- Kryokonit
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Mit Kryokonit bezeichnet man die windverfrachteten mineralischen und organischen Emissionen von Waldbränden und verschiedenen Abgasen wie beispielsweise aus Kohlekraftwerken, die sich auf Eisflächen (z. B. Gletschern) ansammeln. Die dunkle Staubauflage bewirkt auf Grund der erhöhten Absorption von Sonnenlicht (siehe Albedo) das Abschmelzen des darunter befindlichen Eises. Die dadurch entstandene Hohlform wird auch als Kryokonitloch bezeichnet.
Da sich in den entstehenden Schmelzvertiefungen bevorzugt neuer Staub ablagert, kommt es zu einem sich selbst verstärkenden Effekt und mit der Zeit entstehen auf diese Weise kilometerlange Rinnen und oft ebenso tiefe Röhren, die sich teilweise bis auf den Gletschergrund durchfressen. Nicht selten sind die Hohlformen auch mit Wasser verfüllt.
Der Hauptbestandteil des Kryokonits ist organischer Natur wie unter anderem Bakterien, Algen und Pollen (Blütenstaub), der auch für die dunkle bis schwarze Färbung verantwortlich ist.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie und Geschichte
Das Wort Kryokonit ist abgeleitet von den griechischen Worten κρύος [krúos] für „Frost, Eis“ und κουία für Puder, Pulver oder Staub.
Erstmals beschrieben wurde der Kryokonit und die Folgen seiner Ablagerungen 1870 durch Adolf Erik Nordenskiöld, der das Phänomen auf seinen Expeditionen im grönländischen Inlandeis entdeckt hatte.[1]
Einzelnachweise
- ↑ M. Jenkins: Changing Greenland - Melt Zone, in: National Geographic Juni/Juli 2010
Literatur
- Was kommt, wenn das Eis geht?, in: Welt der Wunder. Kompakt, Band 1, 2011, S. 12
- Erna Aescht: Ciliaten (Protozoa: Ciliophora) im Eisstaub (Kryokonit) zweier Gletscher der Ötztaler Alpen (Tirol, Österreich), in: Berichte des nat.-med. Vereins Innsbruck, Band 92, Innsbruck, Dezember 2005, S. 89-93
Weblinks
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