Kloster Creevelea

Kloster Creevelea
Das Kloster von Süden gesehen, mit dem südlichen Querschiff im Vordergrund

Das Kloster Creevelea wurde im Jahre 1508 von Margaret O'Brien, der Frau des Eoghan O'Rourke, als Haus der Franziskaner südlich von Dromahair auf dem Gebiet des County Leitrim gegründet.

Es war die letzte Gründung der Franziskaner in Irland vor der Reformation, und es ist der einzige Fall in dem ein irisches Franziskanerkloster von einer Frau gegründet wurde. Das Kloster wurde im Rahmen der Reformation aufgehoben; die Mönche konnten aber noch bis 1598 verbleiben und nutzten das Kloster auch im 17. Jahrhundert kurze Zeit.[1] Das Kloster wird auch mit dem Namen des Nachbarorts, Dromahair, verbunden, und die Namen Balliniairck oder Ballyniairke waren gebräuchlich.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Gründerin Margaret O'Brien war eine Schwester von Nuala O'Brien, die sich für das 1474 gegründete Franziskanerkloster in Donegal engagierte. Wegen dieser Verbindung kamen die ersten Mönche aus dem Kloster von Donegal, die der Bewegung der Observanten angehörten.[2] Die Kirche wurde 1511 von Thomas MacBrady, Bischof von Kilmore geweiht. Offenbar verstarb Thomas MacBrady bei den Feierlichkeiten oder bei einem späteren Besuch des Klosters, so dass er hier noch 1511 beerdigt wurde. Die Gründerin Margaret wurde 1512 in der damals noch in Holzbauweise errichteten Kirche des Klosters bestattet, ihr Ehemann Eoghan O'Rourke folgte 1526.[3]

Im Jahre 1536 zerstörte ein Feuer das Kloster, bei dem die Brüder Eremon O'Donnell und Mael Sechlainn MacGovern umkamen. Der Nachname O'Donnell deutet an, dass er wohl noch zu den aus Donegal stammenden Mönchen gehörte. Nach dem Brand wurde das Kloster in der jetzt noch als Ruine zu sehenden Form von Brian Ballach O'Rourke neu aufgebaut.[4]

Nach der Reformation verblieben die Mönche trotz der Auseinandersetzungen und der Verfolgungen bis 1590 in der Umgegend und im Kloster, bis die Engländer das Haus teilweise in Besitz nahmen und zerstörten. Die klösterliche Gemeinschaft bestand jedoch weiterhin, und sie errichtete für sich 1618 ein neues Wohnhaus. 1642, zu Beginn der Konföderation, gelang den Mönchen für wenige Jahre die Rückkehr ins Kloster.

Architektur

Blick aus dem Kirchenschiff durch den Turm in Richtung Chor. Rechts die Arkaden zum südlichen Querschiff

Alle heute noch zu sehenden Bauten des Klosters sind der 1536 beginnenden Bauperiode zuzurechnen. Entsprechend dem damaligen typischen Aufbau der Franziskanerklöster gab es ein Kirchenschiff ohne Seitenschiffe, ein südliches Querschiff, einen Turm und einen Chor. Der Klostergarten mit den umliegenden Wohngebäuden schloss sich auf der nördlichen Seite an. Im nördlichen Flügel befand sich das Refektorium und die zugehörige Küche. Einige der baulichen Veränderungen im Wohnbereich stammen offenbar aus der Zeit nach der Aufhebung.[5]

Im Klostergarten sind auf der nördlichen, südlichen und östlichen Seite einige Arkaden erhalten. Möglicherweise wurden die Arbeiten nie soweit abgeschlossen, dass auch die Arkaden auf der Westseite fertiggestellt wurden. Die Arkaden selbst sind in ihrer Form sehr schlicht. Auffällig sind nur einige einfache Steinmetzarbeiten, von denen eine Franz von Assisi zeigt, wie er den Vögeln predigt.[6]

Literatur

  • Harold G. Leask: Irish Churches and Monastic Buildings: Volume Three. Dundalgan Press, Dundalk 1960.
  • Aubrey Gwynn und R. Neville Hadcock: Medieval Religious Houses Ireland. Longman, London 1970, ISBN 0-582-11229-X.
  • Peter Harbison: Guide to National and Historic Monuments of Ireland. Gill and Macmillan, Dublin 1992, ISBN 0-7171-1956-4.
  • Colmán N. Ó Clabaigh: The Franciscans in Ireland, 1400-1534: From Reform to Reformation. Four Courts Press, Dublin 2002, ISBN 1-85182-548-7.

Weblinks

 Commons: Creevelea Friary – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Vgl. Gwynn und Hadcock, S. 248.
  2. Vgl. Ó Clabaigh, S. 62 und 63.
  3. Vgl. Gwynn und Hadcock, S. 248; Ó Clabaigh, S. 63.
  4. Vgl. Ó Clabaigh, S. 63.
  5. Vgl. Harbison, S. 212.
  6. Vgl. Leask, S. 149-151.
54.231111111111-8.3097222222222

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kloster Donegal — Südostansicht des Klosters Donegal mit Blick auf die Donegal vorgelagerte Bucht Das Kloster Donegal (englisch Donegal Friary) wurde von Aodh Rua O Donnell und seiner Mutter Nuala O Conor 1474 als Haus der reformierten Franziskaner gegründet …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Klöster — Dies ist eine Liste von bestehenden und ehemaligen Klöstern, geordnet nach Ordensgemeinschaft und Land. Inhaltsverzeichnis 1 Listen von Klöstern 2 Katholisch 2.1 Antoniter 2.2 Augustiner Chorherren …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Abteien — Dies ist eine Liste von bestehenden und ehemaligen Klöstern, geordnet nach Ordensgemeinschaft und Land. Inhaltsverzeichnis 1 Listen von Klöstern 2 Katholisch 2.1 Antoniter 2.2 Augustiner Chorherren …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Klöstern — Die Liste von Klöstern ist eine Liste von bestehenden und ehemaligen Klöstern, geordnet nach Ordensgemeinschaft, Land und Ort. Die Liste ist nicht vollständig. Bei einem Neueintrag wird darum gebeten, Ort, Gründungs und Aufhebungsdaten sowie eine …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”