Kraterschlacht

Kraterschlacht
Sezessionskrieg
Bild des Kraters
Bild des Kraters
Datum 30. Juli 1864
Ort Petersburg (Virginia)
Ausgang Sieg der Konföderierten
Konfliktparteien
US 35 Star Flag.svg
USA
Confederate National Flag since Mar 4 1865.svg
CSA
Befehlshaber
Gen.Maj. Ambrose Burnside
General William Mahone
Truppenstärke
20.708[1]
11.466[1]
Verluste
3.798[2]

gefallen: 504
verwundet: 1.181
vermisst/gefangen: 1.413

1.611[3]

gefallen: 358
verwundet: 731
vermisst/gefangen: 403

Die Kraterschlacht war eine Schlacht des Amerikanischen Bürgerkrieges. Sie fand am 30. Juli 1864 im Rahmen der Belagerung von Petersburg östlich der zweitgrößten Stadt Virginias, Petersburg, statt.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Anfang Juli hatte der Oberbefehlshaber des US-Heeres, Generalleutnant Grant, das VI. Korps und Teile des Kavalleriekorps der Potomac-Armee unter der Führung Generalmajor Sheridans aus der Front vor Petersburg herausgezogen, um das konföderierte Korps unter Generalleutnant Jubal Anderson Early im Shenandoahtal zu bekämpfen. Der Oberbefehlshaber der Potomac-Armee, Generalmajor Meade, sah deswegen keine Möglichkeit für offensive Aktionen gegen die Nord-Virginia-Armee beiderseits und vor Petersburg.

Seit den gescheiterten Angriffen auf Petersburg Anfang und Mitte Juni ragte ein überhöhter konföderierter Frontvorsprung (genannt Elliot’s Salient) bis 140 m an die Stellungen des IX. Korps heran. Der Kommandeur des 48. Pennsylvania Infanterieregiments, Oberstleutnant Henry Pleasants, von Zivilberuf Bergbauingenieur im Eisenbahntunnelbau, schlug dem Kommandierenden General des IX. Korps, Generalmajor Ambrose Burnside, vor, diese Bastion der Konföderierten mit einem Stollen zu unterminieren und in die Luft zu sprengen. Meade stimmte diesem Plan wenig begeistert zu, wohl hauptsächlich weil dadurch die Soldaten beschäftigt seien.[4]

Widerwillig hatte auch Generalleutnant Grant dem Plan Burnsides zugestimmt. Mit dem Fortschreiten der Arbeiten am Stollen sah er jedoch eine erneute Möglichkeit, die Stellungen der Konföderierten zu durchbrechen und Petersburg zu nehmen. Deshalb befahl er der Potomac-Armee eine Operation auf dem rechten Flügel nördlich des James durchzuführen.[5] Tatsächlich wurde General Lee durch die Erste Schlacht bei Deep Bottom gezwungen, Truppenteile aus der Front vor dem IX. Korps herauszuziehen. Generalleutnant Grant befahl den Angriffsbeginn für den 30. Juli. Um einen eventuellen Erfolg sofort ausnutzen zu können, ließ Generalmajor Meade die beiden benachbarten Korps so bereitstellen, dass sie den Angriff in die Tiefe fortführen konnten.

Ausgangslage

Stellungen bei Petersburg am 30. Juni 1864
rot: konföderierte Truppen
blau: Unionstruppen

Der Plan der Bergleute aus Pennsylvania wurde von den Heerespionieren geringschätzig betrachtet. Schließlich war es noch nie gelungen, einen Stollen über eine Länge von mehr als 120 m unter eine Stellung zu treiben. Deshalb erhielt Oberstleutnant Pleasant keine personelle oder materielle Unterstützung durch den Armeepionierführer. Die Potomac-Armee stellte weder zusätzliches Personal noch Geräte (Schaufeln, Spitzhacken, usw) oder Material zum Abstützen des Stollens zur Verfügung. Sogar einen Theodoliten musste sich Pleasants aus Washington leihen.[6] Am 25. Juni begannen die Arbeiten. Den Stollenanfang verschloss eine luftdichte Tür. Eine viereckige Röhre verlief vom Eingang bis zum Stollenende und versorgte die Arbeiter mit Frischluft. Die Luftzirkulation wurde mit Hilfe eines Kamins aufrechterhalten. Die Soldaten stellten den Stollen am 17. Juli fertig. Er war 155 m lang und endete in drei Seitengängen, die ab dem 23. Juli mit insgesamt dreineinhalb Tonnen Schwarzpulver so gefüllt wurden, dass die Wucht der Detonation nach oben gerichtet war. Die letzten zwölf Meter des Stollens ließ Pleasant als Verdämmung wieder füllen.

