Knade

Knade

Jacob Knade (* um 1490 in Danzig; † 1564 in Loitz) − auch Knode bzw. Knothe − war ein deutscher evangelischer Theologe der Reformationszeit.

Leben

Jacob Knade war in Frankfurt (Oder) immatrikuliert, 1516 zum Priester geweiht, trat aber 1518 in den Ehestand mit der Danzigerin Anna Rastenberg. Der Bischof von Leslau ließ ihn daraufhin gefesselt nach Subkau bringen. Ein halbes Jahr blieb er im Gefängnis und wurde genötigt, auf seine Pfarrstelle an S. Petri et Pauli in Danzig zu verzichten.

Er ging nach Thorn und wurde Schlossprediger auf einem Adelssitz. Als er 1525 nach Danzig zurückkehrte, wurde er erneut eingekerkert. Er gehörte zu den evangelischen Predigern, die zum Tode verurteilt, aber von Herzog Albrecht I. von Brandenburg-Ansbach bei König Sigismund freigebeten wurden.

Über Marienburg und Soldau gelangte er 1530 nach Mohrungen. Dort gelang es Friedrich von Heideck, ihn für Kaspar Schwenckfelds Auffassung zu gewinnen. Darüber hatte er sich vor Bischof Paul Speratus zu rechtfertigen. Sein eingefordertes Glaubensbekenntnis genügte dem Bischof nicht, der eine Gegenschrift verfasste. Da Knade sich weigerte, seine Auffassung aufzugeben, und der Herzog selbst keine Vermittlung zustande brachte, musste er Preußen verlassen.

Er ging nach Pommern. 1534 wirkte er in Wintershagen im Kreise Stolp, seit Ende der 30er Jahre in Anklam, wo er aber wegen Teilnahme an den vom Pfarrer Hagemeister erregten Unruhen von der Synode 1543 abgesetzt wurde. Er wirkte dann in Ueckermünde, Demmin und Loitz, wo er 1564 starb. Seine Frau, die die erste evangelische Pfarrfrau Deutschlands genannt wird, ging nach Danzig zurück, wo sie 1581 starb.

Literatur

  • Paul Tschackert: Urkundenbuch zur Reformation im Herzogtum Preußen. Leipzig 1890.
  • Hellmuth Heyden: Kirchengeschichte Pommerns. 2. Bd., Köln 1957, S. 43 und 47
  • Heinz Neumeyer: Kirchengeschichte von Danzig und Westpreußen. 1. Bd., Leer 1971, S. 77

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