Knochennekrose

Knochennekrose
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Klassifikation nach ICD-10
M87 Knochennekrose
M87.0 Idiopathische aseptische Knochennekrose
M87.1 Knochennekrose durch Arzneimittel
M87.2 Knochennekrose durch vorangegangenes Trauma
M87.3 Sonstige sekundäre Knochennekrose
M87.8 Sonstige Knochennekrose
M87.9 Knochennekrose, nicht näher bezeichnet
M90.4 Knochennekrose durch Hämoglobinopathie
M90.5 Knochennekrose bei sonstigen anderenorts klassifizierten Krankheiten
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Osteonekrose (Abkürzung ON; englisch: osteonecrosis; umgangssprachlich: Knocheninfarkt) beschreibt einen Infarkt des Knochens oder eines Knochenabschnittes mit nachfolgendem Absterben (Nekrose) des betroffenen Knochens bzw. Knochenabschnittes.

Gemeinsame Ursache aller Knochennekrosen ist der Verschluss eines Blutgefäßes, welches den betroffenen Knochen oder Knochenabschnitt versorgt. Die Ursache des Gefäßverschlusses kann dabei sehr unterschiedlich sein. Knochennekrosen treten in jedem Lebensalter auf. Als Zeichen (Symptome) von Knochennekrosen finden sich vorwiegend Schmerzen und Bewegungseinschränkungen der betroffenen Knochenabschnitte. Selten kann auch ein Gelenkerguss oder eine Gelenkschwellung auftreten, sofern der durch die Osteonekrose betroffene Knochenabschnitt gelenknah liegt. Der Verlauf von Knochennekrosen ist in Abhängigkeit von der Lokalisation, der Ausdehnung, den möglicherweise vorhandenen Risikofaktoren, dem Alter und dem letztendlichen Auslöser variabel: sowohl Spontanheilungen wie auch völlige Gelenkzerstörung sind bekannt. Als Faustregel darf gelten, dass je größer das betroffene Knochenareal und je gelenknäher der betroffene Knochenabschnitt sich befindet, umso unwahrscheinlicher ist eine spontane Heilung.

Die Behandlung der Knochennekrosen richtet sich ebenfalls nach den vorgenannten prognostischen Faktoren: je größer und gelenknäher Knochennekrosen sind, umso eher ist eine operative Behandlung erforderlich. Kommt es im Rahmen gelenknaher Knochennekrosen zu einer Beschädigung oder gar Zerstörung der Gelenkoberflächen, ist ein operativer Eingriff zumeist nicht zu umgehen. Je nach Ausmaß der Knochennekrose werden Anbohrungen (Pridie-Bohrung), Knochentransplantationen (mit und ohne Knorpel) sowie bei starker Ausprägung auch vollständige Gelenkersetzungen (Totalendoprothesen) durchgeführt. Eine konservative Behandlung besteht aus Gewichtsentlastung und Schonung.

Lokalisation

Osteonekrosen können an jedem beliebigen Knochen oder Knochenabschnitt auftreten. Bevorzugt betroffene Knochen bzw. Knochenabschnitte sind

Formen

Entsprechend der wahrscheinlich der Osteonekrose zugrunde liegenden Ursache können folgende Formen von Osteonekrosen unterschieden werden:

aseptische Knochennekrose
Knochennekrose, welche nicht durch eine Infektion ausgelöst wird. Sie kann auch von einem Trauma (Verletzung) ausgelöst werden (siehe traumatische Knochennnekrose)
septische Knochennekrose
Knochennekrose, welche im Rahmen oder als Folge einer Infektion auftritt.
posttraumatische Knochennekrose
Knochennekrose, welche im Rahmen oder als Folge einer Verletzung auftritt. Diese Form der Osteonekrose kann zur aseptischen Knochennekrose hinzugefügt werden.

Im angloamerikanischen Sprachraum ist die Bezeichnung avascular osteonecrosis (AVN; avaskuläre Knochennekrose) als gleichbedeutender Begriff für die Zusammenfassung der aseptischen und posttraumatischen Knochennekrose gebräuchlich.

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