- Kunstpreis Europas Zukunft
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Der Kunstpreis Europas Zukunft ist ein noch recht junger Preis, der seit 2004 jährlich an junge Künstler und Künstlerinnen Osteuropas verliehen wird.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Idee der Vergabe des Kunstpreises Europas Zukunft entstand in den Jahren 2003/ 2004 vor dem Hintergrund der EU-Erweiterung 2004, im Zuge derer sich zahlreiche Staaten des östlichen Europas der EU anschlossen. In diesen Staaten fand meist ein schneller Übergang in ein anderes politisches und gesellschaftliches System statt, wobei der Bildenden Kunst kaum Raum und Zeit für ihre Entwicklung blieb. In Zusammenarbeit mit der Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig entschieden sich die Stifter dafür, im Rahmen der Betrachtung der Rolle der Kunst in Umbruchszeiten, junge Künstler und Künstlerinnen aus den postkommunistischen Ländern Osteuropas finanziell zu unterstützen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Arbeiten einem internationalen Publikum präsentieren zu können.
Der Preis
Die Preisträger erhalten neben einem Preisgeld von 5000 Euro und einer Einzelausstellung in der GfZK einen aus synthetischem Glas gegossenen fünfeckigen Stern (13cm groß und 200 Gramm schwer), entworfen und gefertigt vom bulgarischen Künstler Plamen Dejanoff. Der Künstler über seine Entscheidung, den "Kunstpreis Europas Zukunft" als fünfeckigen Stern zu gestalten: „Für mich hat der Stern eine doppelsinnige Bedeutung. Zum einen ist er ein Symbol für die sozialistische Vergangenheit, zum anderen ein Symbol für die Zukunft. Eine Zukunft ohne Mauern und Teilung zwischen den europäischen Staaten.“
Die Jury, das Vergabeverfahren und die Stifter
Eine wechselnde und international besetzte Vorschlagsjury, bestehend aus künstlerischen Leitern, Künstlern und Kunsttheoretikern europäischer künstlerisch- wissenschaftlicher Institute schlägt 13 Kandidaten vor. Diese Künstler und deren Arbeiten werden dann von einer alle fünf Jahre wechselnden siebenköpfigen Jury bewertet und der Preisträger ermittelt. Von 2003 bis 2008 bestand die Jury aus:
- Beatrice von Bismarck (Prorektorin Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig)
- Brigitte Oetker (Kunsthistorikerin)
- Barbara Steiner (Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig)
- Kristina Leko (Künstlerin und ehemalige Preisträgerin)
- René Block (Kurator)
- Bernd Radestock (Geschäftsführer Leipziger Volkszeitung / LVDG)
- Matthias Brühl (IT-Unternehmer)
Seit dem Jahre 2009 besteht die Jury aus:
- Barbara Steiner (Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig)
- Matthias Brühl (IT-Unternehmer)
- Andreas Spiegl (Vizerektor Mag. Akademie der bildenden Künste Wien)
- Matthias Wagner K (Kurator)
- Elke aus dem Moore (Leiterin Abteilung Kultur des IFA-Institutes)
- Ilina Koralova (Kuratorin Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig)
Stifter des Preises sind die Unternehmer Dietmar Schulz und Matthias Brühl, die Geschäftsführer des IT-Systemhauses alpha 2000. Ihr Engagement begründet Dietmar Schulz so: „Wir sind beide in der DDR aufgewachsen und haben den Übergang in ein anderes System und die damit verbundenen Transformationen erlebt…Wir haben erlebt, was ein Land ohne Grenzen bedeutet und wie sich die Zukunft verändern kann…Im Wissen um die Schwierigkeiten eines Neuanfangs möchten wir etwas von unserem Erfolg verwenden, Kunst, die zunächst nicht im Vordergrund steht, eine gewisse Sichtbarkeit zu verleihen.“
Die Preisträger
- 2004 Kristina Leko (geb. in Zagreb/Kroatien)
- 2005 Rafal Bujnowski (geb. in Krakau/Polen)
- 2006 Jakub Ferri (geb. in Priština/Kosovo)
- 2007 Ioana Nemeş (geb. in Bukarest/Rumänien)
- 2008 Kamen Stoyanov (geb. in Russe/Bulgarien)
- 2010 Ahmet Ögüt (geb. in Diyarbakır/Türkei)
- 2011 Christodoulos Panayiotou (geb. in Limassol /Zypern)
Die Zukunft des Preises
Der Kunstpreis Europas Zukunft wurde im Jahre 2004 zunächst auf fünf Jahre ausgelobt, dann jedoch auf weitere fünf Jahre bis 2013 verlängert. Nachdem in den vergangenen Jahren mit der Prämierung junger osteuropäischer Künstler eher eine Schwerpunktförderung stattfand, erweitert sich der Aktionsradius des Preises in den kommenden Jahren auf ganz Europa um das Miteinander über Ländergrenzen hinweg stärker zu betonen. Dieses betrachtete Europa wird sich jedoch weniger auf die Ländergrenzen der Europäischen Union beschränken, sondern vielmehr Europa als einen gemeinsamen kulturellen geistigen Raum betrachten, dessen Grenzen nicht eindeutig zu ziehen sind.
Weblinks
Kategorie:- Kunstpreis (Bildende Kunst)
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