Kolonialdialekte

Kolonialdialekte

Kolonialdialekte sind diejenigen germanischen Dialekte, die durch Ausgleichsprozesse verschiedener westgermanischer bzw. südgermanischer Sprachen in Sprachgebiete entstanden sind, die vorher nicht rein germanischsprachig, sondern slawisch- oder baltischsprachig waren. Solche Dialekte sind z.B. die mitteldeutschen Dialekte Thüringisch-Obersächsisch, Schlesisch, aber auch verschiedene Dialekte der (nieder-)sächsischen Sprache des Niederdeutschen (plattdeutsch), wie Ostholsteinisch, Mecklenburgisch, Pommersch, Märkisch, Niederpreußisch.

Der Kolonialdialekt des Thüringisch-Obersächsischen hatte durch die Bibelübersetzung Luthers einen erheblichen Einfluss auf die spätere hochdeutsche Schriftsprache, die heute als Amts- und Schulsprache verwendet wird und die deutschen Mundarten, außer das Niederfränkisch-Niederländische in den Niederlanden und die schwäbisch-alemannischen Dialekte in der Schweiz, immer stärker als Umgangssprache verdrängt.


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