- Kloster Clairvaux
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Zisterzienserabtei Clairvaux Lage Frankreich
Region Champagne-ArdenneKoordinaten: 48° 9′ N, 4° 47′ O48.1472222222224.7888888888889Koordinaten: 48° 8′ 50″ N, 4° 47′ 20″ O Ordnungsnummer
nach Janauschek4 Gründungsjahr 1115 Jahr der Auflösung/
Aufhebung1791 Mutterkloster Kloster Cîteaux Tochterklöster 83 Klöster, Liste siehe Artikel
Clairvaux (Lateinisch Clara Vallis = „helles Tal“) ist eine ehemalige Zisterzienserabtei und steht etwa 55 km östlich und 10 km südlich von Troyes im Tal der Aube zwischen nordwestlichen Ausläufern des Plateaus von Langres, 15 km flussaufwärts der Stadt Bar-sur-Aube. Sie gehört heute zum Gemeindegebiet von Ville-sous-la-Ferté im Département Aube im Südosten der Region Champagne-Ardenne.
Geschichte
Die Abtei wurde 1115 durch Bernhard von Clairvaux und zwölf Mönche gegründet. Es ist eine der vier Primarabteien (ersten Tochterklöster) von Cîteaux. Clairvaux war Ausgangspunkt einer bedeutenden Filiation.
Das Kloster Clairvaux wurde 1791 in Folge der Französischen Revolution aufgehoben und ab 1808 (bis heute) größtenteils als Gefängnis genutzt. In den übrigen Gebäudeteilen ist ein Museum untergebracht, das frei zugänglich ist.
Kulturelle Ausstrahlung
Neben den politischen, geostrategischen und wirtschaftlichen Auswirkungen, die mit der Filiation von Clairvaux verbunden sind, kommt der Architektur, die durch das Mutterkloster Clairvaux entwickelt und verbreitet wurde, besondere Bedeutung zu. Generell waren Entwurf und Ausführung von klösterlichen Bauaufträgen den Terziaren („Laienbrüdern“) des jeweiligen Klosters übertragen. Die Tochterklöster von Clairvaux waren nicht nur in theologischer Hinsicht personell mit dem Mutterkloster verbunden, sondern auch in der spezifischen Form der architektonischen Gestaltung, die allen Tochterklöstern Clairvaux' gemeinsam ist. Die einzelnen Tochterklöster wurden dabei leitend von Baumeistern gestaltet, die vom Mutterkloster dorthin entsandt worden waren. Festmachen lässt sich dies neben dem generellen Festhalten an einer spezifischen, romanisch geprägten Gestaltung des Außen- und Innenbaus besonders an einem Detail innerhalb der Kreuzrippengewölbe. Es handelt sich dabei um die spezielle Form der Kreuzrippen-Gestaltung, die dem Mutterkloster Clairvaux und allen seinen Tochterklöstern gemeinsam ist. Die Gestaltungsweise der Kreuzrippen war im Mittelalter sehr variabel und konnte die unterschiedlichsten Querschnittsformen annehmen. In Clairvaux herrscht eine spezielle Form vor: die sogenannte Kastenrippe. Dabei handelt es sich um eine Kreuzrippe von kastenförmigem bzw. quadratischem Querschnitt. Diese lässt sich ausschließlich in Clairvaux und seinen Tochterklöstern feststellen. Die übrigen zisterzienischen Klöster (bzw. die Klöster anderer Orden) bevorzugten andere Rippenformen.
Eine wichtige Auswirkung dieser Formtreue ist, dass sich damit Überschneidungen zum weltlichen Baubetrieb nachweisen lassen. Generell ist der weltliche Baubetrieb des Mittelalters sehr viel schlechter erforscht als der kirchliche. Die Quellenlage ist auf diesem Gebiet meist wesentlich dünner als im kirchlichen Bereich. Im Falle der Architektur im Herrschaftsgebiet Friedrichs II. von Hohenstaufen ist es möglich, diese Rippenform auch an zahlreichen Burgenbauten nachzuweisen, die während seiner Herrschaftszeit dort errichtet worden sind. Das gilt etwa für Castel del Monte, aber auch für viele andere Burgen. Quellenmäßig belegt ist, dass Friedrich II. von den italienischen Tochterklöstern Clairvaux' Tertiaren anforderte, und zwar nicht nur für die Verwaltung seines sizilianischen Königreichs, sondern auch für die Ausführung der zahlreichen Bauprojekte, die er in der Frühzeit seiner Kaiserzeit (ab 1220) in Süditalien in Auftrag gab. Die Verwendung dieser auffälligen, spezifisch mit Clairvaux und seinen Tochterklöstern verbundenen Rippenform ist ein zusätzlicher, augenfälliger Nachweis für die personelle Verbindung, die es zwischen den Klosterbaubetrieben und den Bauhütten gab, die die kaiserlichen Burgen und Kastelle ausführten.[1]
Filialklöster
Unmittelbare Tochterklöster in Frankreich
Unmittelbare Tochterklöster Deutschland und in der Schweiz
- Kloster Himmerod (D)
- Kloster Eberbach (D)
- Kloster Bonmont (CH)
Unmittelbare Tochterklöster in Belgien und in den Niederlanden
- Kloster Ten Duinen (B)
- Kloster Villers-la-Ville (B)
- Abtei Aulne (B)
- Kloster Cambron (B)
- Kloster Klaarkamp (NL)
Unmittelbare Tochterklöster in Italien
- Kloster Chiaravalle Milanese
- Kloster Chiaravalle della Colomba
- Kloster Casamari
- Kloster Tre Fontane in Rom
- Kloster Cabuabbas
- Kloster Santa Maria delle Paludi
- Kloster San Pietro della Canonica
- Kloster San Gaudenzio
Unmittelbare Tochterklöster auf den britischen Inseln
Unmittelbare Tochterklöster in Portugal und Spanien
- Kloster Tarouca
- Mosteiro de Alcobaça
- Kloster Lafões
- Kloster Salzedas
- Kloster Moreruela
- Kloster La Santa Espina
- Kloster Oseira
- Kloster Sobrado
- Kloster Melón
- Kloster Valparaíso
- Kloster Meira
- Kloster Acibeiro
- Kloster Montederramo
Unmittelbare Tochterklöster in Ungarn
Personen
Im Kloster Clairvaux wirkten folgende Personen:
- Bernhard von Clairvaux (Abt, † 1153)
- Gerhard von Clairvaux (Mönch, † 1138)
- Heinrich von Clairvaux (Abt, † 1189)
- David von Himmerod (Mönch, † 1179)
Siehe auch
- Liste der Äbte von Clairvaux
- Clervaux (deutsch Clerf) im Großherzogtum Luxemburg
Anmerkungen
- ↑ Siehe hierzu Alexander Knaak: Prolegomena zu einem Corpuswerk der Architektur Friedrichs II. von Hohenstaufen 1220–1250. Phil. Diss., Marburg 2001, S. 24ff. und besonders S. 110ff. (zu den Einflüssen von Clairvaux auf Castel del Monte sowie zu den Einflüssen der Bauhütte von Clairvaux auf die friderizianische Architektur im Allgemeinen).
Weblinks
Commons: Kloster Clairvaux – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Kloster in Champagne-Ardenne
- Kloster (12. Jahrhundert)
- Ehemaliges Zisterzienserkloster in Frankreich
- Monument historique (Aube)
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