- Kölner Verkehrs-Betriebe AG
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Kölner Verkehrs-Betriebe AG Basisinformationen Unternehmenssitz Köln Webpräsenz www.kvb-koeln.de Bezugsjahr 2007 Eigentümer 90 % Stadtwerke Köln GmbH
10 % Stadt KölnVorstandsmitglieder Jürgen Fenske
Walter Reinarz
Edith Wurbs
Kuno WeberVerkehrsverbund Verkehrsverbund Rhein-Sieg
bis 31. Dezember 2009Beschäftigte 3151 Umsatz 177,2 (Aufwanddeckung: 66,9 %) Mio. Euro Linien Stadtbahn 11 Bus 44 Sonstige Linien 1 Seilbahn Anzahl Fahrzeuge Lokomotiven 2 Stadtbahn 381 Omnibus 306 Sonstige Fahrzeuge 1 Schleiftriebwagen,
1 Gleispflegewagen,
1 PartywagenStatistik Fahrgäste 252,1 Mio. pro Jahr Fahrleistung 36,3 Mio. km pro Jahr Haltestellen 655 Bus
222 StadtbahnLänge Liniennetz Stadtbahnlinien 237 km Buslinien 521 km Sonstige Betriebseinrichtungen Betriebshöfe 1 Bus
3 StadtbahnSonstige Betriebseinrichtungen P+R-Anlagen mit 5244 Stellplätze
5 Abstellanlagen Stadtbahn
1 HauptwerkstattDie Kölner Verkehrs-Betriebe Aktiengesellschaft, kurz die KVB, betreibt in Köln die städtischen Buslinien und die Stadtbahn Köln. Die Rheinseilbahn, eine Panorama-Seilbahn über den Rhein, wird von der hundertprozentigen KVB-Tochter Kölner Seilbahn-Gesellschaft mbH betrieben.
Ferner ist die KVB an weiteren Unternehmen beteiligt:
Westigo GmbH, Eisenbahnverkehrsunternehmen (100 %), RC Data GmbH (100 %), Kölner Schulbusverkehr GmbH (51 %), Schilling Omnibusverkehr GmbH, Hürth (49 %), Rail Consult Gesellschaft für Verkehrsberatung mbH (25 %), DKS Dienstleistungsgesellschaft für Kommunikationsanlagen des Stadt- und Regionalverkehrs mbH (24,5 %), Regionalverkehr Köln GmbH (12,5 %) und BEKA Einkaufs- und Wirtschaftsgesellschaft für Verkehrsunternehmen mbH (0,4 %).
Aus steuerlichen Gründen gehört die KVB AG nur zu 10 % direkt der Stadt Köln und die übrigen 90 % den Stadtwerken Köln, die wiederum der Stadt Köln gehören. Das Grundkapital der KVB AG betrug im Jahr 2006 78,3 Millionen Euro. Die KVB ist bis zum 31. Dezember 2009 noch Mitglied im Verkehrsverbund Rhein-Sieg sowie auch weiterhin Mitglied im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen mit Sitz in Köln. Auf Grund strategischer Entscheidungen hat die KVB ihre Verträge mit dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg aufgekündigt.[1]
Mitglieder des Unternehmensvorstands sind Jürgen Fenske (Sprecher), Walter Reinarz, Edith Wurbs und Kuno Weber. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Wilfried Kuckelkorn (Mitglied des Europäischen Parlament). Betriebsratsvorsitzender ist Peter Densborn.
Der ehemalige langjährige KVB-Vorstand Dr. Wolfgang Meyer war 2001−2005 Präsident des ÖPNV-Weltverbandes UITP (Internationaler Verband für öffentliches Verkehrswesen). Nun ist er der erste Ehrenpräsident der UITP.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
- Hauptartikel: Geschichte der Straßenbahn Köln
Die erste im Auftrag der Stadt Köln von einem Privatunternehmen betriebene Pferdebahn wurde am 20. Mai 1877 in Betrieb genommen. Zum 1. Januar 1900 ging der Betrieb der Pferdebahn in städtischen Besitz über. Die Stadt begann kurz darauf mit den Arbeiten zur Elektrifizierung des Bahnbetriebs. Die ersten elektrischen Straßenbahnen fuhren ab 1901 durch Köln, die ersten Omnibusse ab 1925. Von 1950 bis 1959 gab der O-Bus mit einer Linie ein kurzes Gastspiel in der Stadt.
