- Kunstverein Frankfurt
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Der Frankfurter Kunstverein e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich der Vermittlung zeitgenössischer Kunst widmet. Er ist einer der ältesten deutschen Kunstvereine.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Frankfurter Kunstverein wurde 1829 durch eine Gruppe einflussreicher Bürger von Frankfurt am Main gegründet, darunter der Senator und spätere Bürgermeister der Freien Stadt Frankfurt, Johann Gerhard Christian Thomas, der Historiker Johann Friedrich Böhmer und der Kunsthistoriker Johann David Passavant. Dem Verein gehörten bald nahezu alle bedeutenden Bürger und Künstler der Stadt an. Sein Zweck war die Förderung der Künste und des Kunstsinnes in der Kaufmannstadt, sowie der Ankauf von Kunstwerken für die Öffentlichkeit.
Das 1861 errichtete Gebäude des Kunstvereins in der Junghofstraße wurde 1944 bei einem Bombenangriff zerstört. Bereits vorher wurde der Kunstverein durch die Nürnberger Gesetze und die Verfolgung, Vertreibung oder Vernichtung seiner jüdischen Mitglieder geschwächt. Als der Reichskulturkammer angeschlossene Institution wurde er 1945 vorübergehend von der Amerikanischen Militärregierung verboten. 1948 bezog der Kunstverein ein neues Domizil an der Eschenheimer Anlage, doch reichten die Einnahmen kaum für die Deckung der laufenden Kosten und für mehr als die Ausstellung lokaler Künstler. Mitte der 1950er Jahre musste der Kunstverein diese Räume schließen [1]. Erst 1962 konnte, nach zwischenzeitlichen provisorischen Quartieren, das historisch rekonstruierte Steinerne Haus mit seinen modernen Anbauten bezogen werden. Mit verstärkter finanzieller Unterstützung durch die Stadt und unter dem neuen Direktor Ewald Radtke war nun die Ausstellung internationaler Kunst des 20. Jahrhunderts möglich. [2]Positionen
Der Frankfurter Kunstverein hat seinen Sitz im Steinernen Haus am Römerberg. Er ist ein Ausstellungszentrum für zeitgenössische Kunst und organisiert darüber hinaus Führungen, Vortragsreihen, Filmprogramme, Symposien, Kunstreisen und andere Veranstaltungen zur Förderung zeitgenössischer Kunst und Künstler. Neuer Direktor wird ab 1. April 2009 der Kunsthistoriker und Kurator Holger Kube Ventura. Dem Verein gehören ca. 1750 Mitglieder an.
Direktoren des Kunstvereins (seit 1945)
- Dr. Curt Gravenkamp (1945-1961) Ausstellungen u.a. Frankfurter Kunst der Gegenwart, 1947 ff; , Fritz Winter, 1952; Ernst Wilhelm Nay; 1952, Georg Meistermann, 1953; Hann Trier, 1960
- Dr. Ewald Rathke (1961-1970) Ausstellungen u.a. Edvard Munch, 1962; Amedeo Modigliani, 1963; Arnold Böcklin, 1964; Picasso Handzeichnungen, 1965; Alexej Jawlensky, 1967.
- Dr. Georg Bußmann (1970-1980 ) Ausstellungen u.a. Kunst und Politik, 1970; Renato Guttuso, 1974; Kunst im 3. Reich. Dokumente der Unterwerfung. 1974; George Grosz, 1975
- Peter Weiermair (1980 bis 1998) Ausstellungen u.a. Robert Mapplethorpe, 1981; Franz Mon, 1986; Positionen schwedischer Malerei 1873-1995, 1995; PROSPECT Internationale Ausstellungen aktueller Kunst, 1986, 1993, 1996; Alfred Hrdlicka, 1997
- Nicolaus Schafhausen (1999 bis 2005) Ausstellungen u.a. Liam Gillick, 1999; Stephen Prina, 2000; Christa Näher, 2001; Marcel Odenbach, 2002; fresh and upcoming, 2003; deutschemalereizweitausenddrei, 2003;
- Chus Martínez (2006-2008) Ausstellungen u.a. The Martha Rosler Library, 2006; Whenever It Starts It Is The Right Time, Strategien für eine unstetige Zukunft, 2007; Tommy Støckel, 2007; The Great Transformation - Kunst und taktische Magie, 2008
Literatur
- Literatur von und über Frankfurter Kunstverein im Katalog der DNB
- Curt Gravenkamp: Frankfurter Kunstverein 1829 - 1954. Hrg. vom Frankfurter Kunstverein, Eigenverlag, Frankfurt am Main, 1954
- Birgit Weyel: Der Frankfurter Kunstverein in der Nachkriegszeit in: Kunst in Frankfurt 1945 bis heute, Societätsverlag, Frankfurt am Main, 1995 ISBN 3-7973-0581-8
Weblinks
- frankfurter kunstverein
- Interview im Chus Martínez im Magazin art
- Interview mit Nicolaus Schafhausen (Archiv Goethe-Institut)
- Christoph Behnke, Zur Gründungsgeschichte deutscher Kunstvereine, 2001 (S. 4)
Quellen
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