- Krankenhaus St. Brigida (Simmerath)
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk: Köln Kreis: Aachen Höhe: 280–560 m ü. NN Fläche: 111,01 km² Einwohner: 15.622 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 141 Einwohner je km² Postleitzahl: 52152 Vorwahl: 02473 Kfz-Kennzeichen: AC Gemeindeschlüssel: 05 3 54 028 LOCODE: DE SRH NUTS: DEA25 Gemeindegliederung: 17 Orte Adresse der Gemeindeverwaltung: Rathausplatz
52152 SimmerathWebpräsenz: Bürgermeister: Hubert Breuer (CDU) Lage der Gemeinde Simmerath im Kreis Aachen Simmerath ist eine Gemeinde in Nordrhein-Westfalen, gehört zum Kreis Aachen (Regierungsbezirk Köln) und ist dessen flächengrößte Kommune. Die östliche Gemeindehälfte dominiert der Rursee.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Das 1972 entstandene, heutige Gemeindegebiet von Simmerath erstreckt sich in einem Radius von ca. 10 km rund um den Kernort. Seine Peripherie berührt im Osten die als touristische Attraktion relevante Rurtalsperre, im Süden den Raum Monschau, im Westen die belgische Grenze mit immer noch gut erkennbaren Teilen des durch einen Wanderweg erschlossenen Westwalles und im Norden den Raum Roetgen/Aachen.
Teile des Gemeindegebiets liegen seit dem 1. Januar 2004 auf dem Territorium des Nationalparks Eifel.
Geschichte
Die Gegend um Simmerath war schon zur römischen Kaiserzeit besiedelt. Die antike Verbindungsstraße führte aus Konzen über Simmerath und Kesternich nach Einruhr. Die Besiedlung ist durch Bodenfunde aus dem 2. und 3. nachchristlichen Jahrhundert, nicht jedoch durch schriftliche Quellen belegt. Eine Siedlungskontinuität in die fränkische Zeit hinein ist nicht dokumentiert.
Ein "Hof zo Semmenrode" findet sich erst wieder in einer mittelalterlichen Quelle von 1342. 1346 beginnen die kirchenrechtlichen Belege; zuvor gehörte die Pfarrei zu Konzen.
Territorial gehörte die Ansiedlung zur Herrschaft der Grafen von Monschau (Montjoie); diese ging nach dem Tode Johann III. von Schönforst-Montjoie 1433 an das Herzogtum Jülich über, in dessen Besitz Simmerath wie das gesamte Monschauer Land bis zum (Wiener Kongress) verblieb. Im Zuge der Neuordnung von 1815 fiel Jülich an Preußen und Simmerath war ab 1816 eine Gemeinde im Kreis Monschau im Regierungsbezirk Aachen in der Provinz Großherzogtum Niederrhein welche 1822 in der Rheinprovinz aufging welche bis zur Auflösung nach dem Zweiten Weltkrieg bestand.
Im Zweiten Weltkrieg brachte die Ardennenoffensive im Winter 1944/45 bei dem Vormarsch der Alliierten schwere Zerstörungen mit sich.
Durch das Gesetz des Landes Nordrhein-Westfalen zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Aachen (das so genannte Aachen-Gesetz) vom 14. Dezember 1971 wurden 1972 der Gemeinde Simmerath die ihr heute angehörenden Ortsteile eingegliedert und sowohl der Kreis Monschau wie auch der Regierungsbezirk Aachen aufgelöst. Dieses erweiterte Simmerath ist seither eine von 9 Gemeinden (neben Herzogenrath, Alsdorf, Würselen, Baesweiler, Eschweiler, Stolberg, Roetgen und Monschau), die nach der Neugliederung zum Kreis Aachen gehören.
