Knospung

Knospung
Stark vergrößerte Ansicht eins Hefepilzes bei der Sprossung

Die Knospung oder Sprossung (auch Gemmatio) ist eine Form der vegetativen Vermehrung, einer Unterform der ungeschlechtlichen Vermehrung. Sie kann sowohl bei Einzellern, als auch bei Mehrzellern einschließlich Tieren und Pflanzen auftreten.

  • Bei Bakterien bezeichnet Knospung eine ungleiche Zellteilung, die sich durch lokales Wachstum vollzieht. Die Tochterzelle (Knospe) ist dabei meist kleiner als die Mutterzelle, im Gegensatz zur Spaltung. Zu den knospenden Bakterien gehören einige Wasser- und Bodenbakterien.[1]
  • Bei einzelligen Sprosshefen (Hefen) und mehrzelligen Pilzen tritt einer der beiden zuvor durch Zellteilung gebildeten Protoplasten aus einem Porus der gemeinsamen Zellwand aus und bildet für sich eine neue Zellwand, während der andere Protoplast in der alten Zellwand verbleibt und nur den Porus zu verschließen braucht. Die Poren erkennt man bei den Eltern an den so genannten Narben. Bei Schlauchpilzen werden die Konidien, bei Basidienpilzen (Basidiomycetes) die Basidien und die Basidiosporen durch Sprossung gebildet.
  • Bei Pflanzen entstehen durch örtliche Wachstumsvorgänge Auswüchse, die sich mehr oder weniger vollständig von der Mutterpflanze lösen.
  • Mehrzellige Tiere schnüren Zellkomplexe an der Oberfläche des Mutterindividuums ab, wodurch Tochterindividuen entstehen; wenn diese am Mutterorganismus verbleiben, entstehen Kolonien. Knospung findet sich bei Schwämmen (Porifera), Hohltieren (Coelenterata), Moostierchen (Bryozoa), Manteltieren (Tunicata) sowie manchen Ringelwürmern (Naidinae).
  • Treten behüllte Viren aus der Wirtszelle aus, verwenden sie einen Teil der Wirts-Zellmembran als Virushülle und man spricht von „Budding“ oder Knospung.[1]

Einzelnachweise

  1. a b Wissenschaft-Online-Lexika : Eintrag zu Knospung im Lexikon der Biologie

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