Konturenstecker

Konturenstecker
Konturenstecker (CEE 7/17), mechanisch polarisierte Variante

Der Konturenstecker (Typbezeichnung: CEE 7/17) wurde entwickelt, um, ähnlich wie der Eurostecker, universell in Europa verwendet werden zu können. Er kommt zum Einsatz, wenn ein Gerät keinen Schutzkontakt benötigt, aber einen größeren Strom braucht als er für den Eurostecker zulässig ist (dieser darf mit maximal 2,5 A belastet werden).

Die höhere Strombelastbarkeit macht durchgehend in voller Dicke aus leitfähigem Material gefertigte Kontaktstifte notwendig. Die Berührsicherheit beim Einstecken des Steckers wird durch Materialüberstand sichergestellt. Bei Verwendung in einer Schuko-Steckdose sichert auch die vertiefte Steckdose vor Berührung. Bei Verwendung einer nicht vertieften Steckdose schützt alleine der Materialüberstand. Zum Vergleich: Beim Eurostecker sind die Kontaktstifte so weit isoliert, dass der leitfähige Teil nicht mehr mit dem Finger zu erreichen ist, wenn er die spannungsführenden Kontakte der Steckdose berührt – der in der Isolation liegende Leiter ist aber relativ dünn und der Kontaktanpressdruck relativ gering, weshalb die Strombelastbarkeit vergleichsweise niedrig ist. Der Überstand des Konturensteckers hat Aussparungen, damit der Stecker nicht durch die Schutzkontakte der verschiedenen Steckdosenarten, in die er eingesteckt werden kann, behindert wird. Wird ein Kabel aufgerollt, lässt sich in manchen Fällen der Konturenstecker durch Aufklemmen mit dem tieferen, in ein Kreisloch auslaufenden Schlitz gut über das Kabel stecken und so die Rolle sichern.

Typische Anwendungsgebiete des Konturensteckers sind schutzisolierte Geräte mittlerer Leistung, also etwa 500 bis 2000 Watt, wie beispielsweise Haartrockner, Staubsauger oder Bohrmaschinen.

Inhaltsverzeichnis

Eigenschaften

Mechanische Eigenschaften

Wie der deutsche Schuko-Stecker und der französische Stecker besitzt auch der Konturenstecker zwei Kontaktstifte der Länge 19 mm und Dicke 4,8 mm, deren Zentren einen Abstand von 19 mm haben. Um den französischen Erdungsstift aufnehmen zu können, hat der Stecker sowohl ca. 10 mm oberhalb als auch im gleichen Abstand unterhalb der Achse, auf dem die beiden Kontaktstifte liegen, ein Loch, das mit etwa 5 mm etwas größer ist als der besagte Erdungsstift. Zum Steckerrand hin gehen diese Löcher in rechteckige Aussparungen für die deutschen Erdungsklemmen über.

Elektrische Eigenschaften

Der Konturenstecker ist mit Strömen von bis zu 16 A und Spannungen von maximal 250 V belastbar. Hieraus ergibt sich bei den gängigen Netzspannungen von 220 V bis 240 V eine maximale Geräteleistung von etwa 3500 W. Bedingt durch die beiden Löcher für den einen französischen Erdungsstift ist der Stecker weder in der deutschen, noch in der (zumindest mechanisch) verpolungssicheren französischen Steckdose verpolungssicher einsetzbar. Es existieren jedoch Steckervarianten mit nur einem Loch, die allerdings seltener zu finden sind. Diese sind beim Einsatz mit französischer Steckdose mechanisch polarisiert, doch tatsächlich erfolgt Polarisierung nicht, weil französische Verdrahtungsnormen die Polarisation nicht verlangen.

Kompatibilität

Verwendbarkeit des CEE-7/17-Steckers

Konturenstecker passen in deutsche, französische und dänische geerdete Steckdosen, sowie in die gemeinsame ungeerdete Version. Mit Einschränkungen können sie auch mit dem BS-546-System verwendet werden.

Konturenstecker in Typ-D-Steckdosen

Mechanisch passt der Konturenstecker in diese Steckdosen, jedoch muss darauf geachtet werden, das diese Steckdosen normalerweise mit 5 Ampere abgesichert wird, der Konturenstecker aber auch für Geräte bis 16 A ausgelegt ist.

Zu kleineren 2-Ampere-Version des BS 546 ist der Stecker nicht kompatibel, da dieser einen kleineren Stiftabstand aufweist.

Stecker-Typ D 5 A

Die 2-polige Version der 5-Ampere-Version der BS-546-Stecker besitzt zwei Stifte mit einer Dicke von etwa 5 mm und einem Abstand von ungefähr 19 mm. Dieser ähnelt sehr dem Konturenstecker, ist aber in Schukosteckdosen (Typ-F) nicht einsetzbar. Bei den französischen Typ-E-Steckdosen verhindert der Erdungsstift der Steckdose eine Verwendung. Allein in dänischen Steckdosen (Typ-K) könnte dieser passen. Früher gab es in diesen Ländern zweipolige Steckdosen ohne Kontur oder Stift, in die dieser Stecker passte, beziehungsweise es gab vergleichbare Stecker.

Die 3-polige Variante des Typ-D-Steckers [1] hat selbst einen Erdungsstift, der ein Einstecken verhindert.

Die Steckdosen sind heute meist mit 10 bis 16 Ampere abgesichert, während dieser Stecker bis 5 Ampere ausgelegt ist.

Stecker/Steckdosen Typ M 15 A

Die größere Typ M-Variante der BS-546-Reihe ist für diese höheren Stromstärken ausgelegt, aber einen Stiftabstand von 25,4 mm, ist also mechanisch inkompatibel. Abhilfe schafft ein Adapter.

Britische Rasierer-Steckdose (Shaver Socket)

In britischen Badezimmern gibt es oft eine sogenannte Shaver-Socket für Rasierer und elektrische Zahnbürsten. Diese besteht aus zwei runden 4-mm-Kontakten im Abstand von 19 mm. Da der Konturenstecker 5-mm-Stifte hat, passt dieser nicht. Auch ist dieser Anschluss über einen Transformator geschaltet und liefert höchstens 1 Ampere ohne Erdung oder Nullung. Meist ist dort auch eine Umschaltung 115 V / 230 V integriert.

GOST-7396

Das sowjetisch/russische GOST-7396-System ähnelt europäischen ungeerdeten Steckdosen, verwendet aber Kontaktstifte mit einer Dicke von nur 4 mm. Die entsprechenden Löcher in der Steckdose können groß genug für 4,8-mm-Stifte sein, sie müssen es aber nicht. Ein Adapter ist empfehlenswert. Neuinstallationen verwenden Schukosteckdosen, oder die mechanisch kompatible ungeerdete Variante (nur in Wohnhäusern). Bei beiden ist kein Adapter mehr erforderlich.
Siehe auch Russische (Sowjet-) Stecker.

Stecker-Typ J (Schweiz)

Im Gegensatz zum Eurostecker kann der Konturenstecker aufgrund seiner Form sowie des Durchmessers der Kontaktstifte nicht in der Schweiz eingesetzt werden, da die dortigen Dosen für Stecker-Typ J ausgelegt sind.

Einzelnachweise

  1. http://www.oshc.org.hk/others/bookshelf/EB511E.pdf

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