Das taktische Ziel des nach der Explosion der Mine durchzuführenden Angriffs sollte eine Höhenrippe 450 m hinter den konföderierten Stellungen sein, von der aus es möglich war, Petersburg direkt zu beschießen.

Auf konföderierter Seite blieb das Graben des Stollens nicht unbemerkt. Brigadegeneral Edward Porter Alexander meldete General Lee am 30. Juni, dass er vermute, das aus Minenarbeitern bestehende 48. Pennsylvania Regiment baue einen Stollen unter den Frontvorsprung. Obwohl auch die konföderierten Pioniere eine solchen Stollen für unrealistisch hielten, ließ Lee sofort Schächte beiderseits des Frontvorsprungs ausheben, an deren Ende Horchstollen vorgetrieben wurden.[7] Der Stollen der Union wurde nicht gefunden und da die Grabungsgeräusche nach dem 23. Juli aufhörten, gingen die Konföderierten davon aus, dass das Vorhaben der Union aufgegeben oder gescheitert war.

Planung

Skizze des Stollens

Allgemeines

Das IX. Korps bestand aus vier Divisionen. Burnside hatte die Einsatzbereitschaft der Divisionen durch Oberstleutnant Loring überprüfen lassen. Er meldete dem Kommandierenden General, dass die weißen Truppen des Korps zu einem Sturmangriff nicht geeignet seien.[8] Die 4. Division war während des Überland-Feldzuges ausschließlich mit Bewachungs- und Versorgungsaufgaben im Rückwärtigen Korpsgebiet beauftragt gewesen. Sie war deshalb die stärkste Division des Korps. Die Division führte Brigadegeneral Edward Ferrero, sie bestand ausschließlich aus farbigen Soldaten.

Der Operationsplan sah vor, beiderseits der durch die Detonation geschlagenen Bresche vorzugehen, die dort befindlichen konföderierten Stellungen zu nehmen und den folgenden Divisionen so die Möglichkeit zu geben, ohne feindliches Feuer aus der Flanke in die Tiefe auf die Cemetery Ridge vorzustoßen.

Die 4. Division begann nach der Auftragserteilung mit der Vorbereitung. Dazu gehörten Geländeeinweisungen der Kommandeure und Kompaniechefs sowie intensive Gefechtsübungen der Regimenter. Die Ausbildung begann drei Wochen vor der geplanten Operation und dauerte so lange, bis die Soldaten der Regimenter die Bewegungen auch bei Dunkelheit durchführen konnten.[9]

Burnside trug Generalmajor Meade seinen Operationsplan am 28. Juli vor. Meade hatte bereits früher die Menge des für die Sprengung benötigten Sprengstoffes um ein Viertel verringert. Nun stimmte er dem Einsatz der farbigen Division als Angriffsspitze nicht zu, weil er Farbige für unfähig hielt, solche schwierigen Aufgaben zu erfüllen. Zudem bestand Meade darauf, dass die angreifenden Truppenteile durch die Bresche hindurch direkt auf das Angriffsziel – Cemetery Ridge – vorstoßen sollten, ohne auf eine eventuelle Flankenbedrohung zu achten. Burnside protestierte heftig gegen diese Befehle und erreichte, dass Meade, der noch am selben Tag zu Generalleutnant Grant reiten wollte, diesen um eine Entscheidung bitten wollte.[10] Als Burnside am Abend und am nächsten Morgen keine Informationen über eine anders lautendende Entscheidung Grants vom Armeeoberkommando erhielt, nahm er an, sein Operationsplan sei bewilligt und fragte auch nicht erneut bei der Armee nach. Er legte den Angriffsbeginn für den 30. Juli 3:30 Uhr fest.

