- Kommakategorie
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Eine Kommakategorie ist eine Konstruktion in der mathematischen Kategorientheorie, die 1963 von F. W. Lawvere eingeführt wurde. Der Name ergibt sich aus der ursprünglich von Lawvere verwendeten Notation.
Inhaltsverzeichnis
Definition
Für die allgemeinste Konstruktion der Kommakategorie betrachten wir zwei Funktoren. Typischerweise ist einer von beiden auf der terminalen Kategorie definiert: viele kategorientheoretische Darstellungen betrachten nur diesen Fall.
Seien , und Kategorien, T und S Funktoren . Wir definieren die Kommakategorie folgendermaßen:
- Die Objekte sind Tripel (α,β,f), wobei α Objekt in , β Objekt in und Pfeil in ist.
- Die Pfeile von (α,β,f) nach (α',β',f') sind Paare (g,h), wobei und jeweils Pfeile in und sind, so daß das folgende Diagramm kommutiert:
Pfeile werden verkettet, indem wir als definieren.
Spezialfälle
Kategorie der Objekte unter A
Der erste Spezialfall tritt ein, wenn terminal und S identischer Funktor ist (also ). (Dann ist T(α) = idA für ein festes Objekt A in und den einzigen Pfeil α in ). Die diesbezügliche Kommakategorie heißt Kategorie der Objekte unter A, geschrieben . Die Objekte (α,β,f) können kurz (β,f) notiert werden, da die Festlegung von A die Angabe von α überflüssig macht; notieren wir kurz als - oft wird f auch iβ genannt, um es als Injektion zu kennzeichnen. Ähnlich können wir die Darstellung eines Pfeils auf reduzieren, da g stets als idA gewählt wird. Das folgende Diagramm kommutiert:
A ist ein Anfangsobjekt von . Ist A bereits ein Anfangsobjekt von , so ist isomorph zu .
Beispiele:
- Die Kategorie der punktierten topologischen Räume ist isomorph zur Kategorie der topologischen Räume unter einem fest gewählten einpunktigen Raum.
- Die Kategorie der unitären k-Algebren für einen Körper k ist isomorph zur Kategorie der unitären Ringe unter k.
Kategorie der Objekte über A
Analog können wir T identisch und terminal wählen. Wir erhalten dann die Kategorie der Objekte über A (wobei A das durch S ausgewählte Objekt von ist). Diese Kommakategorie notieren wir als ; in der algebraischen Geometrie ist die Bezeichnung üblich. Sie ist das duale Konzept zu Objekten unter A. Die Objekte sind Paare (β,πβ) mit ; dabei steht π für Projektion auf A. Ein Pfeil in der Kommakategorie mit Quelle (B,πB) und Ziel (B',πB') wird durch eine Abbildung gegeben, die das folgende Diagramm kommutieren lässt:
A ist ein Endobjekt von . Ist A bereits ein Endobjekt von , so ist isomorph zu .
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