Káťa kabanová

Káťa kabanová
Werkdaten
Titel: Katja Kabanowa
Originaltitel: Káťa Kabanová
Originalsprache: tschechisch
Musik: Leoš Janáček
Libretto: Leoš Janáček nach Alexander Nikolajewitsch Ostrowski
Uraufführung: 23. November 1921
Ort der Uraufführung: Nationaltheater Brünn
Spieldauer: ca. 2 1/2 Stunden
Ort und Zeit der Handlung: Das Städtchen Kalinow an der Wolga, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
Personen
  • Sawjol Prokofjewitsch Dikoj, ein Kaufmann (Bass)
  • Boris Grigorjewitsch, sein Neffe (Tenor)
  • Marfa Ignatjewna Kabanová (die "Kabaniča"), eine reiche Kaufmannswitwe (Alt)
  • Tichon lwanytsch Kabanow, ihr Sohn (Tenor)
  • Katja, seine Frau (Sopran)
  • Váňa Kudrjáš, Lehrer, Chemiker, Mechaniker (Tenor)
  • Warwara, Pflegetochter der Kabanicha (Mezzosopran)
  • Kuligin, Freund des Kudriasch (Bariton)
  • Glaša, Fekluša, Dienerinnen bei der Kabaniča (Mezzosopran)
  • Eine Frau aus dem Volk (Alt)
  • Bürger (Chor)


Káťa Kabanová, deutsch Katja Kabanowa ist eine Oper in drei Akten von Leoš Janáček, der auch das Libretto nach Alexander Nikolajewitsch Ostrowskis Schauspiel "Gewitter" schuf. Die Uraufführung erfolgte am 23. November 1921 im Nationaltheater Brünn. Die deutsche Erstaufführung erfolgte am 8. Dezember 1922 im Opernhaus Köln. An der Komposition arbeitete Janáček von 1919 bis 1921. Die Spieldauer beträgt etwa 2 Stunden, Ort und Zeit der Handlung sind eine Kleinstadt an der Wolga in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die deutsche Übersetzung des Operntextes lieferte Max Brod.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Erster Akt

Am Ufer der Wolga sitzt Lehrer Kudrjasch und genießt den Blick auf den Strom. Kaufmann Dikoj und dessen Neffe Boris, der aufgrund einer testamentarischen Verfügung von jenem abhängig ist, kommen zufällig vorbei. Die Großmutter von Boris hatte diesen erpresst, indem sie ihm eine Bedingung stellte: Sie werde ihm nur eine Erbschaft hinterlassen, wenn er bis zu seiner Volljährigkeit seinem Onkel Dikoj gehorche und gehorsam sei. Sein Onkel nützt diese Untergebenheit Boris' aus und lässt ihn auch an Feiertagen arbeiten. Nun erscheint auch die Kaufmannswitwe Marfa, genannt die Kabanicha, mit ihrem Sohn Tichon und dessen Frau Katja, in die Boris heimlich verliebt ist. Die Eifersucht der Kabanicha auf ihre Schwiegertochter Katja bekommt Tichon bald zu spüren. Seine Mutter hingegen wirft ihm vor, dass er sie nicht mehr liebe. Um ihn eine Weile von Katja fernzuhalten, zwingt sie ihn mit ihr eine Reise zum Markt nach Kasan zu unternehmen. Der willensschwache Tichon kann sich ihr gegenüber nicht durchsetzen und willigt ein. Als sich Katja mit Barbara, der Pflegetochter der Kabanicha, in einem Raum befindet, erzählt sie ihr von ihren Träumen und davon, dass sie Boris, einen anderen Mann liebe, bis schließlich Tichon ins Zimmer eintritt und sich von ihr verabschiedet. Katja bittet ihn vergeblich, die Reise nicht anzutreten. Als sie versucht ihm das Versprechen zu geben, bis zu seiner Rückkehr mit keinem Fremden Worte oder Blicke auszutauschen, lehnt er diese Bitte als unsinnig ab und spricht stattdessen nach dem Wunsch der Mutter an Katja eine strenge Ermahnung aus, dass sie während seiner Abwesenheit fleißig sein und seiner Mutter gehorchen solle.

Zweiter Akt

Katjas Schwiegermutter Kabanicha hält die Gartentüre des Anwesens, welche zum Ufer der Wolga führt, immer geschlossen. Barbara hat sich für diese allerdings heimlich einen Nachschlüssel anfertigen lassen. Sie gibt ihn Katja und erzählt ihr von der Möglichkeit, Boris abends zu treffen, diese jedoch hat immer noch Schwierigkeiten ihren Gefühlen zu Boris freien Lauf zu lassen. Als eines Tages Dikoj ihrer Schwiegermutter einen Besuch abstattet und diese damit ablenkt, folgt Katja Barbara zur Gartenpforte, welche dort Kudrjasch treffen will. Katja wird bereits von Boris erwartet, sodass sie ihren Gefühlen allmählich nachgibt und sich beide in die Arme fallen. Spät abends trennen sie sich, da Barbara zur Rückkehr ins Haus drängt.

Dritter Akt

Zwei Wochen später ist Katjas Ehemann Tichon von seiner Reise zurückgekehrt. Während eines heftigen Gewitters suchen Kudrjasch, sein Freund Kuligin, Dikoj, Boris und andere in einem verlassenen Gebäude Schutz vor dem Gewitter. Katja betritt das Gebäude und deutet das Gewitter als einen Zorn der Götter auf sie. Sie ist deshalb sehr aufgewühlt und bedrückt und gesteht Kabanicha von ihrem Ehebruch. Anschließend geht sie wieder hinaus in das Gewitter. Tichon macht sich um sie Sorgen und beschließt, zusammen mit einigen Helfern sie an dem Ufer der Wolga zu suchen. Ihre suche bleibt erfolglos, sodass sie aufgeben. Katja - am Ufer des Flusses herumirrend - ruft hilfesuchend Boris Namen, bis er sie findet. Er berichtet ihr von der niederschmetternden Nachricht, dass sein Onkel ihn zu einem Geschäftsbesuch in das hinterste Russland beordert hat. Katja verkraftet diese Nachricht nicht, hat nun völlig das Gefühl allein gelassen zu sein und stürzt sich in die Fluten der Wolga. Tichon kann ihre Leiche tot aus dem Fluss bergen und bricht über der Leiche zusammen.

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