Kompensationsebene

Kompensationsebene
Die Lage der Kompensationsebene

Die Kompensationsebene bildet eine Grenze im Ökosystem See und anderen Gewässern. Sie trennt Litoral von Profundal, beziehungsweise trophogene von tropholytischer Zone. Sie befindet sich in der Tiefe, in der die Lichtintensität zu gering ist, um durch Photosynthese während des 24-Stunden-Tages eine positive Energiebilanz zu erzielen. Das heißt, in der Kompensationstiefe ist die Differenz von Gewinn durch Primärproduktion und Eigenverbrauch durch Zellatmung (Nettoproduktion) gleich null. Es herrscht hier ein Gleichgewicht zwischen Sauerstoffherstellung und Sauerstoffverbrauch sowie zwischen CO2-Aufnahme und -Abgabe. Die Lichtmenge in der Kompensationsebene führt bei der Pflanze zum Kompensationspunkt.[1]

Die Kompensationsebene wird für die Tiefe angenommen, in die noch 1 Prozent der photosynthetisch aktiven Strahlung von der Strahlung direkt unter der Wasseroberfläche gelangen (Globalstrahlung abzüglich der Reflexion der Wasseroberfläche). Die Tiefe der Ebene ist allerdings dynamisch: Photoautotrophe Organismen haben artspezifische Kompensationstiefen und die Tiefe schwankt mit den optischen Eigenschaften des Wassers und den aktuellen Lichtverhältnissen. Beispielsweise beeinflusst die Trübung, aber auch die Eigenbeschattung des Phytoplankton selbst die Tiefe, die sich zwischen wenigen Zentimetern und mehr als 30 Metern erstrecken kann. Die ungefähre Tiefe kann mit einer Secchi-Scheibe ermittelt werden. Es gilt:[2]

5\sqrt{Sichttiefe} \approx Tiefe\;der\;Trophogenen\;Zone

Die Kompensationsebene hat nichts mit der in geschichteten Seen auftretenden Sprungschicht zu tun.

Literatur

  • Jürgen Schwoerbel, Heinz Brendelberger: Einführung in die Limnologie. 9. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, 2005 ISBN 3-827-41498-9

Einzelnachweise

  1. Thomas M. Smith et al.: Ökologie. 6. Auflage. Pearson Education Deutschland GmbH, München 2009, ISBN 978-3-8273-7313-7. S. 576.
  2. Jürgen Schwoerbel et al.: Einführung in die Limnologie. 9. Auflage. Elsevier GmbH, München 2005, ISBN 3-8274-1498-9. S. 54, 130, 131.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ökosystem See — Ein See stellt ein weitgehend geschlossenes Ökosystem dar. Die folgenden Betrachtungen beziehen sich auf einen Süßwassersee in der gemäßigten Klimazone, ein stehendes Gewässer ohne Verbindung zum Meer, das mehr als 10 Meter tief ist und dessen… …   Deutsch Wikipedia

  • Abyssopelagial — Die Tiefenzonen des marinen Pelagials, verschiedene Maßstäbe Das Pelagial (gr. πέλαγος pélagos „Meer“) ist bei Seen und dem Meer der uferferne Freiwasserbereich oberhalb der Bodenzone (Benthal). Bei Seen reicht es von der Seemitte zum Ufer hin… …   Deutsch Wikipedia

  • Bathypelagial — Schwarzer Raucher an einem Mittelozeanischen Rücken Als Tiefsee bezeichnet man für gewöhnlich die völlig lichtlosen (aphotischen) Bereiche der Meere, die unterhalb einer Tiefe von 800 m liegen. Unter mehr als 70 % der Meeresoberfläche weltweit… …   Deutsch Wikipedia

  • Epipelagial — Die Tiefenzonen des marinen Pelagials, verschiedene Maßstäbe Das Pelagial (gr. πέλαγος pélagos „Meer“) ist bei Seen und dem Meer der uferferne Freiwasserbereich oberhalb der Bodenzone (Benthal). Bei Seen reicht es von der Seemitte zum Ufer hin… …   Deutsch Wikipedia

  • Epipelagisch — Die Tiefenzonen des marinen Pelagials, verschiedene Maßstäbe Das Pelagial (gr. πέλαγος pélagos „Meer“) ist bei Seen und dem Meer der uferferne Freiwasserbereich oberhalb der Bodenzone (Benthal). Bei Seen reicht es von der Seemitte zum Ufer hin… …   Deutsch Wikipedia

  • Eulitoral — Litoral (zu lat. litus Ufer, Küste) wird die Uferregion eines Sees oder Flusses wie auch die Küstenregion des Meeres genannt. Dieser zur randlichen, durchlichteten Bodenzone (Benthal) eines Gewässers gehörende Bereich oberhalb der trophischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Hadopelagial — Die Tiefenzonen des marinen Pelagials, verschiedene Maßstäbe Das Pelagial (gr. πέλαγος pélagos „Meer“) ist bei Seen und dem Meer der uferferne Freiwasserbereich oberhalb der Bodenzone (Benthal). Bei Seen reicht es von der Seemitte zum Ufer hin… …   Deutsch Wikipedia

  • Intertidal — Litoral (zu lat. litus Ufer, Küste) wird die Uferregion eines Sees oder Flusses wie auch die Küstenregion des Meeres genannt. Dieser zur randlichen, durchlichteten Bodenzone (Benthal) eines Gewässers gehörende Bereich oberhalb der trophischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Litoralzone — Litoral (zu lat. litus Ufer, Küste) wird die Uferregion eines Sees oder Flusses wie auch die Küstenregion des Meeres genannt. Dieser zur randlichen, durchlichteten Bodenzone (Benthal) eines Gewässers gehörende Bereich oberhalb der trophischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Mesopelagial — Die Tiefenzonen des marinen Pelagials, verschiedene Maßstäbe Das Pelagial (gr. πέλαγος pélagos „Meer“) ist bei Seen und dem Meer der uferferne Freiwasserbereich oberhalb der Bodenzone (Benthal). Bei Seen reicht es von der Seemitte zum Ufer hin… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”