- Konzertwalzer
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Der Konzertwalzer ist ein Typus der Walzermusik, der zu einem Vortrag im Konzertsaal statt im Ballsaal geeignet oder bestimmt ist. Konzertwalzer für Klavier waren beliebt in der Salonmusik.
Ähnlich wie die Musik des Menuetts als Sinfoniesatz Verwendung fand, ohne zum Tanzen zu dienen, gab es Walzer, die entweder von vorneherein zum Vortrag im Konzert bestimmt waren oder dann als Grundlage virtuoser Improvisation von Tanzmusik zu Konzertmusik wurden (so etwa bei Franz Liszt).
Zu manchen von Franz Schuberts Konzertwalzern für Klavier lässt sich tanzen. Die Walzer von Frédéric Chopin eignen sich hingegen aufgrund ihrer Temposchwankungen (Agogik) bei angemessener Interpretation nicht zum Gesellschaftstanz. Ähnlich verhält es sich mit den Walzern von Johannes Brahms. Konzertwalzer existieren oft in verschiedenen Fassungen. Brahms’ Liebeslieder-Walzer gibt es sowohl für Klavier mit und ohne Chor als auch für Orchester.
Der französische Komponist Emile Waldteufel hat viele einst populäre Konzertwalzer als Salonstücke für Klavier geschrieben. Die größte gesellschaftliche Bedeutung im späten 19. Jahrhundert hatten jene Tanzwalzer, die sich auch als Konzertwalzer verwenden ließen, so die Walzer von Johann Strauß (Sohn) wie etwa An der schönen blauen Donau (1867), Geschichten aus dem Wienerwald (1868) oder der Kaiserwalzer (1889), die eine Art "symphonische Dimension" erreichten. Ähnlich verhielt es sich mit Theater-Ouvertüren, in denen Walzer vorkamen, wie bei der Operette. Damit wurde eine Art Intermedialität zwischen Theater, Ballsaal und Konzertsaal angelegt.
Das „choreografische Gedicht“ La Valse von Maurice Ravel gibt eher Impressionen von Walzermusik wieder, als selber Walzermusik zu sein.
Kategorien:- Musikalische Gattung
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