Lammersdorf gehörte schon vorher zum Amt Simmerath, Kesternich, Rurberg/Woffelsbach, Steckenborn und Strauch waren selbstständig, Eicherscheid war vorher bei Imgenbroich und Einruhr/Erkensruhr bei Dreiborn. Durch die Eingemeindung wurden einige derjenigen Ortschaften, die (neben anderen) schon im Mittelalter kirchenrechtlich zu Simmerath gehört hatten, kommunalpolitisch wieder zu Simmerath "zurückgeholt", nämlich Dedenborn, Kesternich, Strauch, Rollesbroich, Witzerath, Lammersdorf und Paustenbach. In der Zwischenzeit hat jedoch jeder dieser Ortsteile seine eigene Identität und seine eigenen Wirtschaftsfaktoren entwickelt, so dass die Gemeinde Simmerath sich heute als ein Zusammenschluss von heterogenen Strukturen darstellt.
Gemeinde Simmerath, Ortsteile
- Hirschrott
- Huppenbroich
- Rollesbroich
- Rurberg
- Simmerath
Politik
Gemeinderat
Bei der Gemeinderatswahl am 26. September 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:
Bürgermeister
Hauptamtlicher Bürgermeister ist seit 1999 Hubert Breuer von der CDU. Gemeindedirektor bis 1999 war Arnold Steins.
Wappen
Das Gemeindewappen stellt ein blaues S auf goldenem Grund dar. Das S symbolisiert die nach der kommunalen Neugliederung 1972 entstandene Gemeinde Simmerath und ihre Lage an zwei Seen. Der goldene Wappengrund soll auf die frühere Zugehörigkeit zur Landesherrschaft Jülich hinweisen.
Gemeindekontakte
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Bauernmuseum Lammersdorf, ein bäuerliches Ensemble aus der Zeit um 1900
- Naturkundliche Bildungsstädte Nordeifel
- Nationalpark-Tor Rurberg mit Ausstellung zu den Fließgewässer im NP und Stillgewässer - Talsperren - um den Nationalpark, Öffnungszeiten: täglich 10:00 - 17:00 Uhr, freier Eintritt
- Heilsteinhaus mit Nationalparkinfopunkt in Einruhr, Brunnenanlage frei zugänglich im Innenhof, Öffnungszeiten NP-Infopunkt: Mo-Do: 10:00 - 13:00 Uhr, Fr-So: 10:00 - 17:00 Uhr
Vereine
Eifeltypisch gibt es reges Vereinsleben, neben anderen zahlreichen Musik- und Sportvereine natürlich die Freiwillige Feuerwehr Simmerath.
Bauwerke
- Die Johanneskapelle (1665) ist das älteste, noch erhaltene Bauwerk des Kernorts. Beim Ausbau der B 399 1968 musste sie ca. 100 m versetzt werden.
- Bronzeskulptur von dem Bildhauer Klaus Gehlen
- Eine für die Nordeifel typische Winkelhof-Anlage (Hauptstr. 83) datiert laut Giebel von 1781, könnte aber älter sein (was wegen starker Veränderungen des Baus nicht beweisbar ist).
- Der überwiegende Teil der heutigen Simmerather Bausubstanz stammt von nach 1950. Das Simmerather Rathaus, architektonisch verwinkelt und mit achteckiger Brunnenanlage versehen, stammt von 1975.
- Die übrigen Sehenswürdigkeiten und touristischen Attraktionen der Gemeinde Simmerath befinden sich nicht im Kernort, sondern in den 1971 eingemeindeten Ortsteilen (dort beschrieben).
Biologie
Eine geplante Erweiterung des Gewerbegebietes wird durch eine biologische Seltenheit fraglich gemacht. In einem Feuchtgebiet bei Kesternich befindet sich eine Inselpopulation des überaus seltenen Blauschillernde Feuerfalter (Lycaena helle), einer stark vom Aussterben bedrohten kleinen Falterart. [2]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Straßenanbindung
Durch die Ortsmitte führen die Bundesstraßen 399 (Düren - belg. Grenze) und 266 (Simmerath - Linz am Rhein). Nächste Autobahnanschlüsse bestehen in Aachen an die A 44 und die A 4 sowie bei Mechernich an die A 1.
