- Kohäsion (Psychologie)
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Kohäsion (von lat. cohaerere, „zusammenhängen“) ist ein Begriff aus dem Bereich der Sozialpsychologie und dort aus dem Bereich der Gruppenprozesse.
Inhaltsverzeichnis
Überblick
Kohäsion beschreibt das Phänomen des inneren Zusammenhalts einer Gruppe. Die Bedingungen, unter denen sich ein Individuum veranlasst sieht, längere Zeit Mitglied in einer Gruppe zu sein oder zu bleiben, nennt man Kohäsionsfaktoren. Solche können zum Beispiel geplante oder aktuelle Aktivitäten und Ziele der Gruppe und die Befriedigung der individuellen Bedürfnisse durch diese Aktivitäten, die Attraktivität einer Gruppe oder auch interpersonale Attraktivität, gegenseitige Vorlieben zwischen einzelnen Gruppenmitgliedern oder auch einfach Gruppenstolz sein. Insbesondere die Attraktivität einer Gruppenaufgabe wird für den Kohäsions-Leistungs-Zusammenhang verantwortlich gemacht.
Einige Forscher vertreten die Meinung, dass zu hohe Kohäsion in Gruppen Ursache von Gruppendenken sein kann, wenn sie in Entscheidungssituationen zur sozialen Isolation und/oder starkem sozialen Druck zur Einstimmigkeit führt.
In der Soziologie unterscheidet man zwischen einer strukturellen und einer individuellen kognitiven Komponente des Sozialkapitals. Die kognitive Komponente ist die soziale Kohäsion: allseitig anerkannte Normen, das Gefühl der Sicherheit und das Gefühl der Stabilität in der jeweiligen Gemeinde.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Fritz Haverkamp: „Gesundheit und soziale Lebenslage“, S. 331 aus: Ernst-Ulrich Huster, Jürgen Boekh, Hildegard Mogge-Grothjahn: Handbuch Armut und Soziale Ausgrenzung
Literatur
- Heinrich August Winkler: Wie viel Nationalstaat verträgt Europa? Deutsches und europäisches Wir-Gefühl gehören zusammen, Berliner Zeitung vom 23. März 2007
Siehe auch
Weblinks
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