Konpatron

Konpatron
Patronin Maria

Als Patrozinium wird die Schutzherrschaft eines Patrons oder einer Patronin bezeichnet, der eine Einrichtung (Kirche, Spital) unterstellt wird. Das Wort wird (seltener) auch für das Fest gebraucht, an dem der Namensgeber einer Kirche gefeiert wird (Patronatsfest).

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

In der Christenheit der Urkirche war es Brauch, die Kirchen, die Gotteshäuser, wie einen Menschen mit Namen zu belegen. Das hing damit zusammen, dass Christen in der Zeit der Verfolgung weder das Recht, noch die Mittel hatten, Gotteshäuser zu bauen. So wurde gesagt: „Wir gehen zur Cäcilia, zu Chrysogonos, zu Anastasia“. Menschen waren es, die den Kirchen ihren Lebensraum öffneten. Später wurden aus den Räumen oft Kirchenbauten. Sie trugen dann immer noch den Namen derer, die zuerst der Kirche die Tür auftaten.

Es handelt sich bei den Namensgebern meist um Heilige, doch es gibt auch Patrozinien des Fronleichnams, des Heiligen Blutes, des Heiligen Kreuzes, des Heiligen Herzens Jesu, des Heiligen Geistes und anderer Glaubensgeheimnisse oder Heiligtümer. Ist eine Kirche nicht nach einem Heiligen, sondern nach einem Glaubensgeheimnis benannt, so wird vom Titularfest anstelle vom Patrozinium/Patronatsfest gesprochen. Das Patrozinium einer Kirche kann wechseln, wenn sie beispielsweise Reliquien eines bedeutenderen Heiligen oder etwa einen Splitter vom Heiligen Kreuz geschenkt bekam oder auf andere Weise erwarb.

Stiftung eines Patroziniums

Am Patrozinium kann mitunter erkannt werden, wer eine Kirche finanziert hat. So stifteten zum Beispiel Kaufleute gerne Kirchen mit einem Nikolauspatrozinium, des Schutzpatrons der Kaufleute. Ein Marienpatrozinium verbirgt sich hinter der Bezeichnung Frauenkirche, Liebfrauen oder Unserer lieben Frau. In der Frühzeit der deutschen Ostkolonisation wurden die ersten Kirchen oft nach Petrus benannt, Taufkirchen wurden Johannes dem Täufer unterstellt. In manchen Zeiten gab es regelrechte Modeheilige, so dass zahlreiche Kirchen nach ihnen benannt wurden. Das gilt zum Beispiel für die Heilige Anna, deren Verehrung um 1500 an Bedeutung gewann, sowie für zahlreiche in Deutschland während des Kulturkampfes neu erbaute und dem Heiligen Josef geweihte Kirchen.

Zum Namenstag des Patrons wird in katholischen Gegenden heute noch ein Patronatsfest gefeiert, meist mit einer Prozession.

Steht eine Kirche unter dem Schutz von mehr als einem Patron, gibt es neben dem Hauptpatron einen Konpatron.

Siehe auch

Weblinks


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