Kystlink

Kystlink war eine norwegische Reederei, die zwei Fährlinien zwischen der dänischen Stadt Hirtshals und dem norwegischen Langesund (seit 2002) sowie Langesund und dem schwedischen Hafen Strömstad (seit November 2006) betrieb. Zum 21. Oktober 2008 wurde der Fährbetrieb auf Grund finanzieller Schwierigkeiten eingestellt.

Zwischen 1998 und Mai 2005 machte sich Kystlink vor allem einen Namen als „Truckerfähre“, die kostengünstig LKWs zwischen Dänemark und Norwegen transportierte. PKWs und Wohnmobile spielten eine untergeordnete Rolle.

Als Ersatz für die „Boa Vista“ wurde ab 2004 die „Envoy“ eingesetzt. Im Mai 2005 charterte Kystlink von der griechischen Reederei GA Ferries die „M/S Alkmini A“, die zwischen 1983 und 1996 als „M/S Stena Jutlandica“ zwischen Göteborg und Frederikshavn und zwischen 1996 und 2004 als „M/S Stena Empereur“ bzw. „M/S Pride of Provence“ zwischen Calais und Dover eingesetzt wurde. Die „M/S Alkmini A“ wurde unter dem Marketingnamen „Pride of Telemark“ zwischen Hirtshals und Langesund installiert. Im Oktober 2005 wurde das Schiff für Kystlink registriert und offiziell in „M/S Pride of Telemark“ umgetauft; mittlerweile fährt es unter norwegischer Flagge.

Am 11. September 2007 hatte die „M/S Pride of Telemark“ beim Einlaufen in den Hafen von Hirtshals auf Grund schlechten Wetters und viel Wind Berührung mit der Hafenmauer. Die Pride of Telemark schlug Leck und kam gerade noch bis zum Anleger der Color Line, wo das Vorderschiff dann auf Grund lief. An Bord waren 150 Passagiere sowie 64 Besatzungsmitglieder. Alle Passagiere wurden evakuiert, niemand wurde verletzt. Bis zur Abdichtung des Lecks in der Pride of Telemark wurden minütlich 30.000 Liter Wasser abgepumpt.

M/S Kongshavn in Strømstad

Am 13. September 2007 wurden die noch an Bord verbliebenen PKW und LKW von der Fähre gebracht. Das Schiff wurde anschließend vom Color-Line-Anleger auf einen anderen Liegeplatz geschleppt, wo es bis zum 25. September 2007 auf die Überführung in die Werft wartete. Die Reparatur erfolgt seit dem 26. September 2007 in der Cityvarvet in Göteborg. Alle Abfahrten mussten vorerst abgesagt werden. Kystlink wurde auf der Suche nach einem Ersatzschiff, um kurzfristig wieder den Fährverkehr aufnehmen zu können, fündig. Die M/S Fantaasia, zuvor im Dienst der estnischen Reederei Tallink, konnte gechartert werden und ist seit Dezember 2007 im Einsatz. Im Frühjahr 2008 wurde das Schiff dann gekauft und ist nun unter dem Namen M/S Kongshavn unterwegs.

Die Reederei geriet im Herbst 2008 in finanzielle Schwierigkeiten und erklärte am 3. Oktober 2008, dass der Fährbetrieb zum 31. Oktober 2008 eingestellt wird, sofern kein neuer Investor gefunden wird, der bereit ist, rund sechs Millionen Euro zu investieren. Am 20. Oktober kündigten sie die Einstellung des Fährbetriebs zum 21. Oktober an, da kein Investor gefunden werden konnte.

Am 2. Juli 2009 meldete die norwegische Zeitung „Fraedrelandvennen“, dass die neu gegründete dänische Reederei Thyferries die Fähre „Pride of Telemark“ von der Kystlink-Muttergesellschaft Boa RoRo A/S (Taubåtskompaniet A/S) von 2010 bis 2014 gechartert hat, um mit ihr ab etwa Mai 2010 die Fährpassage Hanstholm-Kristiansand zu befahren. Nach dem Unfall am 11. September 2007 war sie in Frederikshavn für etwa 100 Millionen Kronen repariert und modernisiert worden. Im Herbst 2009 wird sie umgetauft, ein neuer Name ist noch nicht veröffentlicht worden.

Weblinks

 Commons: Kystlink – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Norwegische Homepage von Kystlink
• Kystlink-Homepage des deutschen Generalagenten Karl Geuther GmbH & Co. KG