Kraftwerk Bremen-Hastedt

Kraftwerk Bremen-Hastedt

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Kraftwerk Bremen-Hastedt
Das Kraftwerk Bremen-Hastedt
Das Kraftwerk Bremen-Hastedt
Lage
Kraftwerk Bremen-Hastedt (Bremen)
Kraftwerk Bremen-Hastedt
Lage in BremenBremen Bremen
Koordinaten 53° 3′ 35,2″ N, 8° 52′ 23,4″ O53.0597777777788.8731666666667Koordinaten: 53° 3′ 35,2″ N, 8° 52′ 23,4″ O
Land DeutschlandDeutschland Deutschland
Daten
Primärenergie Steinkohle, Erdgas
Leistung 267 MW elektr.
283 MW therm.
Eigentümer swb Erzeugung GmbH & Co. KG
Betreiber swb Erzeugung GmbH & Co. KG
Betriebsaufnahme 1905
Website Kraftwerksseite bei swb
Stand 26. Juni 2010
Eingang Hastedter Osterdeich

Das Dampfkraftwerk Hastedt wurde 1905 im zum Bremer Stadtteil Hemelingen gehörenden Ortsteil Hastedt gebaut. Es liegt an der rechten Weserseite etwas oberhalb des Weserwehres und ist das älteste Kraftwerk in Bremen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Es war für die damalige Zeit ein modernes Drehstrom-Kraftwerk mit Turbinenantrieb und einer Leistung von 2.400 Kilowatt (kW). Lange Zeit prägten seine Schornsteine – „die sieben schwarzen Raben“ – das Erscheinungsbild.

Mit dem erdgasbetriebenen Kraftwerksblock 14 wurde im Jahre 1972 auf dem Betriebsgelände das erste tatsächlich vollautomatische Kraftwerk in Bremen in Betrieb genommen. Block 14 dient in erster Linie zur Abdeckung des Strombedarfs in Spitzenlastzeiten.

1989 baute man mit Block 15 einen neuen Kohleblock. Dieser nutzt das Verfahren der Kraft-Wärme-Kopplung zur parallelen Erzeugung von Strom und Fernwärme. Täglich werden bis zu 1.000 Tonnen Steinkohle verfeuert.

Zusammen verfügen beide Blöcke über 268 Megawatt elektrische und 283 Megawatt thermische Energieleistung. Der Schadstoffausstoß wird durch moderne Umwelttechnologie deutlich reduziert.

Das Kraftwerk wird von der swb Erzeugung GmbH & Co. KG betrieben.

Brand im Oktober 2008

Kraftwerk Bremen-Hastedt mit Weserwehr und Schleuse

Am 12. Oktober 2008 um 10:45 Uhr bemerkte die Schichtleitung ein Feuer im Kohlesilo 4. In den 3.000 Tonnen Steinkohle im 30 Meter hohen Silo entwickelte sich ein Schwelbrand. Feuerwehr und Mitarbeiter leiteten die Entleerung ein.

Am Morgen des 13. Oktobers kam es zu einer Verpuffung. Schwelgase hatten sich oberhalb der Kohleschicht angesammelt und eine explosive Atmosphäre gebildet. Das Dach und die Förderanlage wurden durch die Druckwelle zerstört. Daraus folgte die Maßnahme das Silo abzutragen, um an die Glutnester heran zukommen. Am 17. Oktober kam der zum Abriss angeforderte 125 Tonnen schwere Spezialbagger aus Hamburg an. 10 Tage nach Ausbruch des Feuers, am 22. Oktober um 14 Uhr, war das Feuer gelöscht und der Siloturm komplett entleert.[1][2][3]

swb erklärte am 29. September 2009 die Untersuchung für offiziell abgeschlossen und bezifferte den entstandenen Sachschaden auf rund 4,2 Millionen Euro.

Brand im Juli 2009

Am Nachmittag des 9. Juli 2009 stellten Mitarbeiter erhöhte Temperaturen und Rauchentwicklung im Tagesbunker 3 fest, in dem zu diesem Zeitpunkt etwa 270 Tonnen Kohle lagerten. Um 18:05 Uhr benachrichtigte man die Feuerwehr, die wenig später mit Einsatzkräften des Rettungsdienstes, zwei Löschzügen der Berufsfeuerwehr Bremen, Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Bremen-Neustadt und der Freiwilligen Feuerwehr Bremen-Arsten sowie des Fernmeldedienstes anrückte. Insgesamt waren 65 Kräfte vor Ort. Über Nacht verheizte man die Kohle im ganz normalen Betrieb weitgehend und die Glutnester verschwanden. Nachdem am nächsten Morgen Block 15 vom Netz genommen und dessen Strom- und Wärmeproduktion eingestellt wurde, begann man mit der manuellen Ausräumung der Restmengen an Kohle.

Als Ursache für die Entstehung der Glutnester gilt „das zufällige Zusammentreffen verschiedener technischer Umstände“. Demnach ruhte die Anlage auf Grund einer Betriebsstörung. Bereits wenige Minuten nach dem Wiederanfahren lösten die Brandmelder aus. Die Kohle war unbeabsichtigter Weise ausgetrocknet und hatte sich selbstentzündet. Gemäß des für diese Art von Ereignissen vorgesehenen betrieblichen Maßnahmenplans lag der Schwerpunkt der Einsatzmaßnahmen im Kühlen und im gesicherten Entleeren des Tagesbunkers in kleinen Teilmengen.[4] Zur Schadensbeseitigung sowie für zusätzliche Sicherheitstechnik hat swb rund eine Million Euro investiert.

Technische Daten

Betreiber swb Erzeugung GmbH & Co. KG
Brennstoff Steinkohle, Erdgas
Nettoleistung 148 MW elektr. (Block 14)
  119 MW elektr. (Block 15)
  128 MW therm. (Block 14)
  155 MW therm. (Block 15)
Energieerzeugung ca. 1,047 Mio MWh/a elektrisch (Block 14 und 15)
  ca. 550.000 MWh/a thermisch (Block 14 und 15)
Inbetriebnahme Block 14 1972
  Block 15 1989

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung Feuerwehr Bremen
  2. Informationen von swb zu dem Brand
  3. Feuerwehr Magazin, Ausgabe 5, Mai 2009
  4. Presseinformation der swb AG vom 24. Juli 2009

Siehe auch

Weblinks


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