- Kreuzerfindung
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Kreuzauffindung ist der Name eines am 6. März bzw. 7. Mai im orthodoxen liturgischen Kalender und früher am 3. Mai im katholischen liturgischen Kalender gefeierten Festes. Im Zuge der Neuordnung des liturgischen Kalenders durch das Motu Proprio Rubricarum Instructum des sel. Johannes XXIII. wird das Fest „Kreuzauffindung“, ab dem früher der Wettersegen gespendet wurde, in der katholischen Kirche nicht mehr begangen. Allerdings hat das Fest noch vereinzelte und örtliche Bedeutung, zum Beispiel in Freckenhorst in Westfalen. Dort wird am 3. Mai, bzw. den Sonntag darauf, das Fest unter dem Namen Krüßing gefeiert.
Geschichte
Nach Berichten des 4. Jahrhunderts reiste Helena, Mutter des römischen Kaisers Konstantin ins Heilige Land. Das Kreuz Christi wurde um das Jahr 325 nach Hinweisen des Bischofs bei auf Weisung der Kaiserin hin durchgeführten Grabungsarbeiten unter einem heidnischen Tempel gefunden. Von den drei Kreuzen wurde das des Jesus von Nazaret nach dem Bericht des Ambrosius von Mailand durch den Titulus identifiziert, nach mittelalterlichen Legenden durch eine Totenerweckung bei Berührung des Kreuzes. Einen Teil der Kreuzreliquien nahm die hl. Helena nach diesen Berichten mit nach Konstantinopel, der Rest soll in Jerusalem verblieben sein. Weitere geschichtliche Hintergründe sind auch unter Kreuzerhöhung zu finden.
Historische Betrachtung
Die Auffindung des Kreuzes Christi wird in Berichten von mehreren Kirchenmännern aus dem vierten nachchristlichen Jahrhundert erwähnt sowie in einigen syrischen Überlieferungen angedeutet, andere - etwa nichtchristliche - Quellen gibt es darüber nicht. Die Berichte unterscheiden sich in wesentlichen Punkten voneinander. Archäologische Funde und dergleichen, die die Berichte stützen könnten, existieren nicht. Aufgrund dessen war es der Forschung bisher nicht möglich, die Auffindung des Kreuzes Christi als historische Tatsache zu belegen.
Literatur
- Carla Heussler: De Cruce Christi. Kreuzauffindung und Kreuzerhöhung: Funktionswandel und Historisierung in nachtridentinischer Zeit. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2006, ISBN 3-506-71373-6.
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