Knias Suworow (1904)

Knias Suworow (1904)
Schiffsdaten
Schiffstyp Linienschiff
Schiffsklasse Borodino-Klasse
Schwesterschiffe Borodino; Imperator Alexander III.; Orjol; Slawa
Baudaten
Bauwerft Baltische Schiffswerft St. Petersburg
Kiellegung Juli 1901
Stapellauf September 1902
Fertigstellung September 1904
Verbleib 27. Mai 1905 versenkt in der Seeschlacht von Tsushima
Technische Daten
Wasserverdrängung Konstruktion: 13.516 ts
bei Tsushima: 14.151 ts
Länge 121 m
Breite 23,3 m
Tiefgang 8,0 m
Bewaffnung
  • 4 x 305-mm-Geschütze
  • 12 x 152-mm-Geschütze
  • 20 x 75-mm-Geschütze
  • 20 x 47-mm-Geschütze
  • 4 Torpedorohre \varnothing 38,1 cm
Panzerung
  • Gürtelpanzer: 190 bis 203 mm
  • Haupttürme: 249 bis 254 mm
  • Sekundartürme: 152 bis 203 mm
  • Kommandostand: 254 bis 304 mm
  • Hauptdeck: 50 mm
Antriebsanlage
Maschinenleistung ca. 15.800 PSi
Brennstoffvorrat 1.545 t Kohle
Geschwindigkeit 17.5 Knoten
Fahrbereich 2.590 sm bei 10 kn
Besatzung 788 Mann

Die Knias Suworow war ein Linienschiff der Kaiserlich-Russischen-Marine, das vierte von fünf Schiffen der Borodino-Klasse.

Inhaltsverzeichnis

Die Borodino-Klasse

Die Borodino-Klasse basierte auf den Plänen der in Frankreich 1899–1901 gebauten Zessarewitsch. Die russische Marineleitung hatte beim Abschluss des Bauvertrags darauf bestanden, dass man fünf weitere Schiffe der gleichen Art in Russland bauen und soweit notwendig modifizieren durfte, damit sie den Ansprüchen der russischen Marine entsprächen. Demgemäß wurden von 1899 bis 1905 die Schiffe der Borodino-Klasse auf russischen Werften gebaut: Borodino, Imperator Alexander III., Orjol, Knias Suworow und Slawa.

Wie schon die Zessarewitsch, so litten auch diese Schiffe daran, dass ihr Schwerpunkt zu hoch lag, die Bordwände im sog. Tumblehome-Design oberhalb der Wasserlinie nach innen zeigten, das in der Rumpfmitte laufende Längsschott die Gefahr des Kenterns heraufbeschwor, und der niedrige Gürtelpanzer bei voller Gefechtsbeladung unter Wasser gedrückt wurde. Die Kasemattgeschütze lagen so tief, dass sie bei Seegang unbrauchbar waren. Hinzu kam, dass die Schiffe trotz größeren Gewichts schwächere Maschinen als die Zessarewitsch hatten. Alle drei bei Tsushima versenkten Schiffe der Klasse kenterten bevor sie sanken. Die Schiffe werden daher von manchen Schiffbauexperten als die schlechtesten jemals gebauten Schlachtschiffe angesehen (Preston 2002).

Geschichte

Tsushima

Das Schwesterschiff Orjol

Die Knias Suworow wurde 1901 auf den Baltischen Werken in St. Petersburg auf Kiel gelegt. Sie lief im September 1902 vom Stapel und wurde im September 1904 fertiggestellt, in Dienst gestellt und mit ihren Schwestern (ausgenommen die noch nicht fertiggestellte Slawa) dem Zweiten Pazifikgeschwader unter Vizeadmiral Roschestwenski zugeteilt. Roschestwenski nahm die Knias Suworow als sein Flaggschiff. Bereits am 15. Oktober 1904 ging Roschestwenskis Flotte auf die acht-monatige Reise über 18.000 Seemeilen nach Ostasien.

Die Knias Suworow wurde in der Seeschlacht von Tsushima am 27. Mai 1905 sehr schnell schwer beschädigt. Sie bekam in der Schlachtlinie laufend erhebliche Treffer der japanischen Schlachtflotte ab. Ein Treffer traf die Brücke und verwundete den kommandierenden Admiral schwer, so dass die Flotte ab diesem Zeitpunkt führungslos war, denn ein Signal darüber wurde den restlichen Schiffen nicht gegeben.

Schwer getroffen musste sie aus der Schlachtlinie ausscheren und übergab den verwundeten Admiral Roschestwenski an ein Torpedoboot, damit er in Sicherheit gebracht werden konnte. Im weiteren Verlauf der Schlacht wurde das Schiff final getroffen, kenterte und sank.

Mit der Versenkung der Knias Suworow und ihrer Schwesterschiffe Borodino und Imperator Alexander endete die Zeit der klassischen Linienschiffe und man ging zum All-Big-Gun-Ship über, dessen erster Vertreter die britische Dreadnought war.

Literatur

  • Burt, R.A.: Japanese Battleships, 1897–1945
  • Corbett, Sir Julian: Maritime Operations in The Russo-Japanese War 1904–1905, 1994 ISBN 1-55750-129-7
  • Gibbons, Tony: The Complete Encyclopedia of Battleships, Crescent Books, New York, 1983 ISBN 0-517-37810-8
  • Hough, Richard A.: The Fleet That Had To Die, Ballantine Books, New York 1960
  • Lyon, Hugh: The Encyclopedia of the World's Warships, Chartwell Books, 1985 ISBN 0-89009-780-1
  • McLaughlin, S.: „Aboard the Orel at Tsushima“, in Warship 2005, Conways Maritime Press 2005
  • Novikoff-Priboy, A.: Tsushima, George Allen & Unwin Ltd., London 1936
  • Pleshakov, Constantine: The Tsar's Last Armada: Epic Voyage to the Battle of Tsushima, 2002 ISBN 0-46505-792-6
  • Preston, Antony: World's Worst Warships, Conways Maritime Press 2002
  • John Roberts, H. C. Timewell, Roger Chesneau (Hrsg.), Eugene M. Kolesnik (Hrsg.): Kriegsschiffe der Welt 1860 bis 1905 – Band 2: USA, Japan und Rußland, Bernard & Graefe Verlag, Koblenz, 1983, ISBN 3-7637-5403-2
  • Tomitch, V. M.: Warships of the Imperial Russian Navy, Vol. 1: Battleships, 1968
  • Warner, Denis and Peggy: The Tide at Sunrise, A History of the Russo-Japanese War 1904–1905, 1975 ISBN 0-7146-5256-3

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