- Yolo-Schiefspiegler
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Der Yolo-Schiefspiegler ist ein astronomisches Fernrohr (Reflektor) mit zwei gegeneinander verkippten Spiegeln, wobei der Strahlengang gekreuzt, also etwa X-förmig, verläuft. Diese Bauform erlaubt eine Abbildung ohne Abschattungen durch Fangspiegel und Halterung (unobstruierter Strahlengang), was Bilddefinition und Kontrastleistung im Vergleich zu herkömmlichen Spiegelteleskopsystemen verbessert. Er wurde vom amerikanischen Optik-Professor Arthur S. Leonard entworfen.
Beide Spiegel werden als langbrennweitige Kugelsphären ausgeführt, wodurch der Yolo für Amateur-Spiegelschleifer zur attraktiven Alternativbauart wird. Durch das Verkippen der Spiegel treten die Abbildungsfehler Koma, Astigmatismus und Öffnungsfehler auf, die berichtigt werden müssen.
Zur Fehlerkorrektur gibt es drei Möglichkeiten:- Man kann den zweiten Kugelspiegel durch eine Feder verspannen. Diese Verspannung ergibt einen Astigmatismus, der den Fehler ausgleicht.
- Man kann beide Spiegel in Spannhalterungen einbauen, damit die Korrektur auf beide optische Elemente verteilen und so günstigere optische und mechanische Bedingungen erzielen.
- Statt eines Kugelspiegels wird ein Toroid, also ein toroidal geschliffener Fangspiegel, verwendet. Bei diesem Spiegel sind die Brennweiten senkrecht und waagerecht unterschiedlich. Solch einen Spiegel kann man aus einem Kugelspiegel durch brennweitenverlängernde Längspolitur und brennweitenverkürzende Querpolitur herstellen.
Die Baulänge eines Yolos ist in etwa vergleichbar mit der des Kutter-Schiefspieglers, die resultierende Effektivbrennweite aber deutlich kürzer, üblich sind Öffnungsverhältnisse von 1:10 bis 1:15, d.h. der Yolo lässt sich mit kleinerer Öffnungszahl (= „Blende“) herstellen als der Kutter-Schiefspiegler (meist 1:20 oder mehr) und hat somit eine größere Lichtstärke.
Yolo-Schiefspiegler sind bei Astroamateuren in den USA bekannter als in Europa, wo vor allem die Schweizer SAG um Herwin G. Ziegler den Yolo-Selbstbau propagiert und durch Selbstbaugruppen fördert.
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