Konrad Bergius der Ältere

Konrad Bergius der Ältere

Konrad Bergius, auch: Conrad Berg, (* 1544 in Kolberg; † 1592 in Stettin) war ein deutscher Pädagoge, Rhetoriker und evangelischer Theologe.

Leben

Bergius wurde als Sohn des Ratsherren von Kolberg Paul Berg und seiner Frau Catharina Kluke, der Tochter des Ratsherrn Jacob Kluke geboren. Am 15. Oktober 1566 immatrikulierte er sich an der Universität Wittenberg, wo er den akademischen Grad eines Magisters erwarb. Im Anschluss ging er als Lehrer nach Krossen und wurde von dort 1576 an die Universität Wittenberg als Professor der Rhetorik berufen. Er übernahm als Professor auch organisatorische Aufgaben und war im Sommersemester Dekan der philosophischen Fakultät.

1579 folgte er einem Ruf als Rektor an das Gymnasium in Stettin. Dort fiel er bei den Kirchenvisitationen auf und wurde 1587 als möglicher Professor der Theologie in Wittenberg ins Spiel gebracht. Nach Wittenberg entsandt, erwarb Bergius gemeinsam mit Johannes Fleischer dem Älteren am 4. Juli 1589 das Lizentiat der Theologie und promovierte unter David Voit am 15. Juli 1589 zum Doktor der Theologie. Er wurde jedoch anschließend Pastor an der Stettiner Marienkirche. In dieser Funktion wurde er aufgrund seiner Meinung in der Abendmahlsfrage scharf angegriffen, unter anderem von Theologen um Jakob Runge, und des Kalvinismus beschuldigt.

Auf einer Synode im Jahre 1589 in Wolgast und einer weiteren nach seinem Tode verdammte man seine Auffassung. Bergius wehrte sich gegen die Anschuldigungen mit einer Apologie, die er seinen Kindern hinterließ. Gegenüber seinem Dienstherrn rechtfertigte er sich, dass er sich weigere die Konkordienformel zu unterschreiben. Dabei betonte er ausdrücklich, dass er kein Anhänger des Kalvinismus sei, sondern ein treuer Vertreter der Confessio Augustana und ihrer Apologie.

Konrad Bergius war mit Getrud Borchard, der Tochter des Kolberger Ratsherrn Lorenz Borchard und dessen Frau Getrud (geb. Range), verheiratet. Aus dieser Verbindung sind die Söhne Johann Bergius und Conrad Bergius bekannt.

Literatur

  • Fritz Roth: Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften für genealogische und kulturhistorische Zwecke, Bd. 3, R 2074, S. 55
  • Gottfried Suevus: Academiae Wittebergensis ab anno fundationes 1502... usoque ad annum 1655, Wittenberg 1655
  • Autorenkollegium: Album Academiae Vitebergensis Volumen Secundum, Max Niemeyer, Halle (Saale), 1894
  • Lothar Noack, Jürgen Splett: Bio-bibliographien: Brandenburgische Gelehrte der frühen Neuzeit, Akademie Verlag 2001, ISBN 3050028408
  • Walter Friedensburg: Geschichte der Universität Wittenberg. Max Niemeyer, Halle (Saale) 1917, S. 305

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