- Kutter-Schiefspiegler
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Der Kutter-Schiefspiegler ist ein Spiegelteleskop vornehmlich zur Himmelsbeobachtung, das von Anton Kutter entwickelt wurde. Er stellt eine Abwandlung des Cassegrainschen Reflektors dar, wobei die Spiegel gegeneinander verkippt sind. Diese Bauform erlaubt ein Bild ohne Abschattungen durch Fangspiegel und Halterung.
Durch das Verkippen des Spiegels treten als Fehler Koma, Astigmatismus und Öffnungsfehler auf, die berichtigt werden müssen. Insgesamt ergibt sich ein z-förmiger Strahlengang (im Gegensatz zum Yolo-Schiefspiegler mit seinem x-förmigen Strahlengang) und damit eine auch bei langbrennweitigen Instrumenten vergleichsweise kurze Baulänge, allerdings auch eine ungewohnte und etwas sperrige Bauform.
Zur Korrektur der Bildfehler gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Man kann den konvexen Fangspiegel auf ein genaues Maß schrägstellen.
- Nahe am Fangspiegel wird zusätzlich eine Korrektionslinse oder ein Linsensystem eingebaut.
- Durch ein langes Öffnungsverhältnis (Verhältnis Brennweite zu Objektivdurchmesser) werden die Abbildungsfehler klein gehalten (nur so ist der Schiefspiegler für astronomische Beobachtungen zu gebrauchen!).
- Der Fangspiegel kann asphärisch geschliffen werden.
Die Bilddefinition und die Kontrastleistung eines Schiefspieglers ist der eines Newton-Teleskops oder Cassegrain-Teleskops überlegen, da sich keine störenden Bauteile im Strahlengang befinden. Nachteil gegenüber einem Refraktor gleicher Öffnung ist die bei offener Bauweise im Allgemeinen vorhandene, geringfügig größere Anfälligkeit gegenüber lokalen Luftströmungen (Schlieren, Flimmern des Bildes).
Literatur
- Anton Kutter: Der Schiefspiegler – Ein Spiegelteleskop für hohe Bilddefinition. Buchhandlung Fritz Weichhardt [in Komm.], Biberach an der Riss 1953 (91 S. : mit 31 Abb., 1 Taf., gr. 8, [1]).
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