Gegen Mittag des 29. Juli erschien Generalmajor Meade bei Burnside und teilte ihm mit, dass Generalleutnant Grant entschieden habe, dass weiße Divisionen als Angriffsspitzen einzusetzen seien. Meade selbst bestand darauf, dass der Angriff unter allen Umständen auf die Cemetery Ridge zielen sollte, ohne auf die Flanken zu achten.

Bei einer mehrstündigen Besprechung, an der die drei „weißen“ Divisionskommandeure teilnahmen, konnte Burnside sich nicht entscheiden, welche Division als Angriffsspitze eingesetzt werden sollte. Gegen 15:00 Uhr warf er schließlich drei Zettel in einen Hut; der Divisionskommandeur der 1. Division, Brigadegeneral Ledlie, „gewann“. Burnside beauftragte Oberstleutnant Loring die Divisionskommandeure in das Gelände einzuweisen und befahl die Ausgangsstellungen der Divisionen.

Operationspläne

Meade erschien am Nachmittag noch einmal beim IX. Korps, um sich zu überzeugen, dass der von ihm befohlene Angriff auf Cemetery Ridge auch ohne Abweichungen geplant wurde.[11] Der Operationsplan der Potomac-Armee sah vor:

Das IX. Korps sollte nach der Detonation um 3:30 Uhr über die Bresche hinweg angreifen, die Höhe (Cemetery Ridge) nehmen und halten. Anschließend sollte das XVIII. rechts und das V. Korps links über das IX. Korps hinweg den erreichten Brückenkopf ausweiten. Burnside musste den durchdachten Operationsplan für das IX. Korps wegen der Anweisungen Meades ändern. Dieser sah nun vor:

Die 1. Division sollte durch die Bresche angreifen. Das Angriffsziel war Cemetery Ridge jenseits der Bresche. Die 2. und 3. Division sollten der 1. folgen, und, wenn diese das Angriffsziel genommen hatte, links und rechts der 1. Division den Flankenschutz übernehmen. Die 4. Division sollte anschließend über die 1. Division und weiter in Richtung Petersburg angreifen.

Brigadegeneral Ledlie befahl seinen beiden Brigadekommandeuren links und rechts der Bresche vorzugehen und die konföderierten Stellungen zu nehmen. Der wahrscheinlich durch die Explosion entstehende Krater sollte nicht betreten werden. Ledlie nahm an, dass danach die beiden anderen Divisionen ebenfalls links und rechts der Bresche angreifen, während die 4. Division durch die Bresche auf Cemetary Ridge vorgehen würde.

Ein Brigadekommandeur der 1. Division befahl seinen Kommandeuren, dass die Einnahme und das Halten der gegnerischen Verschanzungen beiderseits der Bresche vordringliches Ziel der 1. Division sei. Die Einnahme von Cemetery Ridge sei von untergeordneter Bedeutung.[12]

Lage der Konföderierten

Nachdem Brigadegeneral Alexander den Bau des Stollens bemerkt hatte, befahl er eine Umgliederung der konföderierten Artillerie. In Elliot’s Salient verblieb nur noch eine Batterie bestehend aus vier Geschützen; links, hinter und rechts des Vorsprungs ließ er Batterien so in Stellung gehen, dass das Feuer auf Elliot’s Salient zusammengefasst werden konnte. Die Feldbefestigungen im Vorsprung wurden unverändert von Teilen der 18. und 22. South Carolina Infanterieregimenter aus Elliots Brigade besetzt. Die Verbände der benachbarten Infanteriebrigaden konnten flankierend auf Elliot’s Salient wirken. Für den Fall der Detonation einer Mine ließ General Beauregard ungefähr 30 m hinter dem Vorsprung eine neue Feldbefestigung mit einer Wallhöhe von ungefähr drei Meter bauen, die deutlich höher als die Feldbefestigungen der Hauptkampflinie war.

Ablauf der Schlacht

Angriffsbeginn

Am späten Abend und in der Nacht verließen die 1. bis 3. Division des IX. Korps ebenso wie die für die Ausweitung des Erfolges vorgesehenen Verbände der benachbarten Korps ihre Feldbefestigungen und verlegten weitgehend lautlos in die Räume, aus denen der Angriff beginnen sollte. Die 1. Division erreichte ihre Ausgangsstellungen erst gegen 2:00 Uhr. Insgesamt standen ungefähr 50.000 Soldaten für den Angriff bereit.

