- Kopfbolzen
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Der Kopfbolzen (z. B. Nelson-Kopfbolzen, Köco-Kopfbolzen oder andere Fabrikate) ist die im Stahlverbundbau gängigste Verankerungsart. Dabei wird durch die pilzförmige Konstruktion des Ankers ein guter Verbund vom Stahlteil zum angrenzenden Beton und somit eine Kraftübertragung erreicht.
Die Verankerung bzw. Verbindung von Stahlteilen mittels angeschweißter Kopfbolzen ist gemäß der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik zu dimensionieren.
Im Verbundbau und bei Einhaltung beider nachstehender Bedingungen können hier die Bemessungen nach den eingeführten technischen Baubestimmungen nach § 3 Abs. 3 BauO NRW angewendet werden:
- Es erfolgt keine planmäßige Belastung der Dübel in ihrer Längsachse durch Zugkräfte.
- Die Weiterleitung der Lasten aus der Berührungsfuge Ankerplatten-Betonoberfläche erfolgt unter Ausbildung eines idealisierten Fachwerksystems im Betonbauteil bei voller Abdeckung der Zugkräfte durch schlaffe Bewehrung. Hierzu sind detaillierte statische Nachweise zu erbringen.
Bei reinen Ankerplatten oder Übergangskonstruktionen ist auch die Übertragung von Zugkräften zulässig.
Die Anbringung des Kopfbolzendübels auf einem Verbundbauteil darf nur durch einen mit dem großen Schweißnachweis ausgestatteten Fachbetrieb erfolgen. Dies geschieht durch eine Bolzenschweißpistole.
Der aktuelle Normenstand im Verbundbau ist gegeben durch:
- DIN 18806 Teil 1, Verbundkonstruktionen, Verbundstützen (Ausgabe März 1984)
- Richtlinie für die Bemessung und Ausführung von Stahlverbundträgern (Ausgabe März 1981) mit den ergänzenden Bestimmungen (März 1984, Juni 1991)
- DIN V ENV 1994 TeiI 1-1, Anlage 2.4/6
- Eurocode 4: Bemessung und Konstruktion von Verbundträgerwerken aus Stahl und Beton Teil 1-1:
- Allgemeine Bemessungsregeln, Bemessungsregeln für den Hochbau, (Ausgabe Februar 1994) in Verbindung mit DAST-Richtlinie 104; Richtlinie zur Anwendung von DIN V ENV 1994 Teil 1-1
- DIN 18800-5, Gelbdruck Januar 1999 Stahlbauten Teil 5: Verbundtragwerke aus Stahl und Beton, Bemessung und Konstruktion
- Seit 2003 für den Bereich des Verbundbrückenbaus: DIN-Fachbericht 104, Verbundbrücken (Ausgabe März 2003)
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