Angstlust

Angstlust

Die Angstlust ist ein an die Lehre Sigmund Freuds angelehnter Ansatz. Entwickelt wurde die These 1960 vom britischen Psychoanalytiker Michael Balint.

Angstlust verspürt danach derjenige, der sich freiwillig äußerer Gefahr aussetzt, mit der zuversichtlichen Hoffnung, alles werde gut enden. Nach Balint bedeutet dies das „Aufgeben und Wiedererlangen von Sicherheit“. Das Streben danach habe seine Wurzeln im Trauma frühkindlicher Trennungserlebnisse.

Man empfinde Angstlust (thrill) beim Aufgeben und Wiedererlangen von Sicherheit. „Die Mischung von Furcht, Wonne und Hoffnung angesichts einer äußeren Gefahr ist das Grundelement aller Angstlust“ (Balint).[1] Allerdings ist eine psychische Distanz zum Geschehen entscheidend, um die Spannung auszuhalten. Diese zu erreichen stellt einen Akt gradueller Dissoziation dar und kann in Form einer Meta-Position auch für das Erleben förderliche Auswirkungen haben.

Angstlust entstehe durch das Bewusstsein einer als real empfundenen äußeren Gefahr, der sich ein Individuum willentlich aussetzt in der Hoffnung, die Gefahr und die damit verbundene Furcht bewältigen zu können und danach wieder sichere Geborgenheit zu erfahren.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Michael Balint: Angstlust und Regression. Klett-Cotta Verlag, 1999, ISBN 9783608956351.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Angstlust — Ạngst|lust, die; (Psychol.): mit Angst verbundenes Gefühl der Lust, z. B. bei risikoreichen Sportarten wie Skilaufen, Klettern, aber auch bei Masochismus o. Ä. * * * Ạngst|lust, die; (Psych.): mit Angst verbundenes Gefühl der Lust, z. B. bei… …   Universal-Lexikon

  • Wagnis (Psychologie) — Wagen ist ein psychologisches Phänomen. Die Psychologie ist entsprechend mit einer Reihe ihrer Disziplinen an der interdisziplinären Wagnisforschung beteiligt. Als Wissenschaft von der Psyche des Menschen befasst sie sich speziell mit den… …   Deutsch Wikipedia

  • Angstzustand — Dieser Artikel wurde aufgrund von inhaltlichen Mängeln auf der Qualitätssicherungsseite des Wikiprojekts Psychologie eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Artikel aus dem Themengebiet Psychologie auf ein akzeptables Niveau zu bringen.… …   Deutsch Wikipedia

  • Michael Balint — (* 3. Dezember 1896 in Budapest als Mihály Maurice Bergsmann; † 31. Dezember 1970 in London) war ein ungarischer Psychoanalytiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliche Themen 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Michael Bálint — Michael Balint (* 3. Dezember 1896 in Budapest als Mihály Maurice Bergsmann; † 31. Dezember 1970 in London) war ein ungarischer Psychoanalytiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliche Themen 3 Werke …   Deutsch Wikipedia

  • Vermeidung — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… …   Deutsch Wikipedia

  • Mutter Courage und ihre Kinder (Vertonung) — → Hauptartikel: Mutter Courage und ihre Kinder Die Vertonung des Dramas Mutter Courage und ihre Kinder umfasst die Entstehung der Bühnenmusik zu diesem Schauspiel, die entstandenen Partituren und ihre Interpretation und Veränderung in der… …   Deutsch Wikipedia

  • Michael Balint — or Bálint Mihály (December 3, 1896, Budapest December 31, 1970, Bristol) was a Hungarian psychoanalyst and proponent of the Object Relations school. Contents 1 Life 2 The three stages 3 Focal psychotherapy …   Wikipedia

  • Alarmismus — ist ein Begriff, mit dem eine unnötige oder übertriebene Warnung vor Problemen bezeichnet oder behauptet wird. Wer den Begriff verwendet, drückt damit in der Regel aus, dass er die Warnungen und Ängste nicht teilt oder für stark überzogen hält.… …   Deutsch Wikipedia

  • Claus Koch — (* 1929 in München; † 3. November 2010 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller und Journalist. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Über Kochs Bücher …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”