Um die Detonation zeitgerecht um 03:30 Uhr erfolgen zu lassen, zündeten Soldaten des 48. Pennsylvania Infanterieregiments die Zündschnur im Stollen an. Als bis 04:00 Uhr keine Detonation erfolgt war, wagten sich erneut Soldaten in den Stollen. Die Zündschnur war ausgegangen. Die Soldaten bauten eine neue Lunte ein und entzündeten diese. Um 04:44 Uhr detonierten die unter Elliot’s Salient verbauten dreieinhalb Tonnen Sprengstoff.

Angriff nach der Detonation
Bleistiftskizze von Alfred Rudolph Waud

Die Detonation überraschte viele konföderierte Soldaten im Schlaf. Körper und Körperteile, Geschütze und Geschützteile und Erde flogen durch die Luft. Soldaten in Unterständen wurden verschüttet; Soldaten in den Feldbefestigungen beiderseits Elliot’s Salient flohen demoralisiert. Durch die Detonation waren unmittelbar 278 Soldaten getötet oder verwundet worden.[13] Die Artilleriebatterie verlor alle vier Geschütze. Zwischen der 1. Division und Cemetery Ridge befanden sich keine konföderierten Truppen mehr. Direkt nach der Detonation riegelte die Unionsartillerie das Gelände jenseits des entstandenen Kraters ab.

Die Wucht der Detonation überraschte auch die Soldaten der 1. Division des IX. Korps. Viele verließen in Panik den Ort, an dem sie sich befanden, und suchten weiter hinten Schutz vor umherfliegenden Brocken. Dadurch kam die Gefechtsordnung völlig durcheinander. Der ohrenbetäubende Lärm des fast zeitgleich einsetzenden Artilleriefeuers erschwerte das Herstellen der Ordnung.

Als sich Rauch und Qualm der Detonation nach 20 Minuten verzogen hatten, kletterten die ersten Angreifer aus den Feldbefestigungen. Deren Wände waren ungefähr 2,40 m hoch und die angreifenden Soldaten hatten keine Leitern dabei. Über schnell gefüllte Sandsäcke und in die Holzverschalung getriebene Bajonette schafften es die Soldaten nacheinander über den Grabenrand zu klettern. Dadurch war die vorgesehene Gefechtsformation nicht einzunehmen. Das Durcheinander vergrößerte sich, als die Angreifer sich Wege durch die eigenen Geländeverstärkungen suchen mussten. Ohne Gegenwehr erreichten die ersten Soldaten den durch die Detonation geschaffenen Krater. Der war 10 Meter tief, 60 Meter breit und 20 Meter lang. In der Frontlinie der Konföderierten klaffte eine 300 m große Bresche. Zu beiden Seiten der Bresche waren die Stellungen auf einer Länge von 300 m von den Konföderierten verlassen.[14]

Als das vorderste Regiment den Kraterrand erreicht hatte, blieben die Soldaten erstaunt stehen und bestaunten das Ergebnis der Explosion. Schließlich kletterten sie in den Krater, teilweise um Souvenirs zu ergattern, teilweise auch um verschütteten Konföderierten zu helfen. Da der Auftrag den Angriff durch die Bresche, die jedoch zum Krater geworden war, vorsah, folgten die Offiziere ihren Soldaten. Das Gleiche geschah bei den folgenden Regimenter der 1. Division. Eine Fortführung des Angriffs aus dem Krater heraus gelang nicht, weil die Kraterwände nur unter großen Schwierigkeiten ohne Leitern zu erklettern waren. Der Divisionskommandeur, Brigadegeneral Ledlie, war dem Angriff noch nicht gefolgt und hielt sich in einem Unterstand in den Feldbefestigungen auf. Dort verblieb er für die Dauer der Schlacht.

Einigen Offizieren des 14. New York Heavy Artillerie-Regiments – als Infanteristen eingesetzt –[15] gelang es, Teile ihrer Einheiten auf dem Kraterrand auf die andere Seite zu führen und dort in die Feldbefestigungen der Konföderierten einzubrechen.

