- Paul Speratus
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Paul Speratus (* 13. Dezember 1484 in Rötlen bei Ellwangen (Jagst); † 12. August 1551 in Marienwerder, heute Kwidzyn) war katholischer Priester, dann evangelischer Prediger, Reformator und Liederdichter.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sein eigentlicher Name war entweder Spret oder Hoffer, die latinisierte Namensform wäre mit der Erhoffte oder Bräutigam zu übersetzen. Speratus absolvierte sein Studium in Freiburg im Breisgau, Paris und Wien und war Doktor sowohl der Theologie, als auch der Rechte und der Philosophie. Außerdem bekam er den Titel eines päpstlichen und kaiserlichen Hofpfalzgrafen verliehen. Vor seiner Hinwendung zur Reformation war er von 1514 bis 1520 Priester in Salzburg, dann wenige Monate in Dinkelsbühl, noch 1520 wurde er Domstiftprediger in Würzburg. Schon hier vertrat er die Lehre Martin Luthers und musste fliehen, nachdem er sich zur Aufgabe der Ehelosigkeit entschlossen hatte.
Dieses Schicksal widerfuhr ihm anschließend auch in Salzburg, in Wien wurde er nach einer Predigt am 12. Januar] 1522 im Stephansdom, in der er das Zölibatsgelübde angriff, sogar als Ketzer exkommuniziert. Im mährischen Iglau fielen seine reformatorischen Predigten endlich auf fruchtbaren Boden, der Rat der Stadt gab ihm eine Pfarrstelle. Bald aber wurde er auf Betreiben des Bischofs von Olmütz verhaftet und zum Feuertod verurteilt, jedoch unter der Bedingung begnadigt, das Land zu verlassen.
Über Wittenberg gelangte er 1524 als Hofprediger Albrecht I. von Brandenburg-Ansbach nach Königsberg. Von 1530 bis zu seinem Tod war er einer der ersten lutherischen Bischöfe von Pomesanien in Marienwerder in Preußen.
Paul Speratus ist der Dichter des Kirchenliedes Es ist das Heil uns kommen her (EG 342), das bereits in Luthers Achtliederbuch von 1523 enthalten ist.
Siehe auch
Literatur
- Martin Graf: Paul Speratus, der Reformator Altpreußens, der evangelische Bischof von Pomesanien. Ev. Buchhandlung, Königsberg 1917
- Bernhard Rogge: Paul Speratus, ein Herold des Evangeliums in Mähren und Reformator des Herzogtums Preussen. (= Für die Feste und Freunde des Gustav-Adolf-Vereins; Nr. 9). Klein, Barmen 1885, 2. Auflage 1888
- Paul Tschackert: Paul Speratus von Rötlen, evangelischer Pfarrer von Pomesanien in Marienwerder. (= Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte; Nr. 33). Verein für Reformationsgeschichte, Halle; Niemeyer, Halle 1891
- Heinz Vonhoff: Es ist das Heil uns kommen her. Auf den Spuren des Paul Speratus. (= Steinkopf-Bücherei; Bd. 20). Steinkopf, Stuttgart 1984, ISBN 3-7984-0460-7
- Wilhelm Wittgen: Es ist das Heil uns kommen her. Paul Speratus. (= Wie unser Gesangbuch entstand; Heft 4). Der Rufer, Gütersloh 1946, Neuauflage 1948
- Paul Tschackert: Speratus, Paul. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 35, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 123–135.
Weblinks
- Paul Speratus. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
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Wikisource: Paul Speratus – Quellen und Volltexte
Vorgänger Amt Nachfolger Erhard von Queis Bischof von Pomesanien
1530–1551Georg von Venediger Kategorien:- Reformator
- Lutherischer Theologe (16. Jahrhundert)
- Lutherischer Bischof (16. Jahrhundert)
- Autor
- Hofpfalzgraf
- Päpstlicher Hofpfalzgraf
- Literatur (16. Jahrhundert)
- Literatur (Deutsch)
- Kirchenlieddichter
- Deutscher
- Person (Ellwangen)
- Geboren 1484
- Gestorben 1551
- Mann
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