Südflügel erhalten. Er ist gegen Ende des 13. Jahrhunderts mit Rippengewölben überwölbt worden.
Fresken in der Vierungskuppel
Im Jahre 2010 wurden der Öffentlichkeit nach einer Renovierungszeit von zehn Jahren die Fresken der Kuppel wieder vorgestellt. Sie zeigen neben den Heiligen Girolamo, Augustin, Gregor und Ambrosius die vier Apostel überspannt von einem sternenübersäten Himmel. Ferner sind Szenen aus der Marienlegende von der Krönung Mariens bis zur Verkündigung dargestellt. Der Stil der Fresken wird von manchen Fachleuten als der der Schule von Giotto bezeichnet.
Literatur
- Balduino Gustavo Bedini: Breve prospetto delle Abazie Cistercensi d’Italia, o. O. (Casamari), 1964, S. 21–22, ohne ISBN
- M.-Anselme Dimier: L’art cistercien hors de France, Zodiaque, La Pierre-qui-vire 1971, S. 32–33, ohne ISBN, mit Plan der Kirche
- P. Caccin: L'Abbazia di Chiaravalle milanese – Il Monastero e la Chiesa – Storia e Arte, Moneta, Mailand 1979
- Heinz Schomann: Reclams Kunstführer Italien I,1, Philipp Reclam jun. Stuttgart 1981, S. 369–373, ISBN 3-15-010305-3
Weblinks
Commons: Kloster Chiaravalle Milanese – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Zisterzienserkloster in Italien
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