Konföderierte Feldbefestigungen beiderseits und hinter dem Krater

Konföderierte Gegenmaßnahmen

Die Gewalt der Detonation erschreckte die Angehörigen der beiderseits des Vorsprungs eingesetzten Regimenter genauso wie deren Gegenüber. In Panik verließen Soldaten ihre Feldbefestigungen und flohen nach Westen. In den konföderierten Feldbefestigungen jeweils 150 m beiderseits des Kraters befanden sich nur noch wenige konföderierte Soldaten.

Als die Konföderierten die Annäherung der Unionstruppen erkannten, eröffneten die beiderseits und rückwärts des Kraters eingesetzten Artilleriebatterien das Feuer. Auch die in den Feldbefestigungen verbliebenen Infanterieregimenter begannen aus den Flanken auf die angreifenden Unionssoldaten zu schießen.

Sie verschanzten sich im Krater in der Fehlannahme, dass dies eine gute Deckung sei. Konföderierte Truppen unter der Leitung von Brigadegeneral William Mahone umringten in einem Gegenangriff den Krater und feuerten von allen Seiten hinein. Als die 1. Division den Krater besetzte, gelang es konföderierten Offizieren, die Panik unter den geflohenen Soldaten zu beenden und sie in die verlassenen Stellungen zurückzuführen. Dort wirkten sie auf die nachrückende 2. Division des IX. Korps. Gleichzeitig kam es westlich des Kraters zu Grabenkämpfen mit der dort eingedrungenen Infanterie.

General Lee, der seinen Gefechtsstand nur 500 m westlich des Kraters bezogen hatte, befahl gegen 06:00 Uhr einen Gegenangriff mit zwei Infanteriebrigaden unter der Führung Generalmajor William Mahones.[16]

Fortführung des Angriffs des IX. Korps

Die 2. und 3. Division folgten der 1. Division. Wegen des sich immer mehr steigernden Abwehrfeuers in die Flanken der Angreifer bezog jeweils eine Brigade Stellungen rechts und links des Kraters, um einen Flankenschutz aufzubauen. Die beiden anderen Brigaden gelangten ebenfalls in den Krater. Die Soldaten im Krater waren dem sich immer mehr steigernden Artillerie- und Infanteriefeuer schutzlos ausgesetzt – die steilen Wände boten keine Deckung.

Die im Kampf um und in Feldbefestigungen ungeübten Soldaten des 14. New York Heavy Artillerie-Regiments hatten sich teilweise in den Stellungen verirrt und wurden von den zurückkehrenden Konföderierten in Richtung des Kraters zurückgeworfen.

Anstatt den Angriff verloren zu geben, schickte Maj. Gen. Burnside die farbigen Truppen des USCT unter Brigadegeneral Edward Ferrero in die Schlacht, die sich ebenfalls im Krater zu verschanzen versuchten.

Weitere Unionstruppen trieben die Konföderierten für einige Stunden im Mann-gegen-Mann-Kampf zurück, letztendlich waren die Konföderierten unter Mahone aber in der Lage die Befestigungsanlage wieder komplett zu sichern.

Auswirkungen

Meade klagte Burnside im Folgenden an. Burnside wurde in der Untersuchung gerügt und nie wieder in den aktiven Dienst zugelassen. Anfang des Jahres 1865 wurde Burnside entlastet und Meade für die Änderung des Angriffsplans verurteilt. Ledlie wurde für sein Verhalten während der Schlacht entlassen.

Pleasants, der an der Schlacht selbst nicht beteiligt war, erhielt Lob für Idee und Ausführung. Für seine Benennung zum Brevet-Brigadegeneral am 13. März 1865 wurde seine Rolle explizit erwähnt.

Mahones Sieg sorgte für einen dauerhaften Ruf als einer der besten jungen Generäle in Lees Armee im letzten Kriegsjahr.

Ort der Schlacht heute

Der Krater 2004

Heute ist der Ort der Kraterschlacht Teil des historischen Petersburg National Battlefield Park mitten im Stadtgebiet von Petersburg und liegt etwa 3 Kilometer südöstlich des Stadtzentrums von Petersburg. Der Park wird jährlich von ungefähr 140.000 Menschen besucht und umfasst neben dem Ort der Kraterschlacht bei Elliot’s Salient ein Besucherzentrum mit Museum an der Virginia State Route 36 und weitere Orte des Richmond-Petersburg-Feldzuges. Der Eingang zum Stollen, in dem der Sprengstoff gezündet wurde, wird für Besucher jedes Jahr zum Jahrestag am 30. Juni geöffnet.

