Marienhospital Aachen

Marienhospital Aachen
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Marienhospital Aachen

Das Marienhospital Aachen ist ein Krankenhaus im Aachener Stadtteil Burtscheid. Es umfasst als Akutkrankenhaus, Krankenhaus der Regelversorgung und Akademisches Lehrkrankenhaus der RWTH Aachen 321 Betten.

Inhaltsverzeichnis

Abteilungen

Das Marienhospital Aachen bietet außer den Abteilungen für Innere Medizin, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, dem Aachener Zentrum für Fußchirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe und dem interdisziplinären Aachener Brustcentrum (DMP), noch die Kliniken für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Anästhesiologie, Schmerztherapie und Intensivmedizin, sowie Belegabteilungen für Hals-, Nasen-, Ohren-Heilkunde, für Augenheilkunde und für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie.

Auf der Rückseite beherbergt das Marienhospital Aachens einzige Babyklappe.

Geschichte

Es wurde 1850 auf Betreiben der Pfarrer der beiden Burtscheider katholischen Kirchen und sechs engagierte Bürger gegründet und am 1. April 1853 als Heimstätte für alte und kranke Menschen der ärmeren Schichten in einem Flügel des früheren Abteigebäudes eröffnet. Ausgelöst wurde die Gründung durch eine Cholera-Epidemie, die 1849 in Burtscheid herrschte.

Das Marienhospital war eines der ersten katholischen Krankenhäuser im Rheinland und hatte anfänglich 10 Betten. Geleitet wird das Krankenhaus noch bis heute (2005) von einem Kuratorium, in dem die beiden Pfarrer von St. Michael und St. Johann in Burtscheid abwechselnd den Vorsitz führen.

Als Pflegerinnen wurden am 27. Januar 1853 die Armen-Schwestern vom Heiligen Franziskus berufen. Bereits bei der Cholera-Epidemie von 1849 hatten die beiden Burtscheider Pfarrer Wilhelm Sartorius und Peter Keller die Oberin der Armen-Schwestern vom Heiligen Franziskus, Mutter Franziska Schervier, gebeten, einige Schwestern zu beauftragen, in dem Untertor der früheren Burtscheider Stadtbefestigung in einem Zimmer mit fünf Betten die Pflege der Cholerakranken zu übernehmen. Dieses kleine Spital im heute nicht mehr bestehenden Untertor war damit sozusagen der Vorläufer des jetzigen Marien-Hospitals.

Als Rechtsstruktur wählten die Träger des Hospitals die Rechtsform der Stiftung, deren Statuten am 11. September 1850 durch König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen unterschrieben wurden. Diese Rechtsform hat sich bis heute (2005) nicht geändert.

Durch Erweiterungsbauten vergrößerte sich das Krankenhaus im Laufe der Zeit beachtlich. 1889 erbaute Eduard Linse die Augenklinik. [1] Die Bettenzahl stieg von den ursprünglichen 10 Betten stetig. Sie stand um 1870 bei 60, um 1900 bei 110 und lag im Jahr 2000 bei 342 Betten. Auch die ursprüngliche Nutzung des Hospitals wandelte sich nach und nach von einer Einrichtung der Pflege alter und kranker Menschen zu einem Akutkrankenhaus. Dieser Prozess begann 1883 mit der Einrichtung einer Augenklinik und setzte sich 1908 mit der Angliederung einer chirurgischen Abteilung fort. 1957 kam eine gynäkologische und geburtshilfliche Abteilung hinzu.

Im Jahr 1996 erfolgte die Aufnahme in das „Deutsche Netz Gesundheitsfördernder Krankenhäuser – ein Netz der Weltgesundheitsorganisation“ als eines der ersten Häuser in Deutschland. Das Marienhospital Aachen befindet sich in Trägerschaft der Katholischen Stiftung Marienhospital Aachen, die als modernes Gesundheits- und Sozialzentrum eine breit gefächerte Dienstleistungs- und Angebotsstruktur besitzt. Ausgehend vom christlichen Menschenbild, verfolgt man die Leitidee, sich von der Vorbereitung auf die Geburt, über Prävention und Gesundheitsfürsorge in allen Lebensbereichen bis hin zu einem humanen Sterben, um die ihr anvertrauten Menschen zu sorgen. Dazu wurden neben dem Hospital vielschichtige Angebote und Konzepte entwickelt, um im Zusammenwirken unterschiedlicher Fähigkeiten und Kräfte eine „Rundumbetreuung“ möglichst aus einer Hand anbieten zu können.

Einzelnachweise

  1. Reinhard Dauber: "Aachener Villenarchitektur. Die Villa als Bauaufgabe des 19. und frühen 20. Jahrhunderts." Bongers, Recklinghausen, 1985, S.69.

Weblinks

 Commons: Marienhospital Aachen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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