Koroinen

Koroinen
Lage von Koroinen in Turku

Koroinen ['kɔrɔi̯nɛn] (schwed. Korois) ist ein Stadtteil der finnischen Stadt Turku. Er liegt nördlich des Stadtzentrums auf einer Landzunge am Zusammenfluss der Flüsse Aurajoki und Vähäjoki. Das Gebiet von Koroinen ist größtenteils unbebaut, daher hat der Stadtteil nur 26 Einwohner (2004).

Im Mittelalter war Koroinen das Zentrum der Kirchenverwaltung Finnlands: 1229 wurde der Sitz des Bischofs von Finnland von Nousiainen nach Koroinen verlegt, da sich am Unterlauf des Aurajoki ein bedeutender Handelsplatz befand. In den 1230er Jahren wurden in die hölzerne Bischofskirche von Koroinen und eine Residenz für den Bischof gebaut. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die durch einen Brand zerstörte erste Bischofskirche durch eine neue, größere Holzkirche ersetzt. Möglicherweise wurde zur Zeit des Bischofs Catillus (1266–1286) ein steinerner Chor angebaut. In der Umgebung der Kirche befanden sich zwei weitere Steinbauten. Es könnte sich dabei um einen Wehrturm und den Palast des Bischofs gehandelt haben, die genaue Funktion der Gebäude ist aber genauso wenig nachgewiesen wie ihr Alter.

Als der Pegel des Aurajoki durch die Landhebung sank und der Fluss nicht mehr bis auf die Höhe von Koroinen schiffbar war, verlagerte sich der Handelsplatz an die Stelle des heutigen Stadtzentrums von Turku knapp zwei Kilometer flussabwärts. Nach Fertigstellung des Doms von Turku wurde auch der Bischofssitz Ende des 13. Jahrhunderts nach Turku verlagert. Die Kirche von Koroinen bliebt zunächst bestehen, wurde aber später (eventuell im 15. Jahrhundert) aufgegeben und verfiel völlig. 1898–1902 wurden in Koroinen die ersten systematischen archäologischen Ausgrabungen vorgenommen, bei denen die Fundamente der mittelalterlichen Steinbauten freigelegt wurden.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Koroinen — (Finnish; Korois in Swedish) is a district in the Koroinen ward of the city of Turku, in Finland. It is located to the north of the city centre, across the river Aura from the Turku Student Village.Koroinen is mostly non built up area, consisting …   Wikipedia

  • Koroinen (ward) — Koroinen (Finnish; Korois in Swedish) is a ward ( suuralue , storområde ) of Turku, Finland, also known as Ward 5. The ward is located to the northeast of the city centre and named after Koroinen, a district in the centre of the ward.The ward has …   Wikipedia

  • Bischofskirche von Koroinen — Rekonstruktion der Bischofskirche von Koroinen Steinfundamente …   Deutsch Wikipedia

  • Korois — Lage von Koroinen in Turku Koroinen [ kɔrɔi̯nɛn] (schwed. Korois) ist ein Stadtteil der finnischen Stadt Turku. Er liegt nördlich des Stadtzentrums auf einer Landzunge am Zusammenfluss der Flüsse Aurajoki und Vähäjoki. Das Gebiet von Koroinen ist …   Deutsch Wikipedia

  • Bero (Bishop of Finland) — infobox bishopbiog name = Bero religion=Roman Catholic See = Koroinen (Turku) Title = Bishop of Finland Period = 1248 1258 Predecessor = Thomas Successor = Ragvald date of birth = Unknown place of birth = VästergötlandBero ( Björn ) was the first …   Wikipedia

  • Pääskyvuoren linkkitorni — Turun kaupunki Åbo stad Wappen Karte Basisdaten Staat …   Deutsch Wikipedia

  • Åbo — Turun kaupunki Åbo stad Wappen Karte Basisdaten Staat …   Deutsch Wikipedia

  • Turku — Turun kaupunki Åbo stad Wappen Karte Basisdaten Staat …   Deutsch Wikipedia

  • Districts of Turku — The city of Turku, Finland is divided into nine wards (see Wards of Turku), which in turn are divided into 78 non governmental districts (kaupunginosat in Finnish, stadsdelar in Swedish). These are composed of individual suburbs, and in the very… …   Wikipedia

  • Oriketo — on a map of Turku. Oriketo is a district in the Koroinen ward of the city of Turku, in Finland. It is located to the north of the densely built suburb of Halinen, and consists mostly of industrial area. Turku s waste processing plant is located… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”