- Komprador
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Die Institution des Komprador (chinesisch maiban) spielte im 19. Jahrhundert eine wichtige Rolle im Handel Chinas mit dem Westen.
Seit dem Opiumkrieg waren zwar einige Vertragshäfen für westliche Händler geöffnet, sie konnten aber lange weder in das Landesinnere noch in die komplexen chinesischen Handelsstrukturen eindringen. Hier fungierte der Komprador als Vermittler. Er war das Oberhaupt des chinesischen Personals eines ausländischen Unternehmens (chinesisch yang-hang) und rekrutierte, beaufsichtigte und bezahlte die chinesischen Arbeitskräfte. Er gewann für seine Firma chinesische Kunden, führte die Geschäftsverhandlungen mit ihnen und beurteilte ihre Kreditwürdigkeit. Der Komprador war somit die chinaspezifische Antwort auf das Grundproblem interkulturellen Handels, die Überbrückung von Barrieren wie unterschiedliche Sprache und Schrift sowie unterschiedliche Geschäftspraktiken.
Im 20. Jahrhundert wurde der Komprador zunehmend durch technisch oder kaufmännisch gebildete, chinesische Angestellte ersetzt. Viele Kompradoren konnten ihre Tätigkeit jedoch nutzen, um selbst zu erfolgreichen Geschäftsleuten zu werden.
Literatur
- Osterhammel, Jürgen: China und die Weltgesellschaft. Vom 18. Jahrhundert bis in unsere Zeit, München 1989, ISBN 3-406-34099-7
- Benecke, Günther: Der Komprador. Ein Beitrag zur Entwicklungsgeschichte der einheimischen Handelsvermittlung in China, in: Weltwirtschaftliches Archiv 18, 1922, S. 377-413, 525-556.
Kategorien:- Chinesische Geschichte
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