Verfilmungen

Der Film Unterwegs nach Cold Mountain beginnt mit dieser Schlacht.

Literatur

  • United States War Department: The War of the Rebellion: a Compilation of the Official Records of the Union and Confederate Armies, Govt. Print. Off., Washington 1880–1901.
  • Robert Underwood Johnson: Battles and Leaders of the Civil War. Bd. 4, Century Co, New York 1884–1888. hier online
  • Ron Field: Petersburg 1864-65. The longest siege (=Osprey Campaign Series). Osprey Publishing, 2009, ISBN 978-1846033551 , S. 37-59: The Battle of the Crater.
  • Shelby Foote: The Civil War: A Narrative. Bd. 3 (Red River to Appomattox), New York 1963, ISBN 0-394-74622-8
  • James M. McPherson: Battle Cry of Freedom. Oxford University Press, New York 2003, ISBN 0-19-516895-X.
  • James M. McPherson (Herausgeber): The Atlas of the Civil War. Philadelphia 2005, ISBN 0-7624-2356-0
  • John F. Schmutz: The Battle of the Crater: a complete history. McFarland, Jefferson, N.C. 2009, ISBN 978-0-7864-3982-9

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Field, Petersburg, S. 59. Dabei handelt es sich um die Zahlen jener, die an der Schlacht tatsächlich teilnahmen.
  2. Fox's Regimental Losses, Kap. XIV. civilwarhome.com, 23. Februar 2002, abgerufen am 7. März 2011 (Verluste der Union).
  3. John F. Schmutz, The Battle of the Crater, S. 356
  4. Personal Memoirs of U.S. Grant, Kap. 57, Abs. 15. Bartleby.com, Inc., 2000, abgerufen am 26. Februar 2011 (Grants Bericht über Burnsides Vorschlag).
  5. Personal Memoirs of U.S. Grant, Kap. 57, Abs. 17. Bartleby.com, Inc., 2000, abgerufen am 26. Februar 2011 (Grants Bericht über Burnsides Vorschlag).
  6. Shelby Foote, The Civil War – Red River to Appomattox, S. 532
  7. Edward Porter Alexander, Military memoirs of a Confederate: a critical narrative, Kap. 22, S. 563ff. Perseus Digital Library, Tufts University, abgerufen am 27. Februar 2011 (Gegenmaßnahmen der Konföderierten).
  8. John F. Schmutz, The Battle of the Crater, S. 92
  9. John F. Schmutz, The Battle of the Crater, S. 96f
  10. John F. Schmutz, The Battle of the Crater, S. 97ff
  11. John F. Schmutz, The Battle of the Crater, S. 102
  12. John F. Schmutz, The Battle of the Crater, S. 102ff
  13. The War of the Rebellion: Official Records, Bd. XL, Teil 1, S. 788. Cornell University Library, 2011, abgerufen am 12. März 2011 (Verluste der Konföderierten durch die Detonation).
  14. John F. Schmutz, The Battle of the Crater, S. 137
  15. Nach den verheerenden Verlusten der Potomac-Armee während der ersten Schlachten des Überland-Feldzuges ordnete der Oberbefehlshaber des Heeres, Generalleutnant Grant, an, soviele Soldaten wie möglich aus der Etappe aus ihren Verwendungen herauszulösen. Diese Soldaten wurden zu Infanterieregimentern zusammengefasst und der Potomac-Armee unterstellt. Das 14. New York Heavy bestand aus Soldaten der Festungsartillerie der Befestigungen des New Yorker Hafens. Die infanteristische Ausbildung fand während des Einsatzes während des Überland-Feldzuges statt.
  16. Petersburg Battlefields, Richard Wayne Lykes, Kap. E. National Park Service Historical Handbook Series No. 13, Washington, D.C., 1951, abgerufen am 8. Mai 2011 (Die Kraterschlacht).
37.21825-77.37768

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