Kyrill Sakskoburggotski

Kyrill Sakskoburggotski

Kiril Sakskoburggotski (bulgarisch Кирил Сакскобургготски; * 11. Juli 1964 in Madrid), deutsch auch Kyrill, Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha, englisch Kyril Saxe-Coburg oder Kyril of Preslav (korrekte englische Schreibweise jeweils nur mit einem „l“, aber nicht zu verwechseln mit dem bulgarischen Prinzen Kyrill Preslawski), ist ein bulgarischer Politiker und Finanzmakler.

Er ist der zweite Sohn des ehemaligen Königs und ehemaligen Ministerpräsidenten von Bulgarien Simeon Sakskoburggotski und der spanischen Adligen Doña Margarita Gomez-Acebo y Cejuela. Kyrill ist nicht zu verwechseln mit seinem gleichnamigen Onkel, einem Bruder des Zaren Boris, der für Boris Sohn Simeon die Regentschaft geführt hatte und 1945 ermordet wurde.

Nach einem Studium der Quantenphysik an der Princeton University (Abschluss „cum laude“ 1986: B.A. Physics and Corporate Finance, Thema der Abschlussarbeit: Geschwindigkeitsverteilung von Pulsaren: eine Monte-Carlo-Simulation [1]), arbeitete Kyrill 12 Jahre als Finanzmakler bei der Investmentbank Lehman Brothers in London, dort brachte ihm seine Frau Doña Rosario Nadal y Fuster-Puigdorfila (seit 1989 verheiratet) zunächst drei Kinder zur Welt:

  • Mafalda, Prinzessin von Bulgarien, geboren am 27. Juli 1994 in London.
  • Olimpia, Prinzessin von Bulgarien, geboren am 14. Dezember 1995.
  • Talisso, Prinz von Bulgarien, geboren am 20. Januar 2002.

Von 1997 bis 2002 arbeite er in Sofia, wohin er noch vor seinem Vater zurückgekehrt war, als Wirtschaftsberater des bulgarischen Staatspräsidenten Petar Stojanow. 2001 siegte die Koalition NDSV seines Vaters bei den Parlamentswahlen, Simeon wurde Premierminister Bulgariens. Wirtschaftsminister Nikolai Vassilev sowie Finanzminister Milen Velchev waren zuvor wie auch Kyrill Sakskoburggotski Banker in London und Mitglied im Londoner „Bulgarian City Club“, daher wird vermutet, dass ihre Ernennung durch Kyrill Sakskoburggotski zumindest angeregt wurde.

Die British Helsinki Human Rights Group, eine NGO, deutete 2001 mögliche Interessenkonflikte zwischen seiner politischen Tätigkeit und dem wirtschaftlichen Engagement seines Arbeitgebers (Lehman Brothers) in Bulgarien an. [2]

Von Oktober 2000 bis März 2002 war er Non-Executive Director der Online Travel Corporation PLC. In dieser Zeit gelang dem Unternehmen der Durchbruch zu ihrer heutigen Position als einer der führenden britischen Online-Reiseunternehmen.

Am 20. Januar 2002 brachte Kyrills Frau in Bulgarien den Sohn Tassilo, Prinz von Bulgarien, zur Welt. Im gleichen Jahr endete jedoch Stojanows Amtszeit, und auch Simeon wurde 2005 wieder abgewählt.

Derzeit ist er „Executive Director - Asset Allocation and Southern European Equities“ bei GLG Partners (einer der weltgrößten Hedgefonds mit einem Einlagevermögen von 11,5 Milliarden Dollar, gegründet als Tochtergesellschaft von Lehman Brothers und Goldman Sachs, seit 2000 eigenständig), sowie (zusammen mit Nikolay Vassilev, dem späteren bulgarischen Wirtschaftsminister) Gründungspartner in der Private Equity Risikokapitalfonds-Managementgesellschaft „BulVentures CapitalPartners“, eine der größten Venturecapitalfirmen in Bulgarien.

Außerdem ist er Präsident des „Bulgarian City Club“, London, und Ehrenmitglied im Vorstand des Bulgarischen Arbeitgeberverbandes EABG.

Am 15. August 2008 wurden er und seine Familie nahe Madrid bei einem Autounfall schwer verletzt[1].

Weblink und Einzelnachweise

  1. www.mediapool.bg, 15. August 2008

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