Kongress der Volksbeauftragten

Kongress der Volksbeauftragten

Der Volksdeputiertenkongress (VDK), formal Kongress der Volksdeputierten der Sowjetunion genannt, war gemäß der sowjetischen Verfassung von 1977 (nach der Verfassungsänderung vom 1. Dezember 1988) das höchste gesetzgebende Organ der Sowjetunion und wurde auf Vorschlag des damaligen Generalsekretärs der KPdSU Gorbatschow am 26. März 1989 im Zuge der Reformierung des Landes erstmals gewählt. Es war unter anderem in der Lage, dem Präsidenten (Amt erst nach der Verfassungsänderung vom 14. März 1990 eingeführt) einige Vollmachten zu erteilen oder zu entziehen.

Der Kongress der Volksdeputierten umfasste 2250 Delegierte, die in folgender Weise gewählt wurden:

  • 750 Vertreter wurden nach dem Wahlsystem für den Unionssowjet gewählt, wie es 1936–1988 ausgeübt worden war (in territorialen Wahlkreise).
  • 750 Vertreter wurden nach dem Wahlsystem für den Nationalitätensowjet gewählt (in national-territorialen Wahlkreisen).
  • 750 Vertreter wurden aus "öffentlichen Organisationen" wie KPdSU, Komsomol und Gewerkschaften entsandt. Das Wahlgesetz sah eine bestimmte Zahl für jede Organisation vor und überließ es der Organisation, darüber zu entscheiden, wen sie entsandte.

Der Kongress der Volksdeputierten der Sowjetunion wurde auf eigenen Beschluss vom 5. September 1991 ständig vertagt und ist mit dem Untergang bzw. dem Zerfall der Sowjetunion am 26. Dezember 1991 aufgelöst worden.

Der Kongress der Volksdeputierten der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR) wurde nach Maßgabe der UdSSR-Verfassung durch Verfassungsänderung vom 27. Oktober 1989 eingeführt und wurde erstmals am 4. März 1990 gewählt.

Er hatte ähnlich Rechte (Verfassungsänderungen, wichtige Gesetze) für die RSFSR wie der Volksdeputiertenkongress der UdSSR für die UdSSR. So konnte er 1991 dem russischen Präsidenten Boris Jelzin Kontrolle über die Kommunalverwalter erst zugestehen und dann wieder entziehen.

Der Kongress wurde am 21. September 1993 durch Staatsstreich vom russischen Präsidenten Boris Jelzin aufgelöst und wurde nach der neuen Verfassung Russlands vom 12. Dezember 1993 durch die Föderationsversammlung Russlands (bestehend aus der Staatsduma und dem Bundesrat) ersetzt.

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