1963 begann die Stadt mit dem Bau eines U-Stadtbahnnetzes. Die erste Teilstrecke konnte ab 1968 genutzt werden. Ab 1978 wurden Strecken der Köln-Bonner Eisenbahnen (KBE) in das Stadtbahnnetz integriert. 1987 wurde der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) gegründet, die KVB waren Gründungsmitglied. Das Straßenbahn-Museum der KVB in Thielenbruch wurde im Jahr 1997 eröffnet, hier finden sich zahlreiche Baureihen wieder, die auf Kölns Straßen unterwegs waren. Das 125-jährige Jubiläum feierte die KVB im Jahr 2002. Das aktuelle Großprojekt der Stadt Köln und der KVB ist die offiziell am 4. Dezember 2002 begonnene Nord-Süd-Stadtbahn, eine neue U-Stadtbahn-Teilstrecke quer durch die Kölner Innenstadt.
Die KVB ist nach Expansion im Eisenbahnbereich bestrebt. Zusammen mit der Konzernschwester HGK wurde 2005 ein Angebot für die Ausschreibung der RB 26 „Rheinland-Bahn“ (Köln – Bonn – Koblenz) vorbereitet, das jedoch wegen ungeklärter vergaberechtlicher Fragen nicht eingereicht wurde. Gleichzeitig wurde angekündigt, dass sich das Unternehmen an zukünftigen Ausschreibungen im Eisenbahn-Regionalverkehr beteiligen wolle. Für die Ausschreibung des RE 9 „Rhein-Sieg-Express“ (Aachen – Köln – Siegen (– Gießen) wurde 2006 das hundertprozentige Tochterunternehmen Westigo GmbH gegründet.
Im Oktober 1966 entzündeten sich heftige Proteste gegen die KVB, als der Fahrpreis für Schüler und Studenten um mehr als die Hälfte erhöht werden sollte. Rund 10000 Schüler und Studenten[2] protestierten im Rahmen von insgesamt dreitägigen Aktionen am Rudolfplatz,[3] bevor die Demonstration von der Polizei gewaltsam aufgelöst wurde. Die „KVB-Schlacht“ gilt als Ausgangspunkt der 68er-Bewegung im Rheinland.
In Zusammenarbeit mit den Clouth-Gummiwerken entwickelten die Kölner Verkehrs-Betriebe 1972 das Kölner Ei, ein elastisches Schienenlager, das oft bei schotterlosem Oberbau verwendet wird.
Linien
Die Stadtbahnlinien haben den Nummernbereich 1–18, die Buslinien den Nummenbereich 120–188. Die Buslinie 106 bildet als Schienenersatzverkehr für die im Rahmen des Baus der Nord-Süd-Stadtbahn entfallene Linie 6 eine Ausnahme in der Busliniennomenklatur.
Stadtbahn
Hauptartikel Stadtbahn Köln
Bus
Seilbahn
Hauptartikel Rheinseilbahn (Köln)
Wagenpark
Stadtbahnen
Seit Mitte der 1970er Jahre wurden die lange Zeit typischen Duewag-Gelenk-Straßenbahnwagen (GT8) zunehmend durch insgesamt 172 Stadtbahnwagen B ersetzt. Die letzte Fahrt der GT8 fand am 22. Juli 2006 im Rahmen einer Abschiedsfeier statt, seitdem ist er im Straßenbahnmuseum Thielenbruch zu besichtigen. Da sich zeigte, dass ein vollständiger Umbau des Netzes auf Hochbahnsteige mittelfristig nicht realisierbar war, wurden ab 1995 insgesamt 124 Niederflur-Stadtbahnwagen K4000 beschafft. In den Jahren 2002 und 2003 wurde der Wagenpark mit 59 Bombardier-Hochflurwagen K5000 ergänzt. Eine zusätzliche Serie von 69 Bombardier-Niederflurstadtbahnwagen des Typs K4500 wurde 2005 bis 2007 ausgeliefert.
Bustypen
Die KVB hat heute im Busfuhrpark hauptsächlich Stadtlinienbusse mit 11,5 Meter Länge und auf verkehrsstarken Strecken (Niederflur-)Gelenkbusse mit 17,96 Meter Länge im Einsatz.
