Kunstverlag Wilhelm Vogel

Kunstverlag Wilhelm Vogel
Geschäftsanzeige in einem Reiseführer, 1898

Wilhelm Arthur Vogel (* 2. April 1868 in Schwarzenberg; † 4. März 1962 ebenda) war ein deutscher Handelsmann und Verleger erzgebirgischer Liedpost- und Ansichtskarten.

Leben und Wirken

Nach dem Besuch der Volksschule in Schwarzenberg und der Handelsschule in Chemnitz stieg Arthur Vogel in das Galanteriewarengeschäft seines Vater Fürchtegott Wilhelm Vogel in der Schwarzenberger Schloßstraße 4 mit ein. Den Firmennamen Wilhelm Vogel behielt er bei, als er 1899 das Geschäft selbst übernahm. Neben dem Sortiment seines Vaters, zu dem auch Klöppelzwirn und -bedarf aller Art gehörte, baute er mit der Gründung eines Kunstverlags ein weiteres Standbein auf. Auf zahlreichen Wandertouren durch die nähere Umgebung hielt er die Kulturlandschaft und die Naturschönheiten mit seinem Fotoapparat fest. Im Lauf der Jahre entstanden so mehrere tausend Ansichtskarten seiner Heimat, mit denen er zur Förderung des entstehenden Tourismus im Erzgebirge beitrug. Er war Mitglied der Erzgebirgsvereins.

Zur Popularisierung und Verbreitung der erzgebirgischen Volksmusik trug Vogel durch die in seinem Kunstverlag Wilhelm Vogel gedruckten Liedpostkarten bei. Auf Vogels Initiative wurde Max Schreyers Lied Dar Vugelbeerbaam mit Text, Noten und bunter Illustration auf der ersten derartigen Postkarte gedruckt. Weitere musikalische Grüße fast aller bekannten erzgebirgischer Volksdichter folgten, u.a. von Anton Günther, der als Begründer der Liedpostkarten gilt, Curt Rambach und Gottfried Lattermann.

Weiterhin wurden in Vogels Verlag Ansichtskarten mit historischen Darstellungen, z.B. in den Serien Der Sächsische Prinzenraub oder Kulturbilder aus dem oberen Erzgebirge, hergestellt und vertrieben.

Literatur

  • Auer Beschäftigungsinitiative (Hrsg.): Kleine Chronik großer Meister Bd. 3, Aue, 2003, S. 85-89

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