Klütten

Klütten
Ein Brikett aus Braunkohle
Eierkohlen

Briketts sind das Ergebnis der Brikettierung, bei der ein Rohmaterial zerkleinert und in eine einheitliche Form gepresst wird. Die Bezeichnung "Briketts" wird nur bei Brennstoffen verwendet. Ist die Form sehr klein (unter ca. 2 cm Durchmesser), nennt man die Pressung "Pelletierung" und das Produkt Pellets.

Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts waren im deutschen Sprachraum vor allem Braunkohlenbriketts verbreitet. Deshalb wird der Begriff "Briketts" umgangssprachlich häufig als Synonym für "Braunkohlenbriketts" verwendet. Braunkohlenbriketts sind ziegelförmig und werden ohne Bindemittel unter hohem Druck gepresst. Im Rheinland sind Briketts als „Klütten“ bekannt. In der Fachsprache der Kohle gibt es auch die "Eiformbriketts". Diese werden aus zermahlener Steinkohle hergestellt, wobei Steinkohlenteerpech als Bindemittel verwendet wird.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung des Begriffs

Der Name entstand zunächst aus einer scherzhaften Bezeichnung für den metallenen Mittagsbrotbehälter der saarländischen Bergleute ("geformte Presskohle"). Dieses 'Brikett' kam im 19.Jahrhundert als das frz. brique = „Ziegelstein“ ins Deutsche. Es ist verwandt mit dem englischen Begriff brick für Ziegelstein und dem Wort break.

Brikettierung von Kohle

Couffinhal Brikettpresse, um 1900

Der Kohlenstaub wird aus der Zeche herangebracht und zunächst in einem Kohlenbunker gelagert. Über ein Becherwerk wird er in einen Trockner eingeworfen. Danach wird er in einem Knetwerk bei etwa 100 °C mit in einer Pechmühle fein gemahlenem Steinkohlenteerpech vermengt. Nach der Pressung in einer Stempelpresse ist noch ein Abkühlvorgang erforderlich. Braunkohle wird dagegen nur getrocknet und ohne Zusatz von Pech kalt zu Briketts gepresst.

Gegenüber normaler Kohle haben quaderförmige Briketts den Vorteil, dass sie sich wegen ihrer regelmäßigen Form gut und leicht zusammenstellen lassen und demnach einen nur verhältnismäßig geringen Raum einnehmen. Sie geben dabei aber ein sehr gutes Brennmaterial ab und eigneten sich früher auch für Lokomotiven und Dampfschiffe. Nur für den Hausbrand bestimmt sind die ovalen Nuss- und Eierbriketts (Eierkohle), die in Walzpressen hergestellt werden. Der sonst nicht verwendbare Steinkohlenstaub lässt sich auf diese Weise gut verwerten.

Die Deutschen Braunkohlenbrikett-Marken sind Union-Brikett (seit 1904) und Lausitzer Rekord-Brikett.

Andere Briketts

Holzbriketts nach ÖNorm M 7135 und DIN 51731 in rechteckiger Form

Das gleiche Verfahren wird auch bei anderen Rohmaterialien verwendet, am häufigsten bei Holz. Bei der Pressung (Brikettierung) von Holz entstehen Holzbriketts. Sehr viel kleinere Presslinge werden als Holzpellets benannt.

Seltener werden Briketts auch aus Pflanzenresten oder Altpapier hergestellt. Diese dürfen jedoch nur in speziell dafür zugelassenen Anlagen verbrannt werden.

Siehe auch

Weblinks

Geschichte einiger Brikettfabriken


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