Die genaue Verteilung sieht dabei folgendermaßen aus:
- MAN NG272.2:
- Baujahr 1994/95: 606, 626, 642, 650, 652, 653, 658, 659, 661, 665; Restbestand von ehemals 65 Fahrzeugen
- Mercedes-Benz O 405 N²
- Baujahr 1999/2000: 463–477, 479−491 (463 Fahrschulbus, 478 im Februar 2008 wegen Brandschaden ausgemustert)
- Mercedes-Benz O 405 Nܲ (Überland- und Fahrschulbusse)
- Baujahr 1999: 461, 462
- Mercedes-Benz O 405 GN²
- Baujahr 1999: 361–365
- Mercedes-Benz O 530 („Citaro“)
- Baujahr 2001: 201, 203-211, 213-229 (208 und 209 später umnummeriert in 257 und 256)
- Baujahr 2002: 230–255 (225 und 248 später umnummeriert in 258 und 259)
- Baujahr 2004: 261–286
- Mercedes-Benz O 530 G („Citaro G“)
- Baujahr 2003: 301–316, 371–374
- Baujahr 2005: 320–332, 334-340
- Baujahr 2006: 701–715
- Baujahr 2007: 721–735 (723 später umnummeriert in 755)
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- Baujahr 2008: 736–750
- Mercedes-Benz O 407 (Überland- und Fahrschulbus)
- Baujahr 1991: 752, 753
Darüber hinaus fahren einige Subunternehmer mit eigenen und von der KVB geliehenen Bussen auf einigen Buslinien. Insgesamt werden 45 % der Busfahrten von Subunternehmern gefahren. Eine Besonderheit ist die Buslinie 158, die von einem Auto statt einem Linienbus befahren wird. In der Vergangenheit gehörten auch andere Fabrikate zum Fuhrpark der KVB. Besondere Bedeutung hatten in den 1950er- und 1960er-Jahren Fahrzeuge des Herstellers Büssing sowie bis in die 1980er-Jahre Magirus-Deutz-Busse, die beim ortsansässigen Deutz-Konzern bestellt wurden. Zwischen den Jahren 1983 und 2007 befanden sich zudem verschiedene Typen des Busherstellers Neoplan in größerer Anzahl im Bestand der KVB.
Fahrkarten
Das Ticketsortiment der KVB wird vom Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) gestaltet. Der VRS hat erst 2004 sein Tarifsystem neu gestaltet. Unter dem Motto „Eine Stadt, ein Preis.“ sollte das Angebot einfacher und kundenfreundlicher werden. Der Fahrausweis-Vertrieb der KVB wird über Verkaufsautomaten im Fahrzeug und teilweise an Stadtbahnhaltestellen, in KundenCentern, privaten Verkaufsstellen (z.B. Kiosk an U-Bahnhöfen), sowie über Großkundenvertrieb (z.B. beim Schüler- oder JobTicket) organisiert. Etwa 1,5 Mio. Kunden besuchten im Jahr 2005 eines der KundenCenter. Die Kundenbindung der KVB ist groß, mehr als 250.000 Fahrgäste sind Stammkunden mit Zeittickets.
In den letzten Jahren kamen innovative Vertriebsformen hinzu wie der VRS-Ticketkauf über das Internet sowie das „HandyTicket“ nach dem Vorbild des Bonner „Händy-Tickets“. Dabei wird ein Fahrschein für eine Einzelfahrt innerhalb der Stadtgrenzen per SMS auf das Mobiltelefon des Fahrgastes geschickt. Werden an einem Tag mehrere Fahrscheine angefordert, wird höchstens der Preis eines Tagestickets berechnet.
Die Schwarzfahrerquote lag im Jahr 2005 bei 4,18 %.
Einzelnachweise
- ↑ Kölner Stadt-Anzeiger vom 29. März 2008: Köln will Verkehrsverbund verlassen [1]
- ↑ WDR-dok: '68 an Rhein, Ruhr und Weser
- ↑ Tomaten gegen die KVB
Literatur
- Dieter Höltge / Axel Reuther: Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland. Band 7: Köln, Düren, Aachen. EK-Verlag, Freiburg (2001) ISBN 3-88255-338-3
- Falko Rademacher: Köln für Immis Hermann-Josef Emons Verlag, Leck (2006)
ISBN 3-89705-249-0
Weblinks
- Website der Kölner Verkehrs-Betriebe AG
- Aktueller U-Bahn-Bau der KVB
- Straßenbahnmuseum der KVB
- Das Handyticket der Kölner Verkehrs-Betriebe
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