- Konservatlagerstätten
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Eine Konservatlagerstätte ist eine Fundstelle von Fossilien, die besonders gut erhalten sind. In solchen Fundstellen sind Fossilien nicht unbedingt besonders häufig, aber meist vollständig und/oder weisen noch Reste von normalerweise nicht fossil erhaltungsfähigen Organen auf („Weichteilerhaltung“). Auch die mehr oder weniger vollständige Erhaltung organischer Substanz ist möglich. Es gibt auch Fossilfundstellen, die zugleich Konservat- und Konzentratlagerstätte sind.
Bekannte Konservatlagerstätten in Deutschland sind z. B. die Bundenbacher Schiefer, der Posidonienschiefer, der Solnhofener Plattenkalk und die Grube Messel. International herausragende Konservatlagerstätten sind unter anderem der Burgess Shale in Kanada, die Santana-Formation in Brasilien und die Jehol-Gruppe in China.
Entsprechend den sedimentologischen Besonderheiten, welche zu dieser außergewöhnlichen Fossilerhaltung führten, werden folgende Arten von Konservatlagerstätten unterschieden:
Stagnationslagerstätten
Stagnationslagerstätten sind gekennzeichnet durch abiotische (lebensfeindliche) Verhältnisse in den bodennahen Wasserschichten und im oberflächennahen Sediment. Beispiele sind Ölschiefer, Schwarzschiefer und Plattenkalke.
Obrutions-Lagerstätten
Obrutions-Lagerstätten (Verschüttungslagerstätten) entstehen bei plötzlicher Einbettung in ein feinkörniges Sediment. Dabei wird das Benthos, die bodenbewohnenden Lebewesen, verschüttet, bevor der Zerfall in Einzelteile erfolgen kann. Beispiele für Obrutionslagerstätten sind verschieden Echinodermen-Lagerstätten (z. B. Gmünd) und so berühmte Fossilvorkommen wie der Burgess Shale und die Bundenbacher Schiefer.
Konservat-Fallen
Konservatfallen bestehen aus einem konservierendem Medium, beispielsweise Asphalt, Torf und Eis, in welches Faunenelemente rasch eingebettet wurden. Ein bekannt gewordenes Beispiel für die Konservierung im Eis ist der gefrorene Kadaver des Steppenbisons „Blue Babe“ aus Alaska.
Siehe auch: Fossilisationslehre
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