Kornati

Kornati
Kornaten (Kroatien)
DEC
Kornaten
Kornaten

Die Kornaten (kroatisch: Kornati) sind die größte und dichteste Inselgruppe in der kroatischen Adria. Sie bestehen aus 125 bis 152 (je nach Quelle) kleinen Eilanden und Riffen. Die verkarsteten Inseln sind nur spärlich bewachsen. Die größte Insel der Kornaten heißt Kornat und gibt der Inselgruppe ihren Namen, der Verwaltungssitz des Gebietes befindet sich allerdings auf der Insel Murter. Heute sind Teile des Archipels durch den Nationalpark Kornaten geschützt.

Panorama einiger Kornaten-Eilande (fotografiert nach Norden aus einer Position westlich der Insel Smokvica)


Inhaltsverzeichnis

Geographie

Blick auf eine unbewohnte Kornaten-Insel

Die Inselgruppe erstreckt sich entlang der kroatischen Küste zwischen den Städten Zadar im Norden und Šibenik im Süden. Im Nordwesten der Gruppe befindet sich das Eiland Dugi Otok. Östlich schließen sich Pašman, Vrgada und Murter an. Weiter südlich liegt Kornat, im Süd-Osten Žirje. Um sie herum gruppieren sich zahlreiche kleinere Inseln. Die Kornaten bestehen aus wasserdurchlässigem und wasserlöslichem Kalkstein, der den Niederschlag gleich versickern lässt, so dass es keine Quellen oder Wasserläufe gibt, nur an einigen Stellen tritt das Süßwasser der Niederschläge aus dem Karst aus und vermischt sich mit dem Salzwasser des Meeres. In der verkarsteten Ödlandschaft gibt es so gut wie keine Fauna, nur karge, teilweise mit Gräsern bewachsene Geröllfelder. In einigen Senken auf den landwärtigen Seiten, geschützt durch steile seewärts gerichtete Felswände und Riffe, kann sich Erde ablagern. Dort wachsen kleinere Bäume und Sträucher und hier befinden sich in geschützten Buchten einige Ansiedlungen. Dort gedeihen auch kultivierte Olivenbäume, Feigenbäume und Weinstöcke, welche von in Zisternen gesammelten Regenwasser gespeist werden. Die Fischgründe rund um die Kornaten zählen zu den fischreichsten im adriatischen Meer. Das Klima ist geprägt von langen Trockenphasen und unregelmäßigen Niederschlägen.

Geschichte

Blick auf eine Bucht der Insel Lavsa

Die Kornaten wurden in der frühen Antike von den Illyrern besiedelt, auf den Kornaten saßen vermutlich die Stämme der Delmaten (Dalmatier) und die Liburner, welche für ihre Schifffahrtskunst bekannt waren (siehe Schiffstyp Liburne). Noch heute kann man Überreste von Siedlungen und Hügelgräbern aus dieser Zeit besichtigen. Die Delmaten sagten sich zwischen 175 und 170 v. Chr. vom Reich des illyrischen Königs Genthios los, wurden aber 156 v. Chr von den Römern besiegt und tributpflichtig, bis sie zur Zeit des Augustus als Provinz Dalmatia dem Römischen Imperium einverleibt wurden. Die Kornaten waren auch zu römischer Zeit bewohnt, auf Kornat fand man Reste römischer Besiedelung, auch befand sich hier eine frühchristliche Kirche. Bis 1102 befanden sich die Kornaten im Besitz des Oströmischen Reiches, während der Völkerwanderung siedelten sich an der Küste und auf den Inseln die slawischen Kroaten an und verdrängten die bisherige Bevölkerung. Zu dieser Zeit kam es auch mehrmals zu Überfällen von Sarazenen. Im Mittelalter befanden sich die Kornaten im Besitz der Stadt Zadar, im 16. Jahrhundert fielen die Kornaten an die Republik Venedig, verwaltet wurde das Gebiet aber weiter von Zadar aus. 1797 wurden die Inseln zusammen mit dem restlichen Dalmatien in das Österreich-ungarische Reich integriert. Nach dem Ersten Weltkrieg befanden sich die Kornaten im Besitz des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen aus welchem 1945 Jugoslawien hervorging. Während des Zweiten Weltkriegs waren von 1941 bis 1943 große Teile des Küstengebietes einschließlich der Städte Split und Šibenik und der vorgelagerten Inseln, mitsamt den Kornaten, von Italien besetzt. Der südliche Teil des Archipels, nämlich 89 Inseln, und Felsen samt dem sie umgebenden Meer, wurden 1980 zum Nationalpark Kornaten erklärt, der 220 km² umfasst und dessen Verwaltung sich auf Murter befindet.

Film

  • Der Nationalpark Kornati in Kroatien. Reportage, 2002, 43 Min., Buch und Regie und Regie: Cornelia Volk, Till Ludwig und Uwe Kassai, Produktion: MDR, Erstsendung: 10. Februar 2003, arte, Inhaltsangabe vom MDR

Weblinks


43.78333333333315.3333333333337Koordinaten: 43° 47′ N, 15° 20′ O


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