Krenzheim

Krenzheim

Leonhard Krenzheim (* 16. September 1532 in Iphofen; † 12. Dezember 1598 in Fraustadt) war ein deutscher evangelischer Theologe.

Leben

Der Sohn eines fränkischen Bäckers, besuchte die Schulen in Kitzingen und Nürnberg. 1551 bezieht er die Universität Wittenberg, wo er bei Philipp Melanchthon studierte und sich 1553 den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie erwarb. Von dort wurde er nach Freistadt in Schlesien geschickt, er wurde am 7. November 1553 als Diakon in Liegnitz an der Marienkirche ordiniert. 1560 berief ihn Herzog Heinrich XI. zu seinem Hofprediger an die Johannes Kirche ,1566 wurde er Pastor an der Marienkirche ,1572 rückte er in das Pastorat der Peter und Paulkirche auf und wurde zugleich Superintendent.

Als Philippist war er den Anhängern der lutherischen Orthodoxie ein Dorn im Auge. In den theologischen Auseinandersetzungen der damaligen Zeit, wurde er 1573 von Jakob Colerus öffentlich des Calvinismus beschuldigt. Dagegen konnte er sich jedoch erwerben. Auch in der Folgezeit erfolgten Angriffen. 1590 wurde die Lage jedoch arg bedrohlich. Nachdem die orthodoxen Lutheraner, Beweismittel gefunden hatten ihm eine calvinistische Position nachzuweisen wurde er 1593 von seinen Ämtern entfernt.

Krenzheim fand eine neue Stelle und wurde Pfarrer in Fraustadt in Polen, wo er am 12. Dezember 1598 im Alter von 66 Jahren starb. An den Kaiser hatte er sich erfolglos um Wiedereinsetzung gewendet.

Das Schicksal des Superintendenten wird in der Schrift Vas Heidelbergense des reformierten Pfarrers Anton Praetorius erwähnt, um zu zeigen, wie heftig die Auseinandersetzungen zwischen Lutheranern und Reformierten geführt wurden und welche Konsequenzen Geistlichen drohten, wenn sie Sympathie für die Glaubensüberzeugungen der Calvinisten äußerten. Ähnliches ist von dem Astronomen Johannes Kepler überliefert.

Literatur

  • K. F. Schönwälder, Die Piasten zum Briege oder Geschichte der Stadt und des Fürstenthums Brieg. Zweites Bändchen: Von der Kirchenreformation bis zur Verleihung des Majestätsbriefes (1521 bis 1609), Commissionsverlag von Adolf Bänder, Brieg 1855
  • Adolf Schimmelpfennig: Krenzheim, Leonhard. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 17, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 125–128.

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