- Kommana Pontika
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Komana Pontika (Griechisch: Κόμανα Ποντικά) war eine antike Stadt in der kleinasiatischen Landschaft Pontus. Sie liegt im Tal des Yeşilırmak, 11 km oberhalb von Tokat an der Straße nach Niksar beim heutigen Dorf Gümenek.
Comana Pontica war wie seine Schwesterstadt Comana Cappadociae Sitz eines Tempelstaates, dessen Oberpriester im Rang gleich nach dem König von Pontus kam. Die Stadt war ein Zentrum des orgiastischen Kultes der Göttin Ma. Nach Strabon gab es hier mehr als 6000 Tempeldiener (Hierodulen), die für den Priester eines mit weiten Ländereien ausgestatteten Tempels arbeiteten.
Pompeius vergab das einträgliche Amt des Hohepriesters von Komana 63 v. Chr. an Archelaos, den Sohn des römerfreundlichen Generals Archelaos, und vergrößerte den mit einer weitgehenden politischen Souveränität verbundenen Tempelstaat auf einen Umkreis von 600 Stadien, ca. 10 km (Strabon XVII, p. 796). Dieser Hohepriester Archelaos heiratete später die ägyptische Herrscherin Berenike und wurde dadurch für sechs Monate Pharao von Ägypten. Ihm folgte im Amt des Hohepriesters sein gleichnamiger Sohn nach, der allerdings von Gaius Julius Caesar im Rahmen einer Neuordnung der politischen Verhältnisse abgesetzt wurde. Sein Sohn, ebenfalls mit dem Namen Archelaos, wurde von Marcus Antonius 36 v. Chr. zum König von Kappadokien ernannt.
Noch bis in die frühe römische Kaiserzeit unabhängig, wurde Komana 34/5 n. Chr. Teil der Provinz Galatien mit dem Zusatznamen Hierokaisareia. In der Spätantike war Comana Pontica Sitz eines Bistums. Johannes Chrysostomus starb hier auf seinem Rückweg aus dem Exil in Armenien nach Konstantinopel.
Auf dem Siedlungshügel, auf dem einstmal der Tempel der Göttin lag, sind außer spärlichen Resten der Befestigungsmauern kaum mehr Bauten auszumachen.
Die Stadt wurde von Hugo Winckler mit dem hethitischen Kummani identifiziert, heute neigt man eher dazu, dieses mit Comana Cappadociae gleichzusetzen. Heute ist Komana Pontika ein Titularbistum der katholischen Kirche.
Quellen
- Strabon: Erdbeschreibung. Berlin und Stettin 1831. (Hg. von Christoph Gottlieb Groskurd).
Literatur
- Luigi Polacco: Comana Pontica. Rapporto esplorativo, in: Atti. Istituto veneto di scienze, lettere ed arti 150 (1991-92) S. 1-7.
- Bernard Rémy; Michel Amandry: Comana du Pont, sous l'Empire romain. Étude historique et corpus monétaire. Milano 1999. ISBN 88-87235-04-X
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