- Kokereigas
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Kokereigas (Kokerei-Reingas) war zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Brennstoff für die Gaslampen in den Städten. Später wurde es auch zum Heizen und Kochen in den Haushalten verwendet. Es enthält Wasserstoff (ca. 55%), Methan, Stickstoff, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Schwefel und höhere Kohlenwasserstoffe. Kokereigas wird durch Pyrolyse ("trockene Destillation") von Steinkohle zunächst als Kokerei-Rohgas und nach Abtrennung von gasförmigem Schwefel und flüchtigen Kohlenwasserstoff-Verbindungen in fraktionierter Destillation als Kokerei-Reingas erzeugt. Bei diesem Vorgang wird Steinkohle unter Luftabschluss erhitzt und die chemischen Rohprodukte abgespalten. Eine Tonne Kohle ergibt 280 m³ Kokerei-Reingas und auch ca. 55 kg klebrigen Steinkohlenteer. Drei Viertel der Ausgangsmenge bleiben als Koks zurück.
Kokerei-Reingas wurde mit Gründung der Ruhrgas AG 1926 zum neuen Stadtgas und war - bevor es in den 1960er-Jahren durch Erdgas abgelöst wurde - über 40 Jahre die Geschäftsgrundlage der Ruhrgas AG. Kokereigas wird nurmehr in der Industrie eingesetzt.
Siehe auch
Kategorien:- Fossiles Brenngas
- Kohleverschwelung
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