- Konfliktfähigkeit
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Der Begriff der Konfliktfähigkeit beschreibt die Fähigkeit, eine Auseinandersetzung aufzunehmen, konstruktiv zu bewältigen und nach Möglichkeit bereits im Vorfeld zu vermeiden. Die Bewältigung von Konflikten impliziert dabei nicht nur die Suche nach einer angemessenen Lösung, sondern auch das Schaffen einer Basis, die gute Beziehungen, Toleranz, Offenheit und den Aufbau einer fairen Streitkultur befördert.
Inhaltsverzeichnis
Voraussetzungen für konfliktfähiges Handeln
- Einfühlungsvermögen in zwischenmenschlichen Prozessen, frühzeitiges Erkennen einer Konfliktsituation
- keine Scheu und kein grundsätzliches Vermeiden vor Konflikten, denn sie können durch eine Veränderung der Situation zu Verbesserungen führen
- Verständnis von Selbst- und Fremdwahrnehmung
- Empathie und Bereitschaft, die Ansichten der anderen Streitpartei zu verstehen sowie
- ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein und Selbstbehauptung
Der Grundstein für diese Kompetenzen wird bereits in den frühen Entwicklungsjahren eines Kindes gelegt. Kinder sind weniger konfliktfähig als Erwachsene, aber auch in gleichaltrigen Gruppen kann es konfliktfähige und -unfähige Menschen geben. In demokratischen Gemeinschaften ist Konfliktfähigkeit eine wichtige personale Eigenschaft und Kompetenz.
Nach Ansicht von Pädagogen kann Konfliktfähigkeit erlernt werden. Nicht nur Persönlichkeitsmerkmale können das konfliktfähige Handeln beeinflussen, sondern auch materielle Voraussetzungen spielen unter Umständen eine Rolle. Ein Beispiel dafür ist die gesellschaftliche Stellung von Frauen. Bis ins 20. Jahrhundert hinein waren die Frauen aufgrund ihrer beschränkten Erwerbs- und Handlungsmöglichkeiten weniger konfliktfähig als Männer, da sie sich meist in einer Abhängigkeit zum Mann befanden.
Zur konstruktiven (dienlichen, förderlichen) Konfliktlösung muss von der emotionalen Ebene (Beziehungsebene) Abstand genommen werden, so dass der Gegenstand auf einer sachlichen Ebene (Inhaltsebene) erörtert werden kann.
Beispiele für Konflikte in unterschiedlichen Bereichen
„Konflikte sind Spannungssituationen, in denen Menschen, die in einem sozialen System interagieren, Unvereinbarkeiten im kognitiven, emotionalen und handlungsbezogenen Bereich erleben“ (Quelle des Zitats fehlt)
1. Politik (Mehrheitsentscheid) Die Regierungspartei bzw. die Regierungskoalition ist den Oppositionsparteien aufgrund der Mehrheitsverhältnisse allgemein überlegen und daher konfliktfähiger.
2. Wirtschaft (Gewerkschaften) Gewerkschaften vertreten die Rechte und Interessen der Arbeitnehmer gegenüber den Arbeitgebern. Somit stärken sie die Konfliktfähigkeit der Arbeitnehmer.
3. Kultur und Religion Auseinandersetzungen, wie zwischen Israel und Palästina (Nahostkonflikt), dauern seit Jahrzehnten an, weil beide Seiten ähnlich stark konfliktbereit sind. Oftmals werden solche Auseinandersetzungen nicht auf der Sachebene geführt.
Literatur
- Glasl. F.: Konfliktmanagement. Ein Handbuch für Führungskräfte und Berater. Verlag Haupt/Freies Geistleben, 4. Auflage Bern 1994
- Angela Sack-Hauchwitz: Zu männlicher und weiblicher Konfliktbereitschaft, Genderaspekten und Diversity. [1]
- Jiranek, Heinz, Edmüller, Andreas: Konfliktmanagement – Als Führungskraft Konflikten vorbeugen, sie erkennen und lösen. Rudolf Haufe Verlag, München 2007 (3)
- DeBono, Edward: Konflikte. Econ 1987
- Jutta Kreyenberg: Handbuch Konflikt-Management. Cornelsen, 2. Auflage, April 2005
- Annegret Hugo-Becker: Psychologisches Konfliktmanagement – Menschenkenntnis, Konfliktfähigkeit, Kooperation. Beck-Wirtschaftsberater im dtv, Juli 1992 München
- Mehring Ludger: Subjektive Theorien der Lehrenden im Unterricht zu erlebten Konflikten im Unterricht, Universitätsverlag Dr. Norbert Brockmeyer Bochum 2009), ISBN 978-3-8196-0722-6;
Siehe auch
Weblinks
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