ÖPNV-Anbindung
Folgende Buslinien verkehren ab Simmerath Bushof in regelmäßigen Abständen:
- SB63 Simmerath - Roetgen - Aachen
- 63 Einruhr - Rösberg - Kesternich - Simmerath - Kesternich - Gemünd - Schleiden
- 68 Rurberg - Strauch - Kesternich - Simmerath - Lammersdorf - Roetgen - Aachen
- 81 Simmerath - Kesternich - Steckenborn - Nideggen-Schmidt
- 82 Simmerath - Konzen - Imgenbroich - Monschau
- 86 Simmerath - Bickerath - Paustenbach - Lammersdorf - Vossenack
Ansässige Unternehmen
Die heterogene Wirtschaftsstruktur der Gemeinde Simmerath erklärt sich durch die unterschiedliche geografische Lage und Geschichte der einzelnen Ortsteile. Während der Kernort und sein Umland industriell geprägt sind (es dominieren Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe), haben Dedenborn, Steckenborn und Strauch einen agrarischen Charakter und ist der Tourismus die Haupteinnahmequelle der am Rursee und im Umfeld des Nationalparks gelegenen Ortsteile, d.h. Rurberg, Woffelsbach, Einruhr und Erkensruhr/Hirschrott.
Größere ansässige Unternehmen: Otto Junker GmbH in Lammersdorf, Herstellung von Industrieöfen
Öffentliche Einrichtungen
Malteser Krankenhaus St. Brigida
Das Malteser Krankenhaus St. Brigida ist ein Krankenhaus der Grundversorgung. Die Fachbereiche umfassen neben ambulanten Leistungen Innere Medizin, Chirurgie und Unfallchirurgie, Gynäkologie, Geburtshilfe, Anästhesie und Intensivmedizin und Physiotherapie. Das Krankenhaus verfügt des Weiteren über eine Krankenpflegeschule, Einrichtungen der Kurzzeit- und der Tagespflege sowie das Malteserstift Seliger Gerhard.
1909 wurde im alten Simmerather Pfarrhaus ein provisorisches Krankenhaus auf Initiative des damaligen Landrats des Kreises Monschau als erstes Krankenhaus für die elf Gemeinden des Bezirkes eingerichtet. Hier arbeiteten zunächst vier Ordensschwestern der Cellitinnen zur hl. Elisabeth. 1913 folgte als Neubau das St. Brigida-Krankenhaus mit 40 Betten, welches 1927 in den Besitz der Cellitinnen überging. Nach mehrfachem Ausbau stieg die Bettenzahl 1977 auf 224, musste jedoch 2003 auf 137 reduziert werden. Januar 1997 übergaben die Cellitinnen das Krankenhaus, welches sich seitdem Malteser Krankenhaus St. Brigida nennt, an die Deutsche Malteser gGmbH. Trägerin ist die Malteser Trägergesellschaft gGmbH mit ihrer regionalen Betriebsgesellschaft Malteser St. Elisabeth gGmbH.
Weitere Öffentliche Einrichtungen
- Rettungsleitstelle des Kreises Aachen
- Touristinformationen in Rurberg, Seeufer 3, Öffnungszeiten: täglich 10:00-17:00 Uhr und Einruhr, Heilsteinstraße 4, Öffnungszeiten: Montags-Donnerstags: 10:00-13:00 Uhr, Freitags-Sonntags: 10:00-17:00 Uhr
Bildung
- Schulen: Grundschulen, Hauptschule, Fachoberschule für Soziales, höhere Handelsschule, Rettungsdienstschule (LANO), Berufsgrundschuljahr, Förderschule und Berufsbildungszentrum
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Helena Stollenwerk (1852–1900), deutsche Ordensgründerin
Einzelnachweise
- ↑ Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
- ↑ Ein kleiner Schmetterling sorgt für fast unlösbare Probleme in Eifler Nachrichten 27.Januar 2009, Seite 13 Nordeifel
Weblinks
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