- Korkmodell
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Ein Korkmodell ist ein vorwiegend aus Kork gefertigtes Architekturmodell. Die Kunst der Korkbildnerei wird auch als Phelloplastik (griech. φελλός „Kork“) bezeichnet. Die Technik wurde um 1780 in Rom von dem Architekten Augusto Rosa entwickelt.[1] Andere bedeutende Hersteller von Korkmodellen waren Antonio Chichi (1743-1816) und Carl May (1747-1822).
Dargestellt wurden überwiegend antike Gebäude, da Kork sich besonders gut dafür eignet, die charakteristischen verwitterten Maueroberflächen wiederzugeben. In der Regel wurden sie in großen Maßstäben und mit großer Präzision, häufig auch mit archäologischem Anspruch hergestellt. An den Fürstenhöfen des 18. Jhs. waren sie hochgeschätzt, und obwohl (oder weil) wegen des hohen Aufwandes nur einige hundert Stück hergestellt wurden, waren sie an allen wichtigen Fürstenhöfen vertreten. Da sie im späten 18. / frühen 19. Jh. häufig an die damals neu gegründeten Modellsammlungen und Architekturschulen überwiesen wurden, spielten sie eine große Rolle in der Vermittlung der antiken Architektur in den Ländern nördlich der Alpen. Trotz ihrer Fragilität haben sie sich häufig besser erhalten als hölzerne Modelle, die von holzzerstörenden Insekten bedroht sind.
Sammlungen
Im Schloss Wilhelmshöhe in Kassel finden sich heute 33 Korkmodelle. Diese Modelle wurden von Antonio Chichi in Rom gefertigt und von dort an den Hof von Friedrich II., dem Landgraf von Hessen-Kassel, verschickt.[2]
Andere Sammlungen von Korkmodellen befinden sich u.a. in Aschaffenburg (Schloss Johannisburg), London (Soane Museum), Darmstadt (Hessisches Landesmuseum), im Schloss Ludwigslust und in der Eremitage in Sankt Petersburg.
Einzelnachweise und Fußnoten
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