- Krad-Schützen
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Krad-Schützen waren motorisierte, leicht bewaffnete und hochbewegliche Infanterieverbände der Wehrmacht, die üblicherweise in den Schnellen Truppen eingegliedert waren.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Trotz Bemühungen der nationalsozialistischen Regierung gab es kurz vor Kriegsbeginn immer noch große Defizite bei der allgemeinen Motorisierung. So existierten im Sommer 1939 in Deutschland knapp zwei Millionen Kraftfahrzeuge, was hochgerechnet auf den Pro-Kopf-Bestand nur den 15. Platz weltweit bedeutete. Mit 23,8 Fahrzeugen auf 1000 Einwohner (zum Vergleich: Frankreich=12,7 und USA=0,9) war das Deutsche Reich allerdings einsamer Spitzenreiter im Bereich der Krafträder.[1] Aus diesem Grund lag es für die Heeresführung nahe, sich mit der Krad-Truppe eine spezielle und in der Welt einzigartige Truppengattung zu schaffen.
Einsatz
Die ersten Verbände wurden in den Jahren 1934/35 aufgestellt und waren hauptsächlich den Aufklärungsverbänden der Panzerdivisionen unterstellt. Auch wenn ihre Hauptaufgabe in der Aufklärung bestand, waren sie oft in infanteristische Kämpfe verwickelt und wurden auch offensiv für überraschende Einsätze verwendet. Dabei wurde auch häufig auf den Kampf zu Fuß gewechselt. Trotz ihrer relativ leichten Bewaffnung entwickelten sie aufgrund ihrer Geschwindigkeit und des daraus resultierenden Überraschungsmomentes eine beachtenswerte infanteristische Kampfkraft.[2] Ihre Bewaffnung bestand vornehmlich aus der Grundausrüstung eines Infanteriesoldaten und dem Karabiner 98k. Auf dem Beiwagen war ein Maschinengewehr montiert. Sie fuhren auf Motorrädern der Firma BMW oder Zündapp mit Beiwagen.
Als schnellster und beweglichster Teil des Heeres wurde ihre Kraft aber in den Schlamm-, Staub- und Schneewüsten des östlichen Kriegsschauplatzes so verbraucht, dass sie größtenteils aufgelöst oder zu anderen Aufklärungsabteilungen umgerüstet werden mussten.
Sonstiges
Die Rote Armee der Sowjetunion verfügte im Zweiten Weltkrieg ebenfalls über Kradschützen-Verbände (siehe auch Schematische Kriegsgliederung der Roten Armee am 22. Juni 1941).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ MGFA: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Band 5/1, Deutsche Verlagsanstalt 1988, ISBN 3-421-06232-3, S. 651
- ↑ Seite des Panzermuseum Munster
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