Kraftwerk Leverkusenstraße

Kraftwerk Leverkusenstraße
Kesselhaus und Maschinenhalle

Das Kraftwerk Leverkusenstraße in Hamburg-Bahrenfeld diente der Stromversorgung der 1907 eröffneten Hamburg-Altonaer Stadt- und Vorortbahn und der Altonaer Hafenbahn. Die Bahnen wurden mit Oberleitung mit einer Spannung von 6,3 kV und einer Frequenz von 25 Hz betrieben. Das Kraftwerk Leverkusenstraße gilt als erstes Bahnkraftwerk Deutschlands.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nordansicht
Südansicht
Ostansicht

1905/1906 gestaltete die "Königliche Eisenbahn Direktion Altona" den Bahnverkehr zwischen den einander benachbarten Städten Altona und Hamburg um. Dabei wurde für die Strecke Blankenese – Ohlsdorf der elektrische Betrieb eingeführt. Hierfür wurde in Altona-Bahrenfeld direkt an den Gleisanlagen ein Dampfkraftwerk gebaut, das mit Steinkohle beheizt wurde. Im Gegensatz zu allen anderen Hamburger Kraftwerken der HEW und der Hamburger Hochbahn AG besaß das Kraftwerk keinen Anschluss an einen Wasserweg, sodass die Kohle mit der Bahn angeliefert werden musste.

Im hinteren Bereich des Grundstücks befand sich ein etwa 40 m hoher Kühlturm, von dem ein Kühlwasserkanal ringförmig unter dem gesamten Gebäude und zurück zum Kühlturm verlief. Das Wasser diente zum Kühlen der Turbinen. Bei den Gleisen stand das erste Gleis nur der Anlieferung der Kohle und dem Abtransport der Asche und der Schlacken zur Verfügung. Dafür wurde eine Transportanlage und ein Kohlebunker direkt am Bahndamm gebaut, so dass vom Gleis mittels Transportbändern die Kohle direkt in den Kohlebunker oder das Kraftwerk transportiert werden konnte. Für das Kühlwasser stand ein Becken zur Verfügung, das noch heute unter dem S-Bahn-Viadukt der Verbindungskurve zwischen Holstenstraße und Diebsteich erkennbar ist.[1]

1909 erweiterte die Königliche Bahndirektion Altona das Kraftwerk. Bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde das Grundstück vom Rechtsnachfolger „Deutsche Bundesbahn“ genutzt, bis es dann 1985 von Kurt Lingenbrink, Eigentümer der Fa. Libri, gekauft wurde; 1994 begann dann Karin Lingenbrink mit der Umnutzung der Bauten.

Umnutzung

Die architektonische Hauptabsicht beim Umbau bestand darin, den ursprünglichen Baukörper aus den Jahren 1906–1921 mit seiner charakteristischen Ziegelornamentik wieder freizulegen. Schaltgebäude, Maschinenhalle und Anbau des Werkstattgebäudes blieben dabei in ihrer Geschosszahl und der Erschließung im Wesentlichen unverändert. Lediglich die West- und Südfassaden wurden – nach Abriss der Anbauten – rekonstruiert. Das Kesselhaus wurde vollständig entkernt und innen neu ausgebaut.

Mieter sind heute unter anderem die Redaktionen mehrerer Männer- und Computermagazine, ein eCommerce Fullfillment Dienstleister, ein Fotostudio, eine Softwarefirma, ein Tanzstudio, eine Partylocation sowie ein syrisches Restaurant.

Einzelnachweise

  1. 53° 33′ 52″ N, 9° 56′ 8″ O53.5644349.935465

Weblinks

53.5663888888899.9325

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