- Orjol (1904)
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Schiffsdaten Schiffstyp Linienschiff Schiffsklasse Borodino-Klasse Schwesterschiffe Borodino; Imperator Alexander III.; Knias Suworow; Slawa Baudaten Bauwerft Galerny-Werft[1],
St. PetersburgKiellegung 2. Juni 1900 Stapellauf 19. Juli 1902 Fertigstellung Oktober 1904 Verbleib 1905 japanische Kriegsbeute,
als Iwami 1924 versenktTechnische Daten Wasserverdrängung Konstruktion: 13.516 ts
bei Tsushima: 14.151 tsLänge 121 m Breite 23,3 m Tiefgang 8,0 m Bewaffnung - 4 x 305 mm-Geschütze
- 12 x 152 mm-Geschütze
- (als Iwami statt dessen 6 x 203 mm-Geschütze)
- 20 x 75 mm-Geschütze
- 20 x 47-mm-Geschütze
- 4 Torpedorohre 38,1 cm
Panzerung - Gürtelpanzer: 190 bis 203 mm
- Haupttürme: 249 bis 254 mm
- Sekundartürme: 152 bis 203 mm
- Kommandostand: 254 bis 304 mm
- Hauptdeck: 50 mm
Antriebsanlage - 12 Belleville-Dampfkessel
- 2 stehende
Dreifachexpansions-
Dampfmaschinen
auf 2 Wellen
Maschinenleistung ca. 15.800 PSi Brennstoffvorrat 1.545 t Kohle Geschwindigkeit 17,5 Knoten Fahrbereich 2590 sm bei 10 kn Besatzung 782 Mann Die Orjol (russisch Орёл) war ein Linienschiff der Kaiserlich-Russischen-Marine, das dritte von fünf Schiffen der Borodino-Klasse.
Inhaltsverzeichnis
Die Borodino-Klasse
Die Borodino-Klasse basierte auf den Plänen der in Frankreich 1899–1901 gebauten Zessarewitsch. Die russische Marineleitung hatte beim Abschluss des Bauvertrags darauf bestanden, dass man fünf weitere Schiffe der gleichen Art in Russland bauen und soweit notwendig modifizieren durfte, damit sie den Ansprüchen der russischen Marine entsprächen. Demgemäß wurden von 1899 bis 1905 die Schiffe der Borodino-Klasse auf russischen Werften gebaut: Borodino, Imperator Alexander III., Orjol, Knias Suworow und Slawa.
Wie schon die Zessarewitsch, so litten auch diese Schiffe daran, dass ihr Schwerpunkt zu hoch lag, die Bordwände im sog. Tumblehome-Design oberhalb der Wasserlinie nach innen zeigten, das in der Rumpfmitte laufende Längsschott die Gefahr des Kenterns heraufbeschwor, und der niedrige Gürtelpanzer bei voller Gefechtsbeladung unter Wasser gedrückt wurde. Die Kasemattgeschütze lagen so tief, dass sie bei Seegang unbrauchbar waren. Hinzu kam, dass die Schiffe trotz größeren Gewichts schwächere Maschinen als die Zessarewitsch hatten. Alle drei bei Tsushima versenkten Schiffe der Klasse kenterten bevor sie sanken. Die Schiffe werden daher von manchen Schiffbauexperten als die schlechtesten jemals gebauten Schlachtschiffe angesehen (Preston 2002). Die japanische Marine, die die Orjol bei Tsushima erbeutete und dann als Iwami in Dienst stellte, reduzierte ihre Aufbauten und ihre Sekundärartillerie erheblich, um die Seetüchtigkeit des Schiffes zu verbessern; dabei wurden die sechs 15,2-cm-Doppeltürme durch sechs 20,3-cm-Einzelgeschütze ersetzt.
