Kobuk

Kobuk

Kobuk ist ein von Helmut Qualtinger erfundener fiktiver Schriftsteller.

Nachdem die Presse nicht über die Hollandtournee seines Studios der Hochschulen berichten wollte, entwendete Qualtinger vom Präsidenten des PEN-Clubs Franz Theodor Csokor Briefpapier des Clubs und schrieb diverse österreichische Zeitungen an, in denen er diese über den bevorstehenden Besuch des Schriftstellers Kobuk aus Grönland in Kenntnis setzte. Vermutlich war der vom Schriftsteller Egon Friedell erfundene japanische Dichter Haresu Inspiration für diese Aktion.

Am 3. Juli 1951 fanden sich tatsächlich am Wiener Westbahnhof zahlreiche Reporter und Fotografen ein, um den vom PEN-Club eingeladenen Autor zu empfangen. Dem Zug entstieg statt des erwarteten Gastes Helmut Qualtinger mit Pelzmantel und -mütze. Auf die Frage, wie es ihm in Wien gefalle, gab er zur Antwort: "Haas' is! (Heiß ist's!)". Im Vorfeld hatten bereits diverse Zeitungen Artikel veröffentlicht und sogar am 7. Juli erschien[1] – obwohl der Scherz Qualtingers bereits aufgeflogen war – in der Arbeiterzeitung, wo Qualtinger mit verstellter Stimme angerufen und sich als Csokor ausgegeben hatte, noch ein Bericht über Pläne Kobuks zwei Theaterstücke in Wien aufzuführen und eines verfilmen zu lassen sowie die Wiener Eisrevue zu einer Grönland-Tournee einzuladen.

Inhaltsverzeichnis

Fiktives Leben

Der angeblich am 29. Februar 1889 in Iviktut geborene Inuitdichter soll mehrere Romane und Theaterstücke verfasst haben, deren eigenartige Verbindung von magischem Realismus und nordischer Mythologie ihn auch über die Grenzen seiner engeren Heimat bekannt gemacht haben sollen. Kobuk soll mit Martin Andersen Nexø, Jack London und Stefan Zweig befreundet gewesen sein.

Werke

  • Brennende Arktis, Berlin, 1927
  • Kolchoz, Zürich, 1941
  • Song of the Iceman
  • Heia Musch Musch, Schlittenhundroman
  • Nordlicht über Iviktut (Of Ice and Men), grönländische Trilogie
  • Theaterstücke
    • Verlassener Kajak
    • Einsames Iglu
    • Die Republik der Pinguine

Einzelnachweise

  1. Der Eskimodichter Kobuk traf auf Einladung des österreichischen PEN-Zentrums in Wien ein. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 7. Juli 1951, S. 5.

Weblinks

  • Kobuk.at - Onlinemagazin für Medienkritik in Erinnerung an Qualtingers Medienstreich

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