Geschichte
Tsushima
Die Orjol wurde 1900 auf der Galerny-Werft[1]in St. Petersburg auf Kiel gelegt. Sie lief im Juli 1902 vom Stapel und wurde im Oktober 1904, obwohl noch nicht vollkommen fertiggestellt, in Dienst gestellt und mit ihren Schwestern (ausgenommen die noch nicht fertiggestellte Slawa) dem Zweiten Pazifikgeschwader unter Vizeadmiral Roschestwenski zugeteilt. Bereits am 15. Oktober 1904 ging Roschestwenskis Flotte auf die acht-monatige Reise über 18.000 Seemeilen nach Ostasien. Dabei hatte die Orjol noch Werftarbeiter an Bord, die die letzten Arbeiten zu Ende führen sollten.
Die Orjol wurde, als viertes Schiff in der russischen Schlachtlinie, in der Seeschlacht von Tsushima am 27. Mai 1905 schwer beschädigt: sie erhielt vermutlich fünf 30.5-cm-, zwei 25,4-cm-, neun 20,3-cm- und 28 15,2-cm-Treffer. Ihre drei Schwesterschiffe wurden versenkt. Am Morgen des nächsten Tages, dem 28. Mai 1905, gegen 10:30 Uhr kapitulierte die Orjol auf Befehl von Konteradmiral Nebogatow. Mit der Orjol kapitulierten auch das alte Panzerschiff Imperator Nikolai I., Admiral Nebogatows Flaggschiff, und die beiden Küstenpanzerschiffe General-Admiral Graf Apraxin und Admiral Senjawin.
Japanische Marine
Nach Totalüberholung 1906–1907 diente das Schiff unter dem Namen Iwami in der japanischen Marine.
Im Ersten Weltkrieg wurde die Iwami, seit August 1912 als Küstenpanzerschiff klassifiziert, bei der Blockade und Eroberung der deutschen Kolonie Qingdao (Kiautschou) eingesetzt.
Auf Grund des Washingtoner Flottenvertrages vom Februar 1922 wurde die Iwami am 9. Mai 1923 außer Dienst gestellt und als Zielschiff am 10. Juli 1924 durch Bombenflieger vor der Bucht von Tokio versenkt.
Anmerkungen
- ↑ a b Gelegen auf der Insel Galerny in der Newa. Im Jahr 1908 von der Neuen Admiralitätswerft übernommen. Der Name der Werft wird in den Quellen unterschiedlich geschrieben (auch: Galernyi, Galernij usw.).
Literatur
- Burt, R.A.: Japanese Battleships, 1897–1945
- Corbett, Sir Julian: Maritime Operations in The Russo-Japanese War 1904–1905, 1994 ISBN 1-5575-0129-7
- Gibbons, Tony: The Complete Encyclopedia of Battleships, Crescent Books, New York, 1983 ISBN 0-517-378108
- Hough, Richard A.: The Fleet That Had To Die, Ballantine Books, New York 1960
- Lyon, Hugh: The Encyclopedia of the World's Warships, Chartwell Books, 1985 ISBN 0-89009-780-1
- McLaughlin, S.: „Aboard the Orel at Tsushima“, in Warship 2005, Conways Maritime Press 2005
- Nowikow-Priboi, A.: Tsushima, George Allen & Unwin Ltd., London 1936
- Pleshakov, Constantine: The Tsar's Last Armada: Epic Voyage to the Battle of Tsushima, 2002 ISBN 0-46505-792-6
- Preston, Antony: World's Worst Warships, Conways Maritime Press 2002
- John Roberts, H. C. Timewell, Roger Chesneau (Hrsg.), Eugene M. Kolesnik (Hrsg.): Kriegsschiffe der Welt 1860 bis 1905 – Band 2: USA, Japan und Rußland, Bernard & Graefe Verlag, Koblenz, 1983, ISBN 3-7637-5403-2
- Tomitch, V. M.: Warships of the Imperial Russian Navy, Vol. 1: Battleships, 1968
- Warner, Denis and Peggy: The Tide at Sunrise, A History of the Russo-Japanese War 1904–1905, 1975 ISBN 0-7146-5256-3
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