Könizer Aufstand

Könizer Aufstand

Der Könizer Aufstand (oder auch Kirchweih von Köniz) fand am 26. Juni 1513 statt und richtete sich gegen die französische Einflussnahme auf den Berner Rat.

Am 26. Juni 1513 fand in Köniz die Weihung einer Kirche statt. In der Menschenmenge waren auch viele Berner Reisläufer, die an der Schlacht bei Novara am 6. Juni 1513, auf der Seite Frankreichs teilgenommen hatten. Es machten nun Gerüchte die Runde, dass Mitglieder des Berner Rats heimlich französische Pensionen erhielten. 300 bewaffnete junge Männer zogen daraufhin Richtung Bern und drangen in die Stadt ein. Sie bedrängten den Altschultheiss Wilhelm von Diesbach, dem es aber in der Nacht durch Zugeständnisse gelang, die Aufständischen zu beruhigen.

Am nächsten Tag begann jedoch der Aufstand auch andere Gemeinden zu ergreifen und Schultheiss von Wattenwyl rief die Bürger der Stadt Bern zu den Waffen und liess die Stadttore besetzen. Man sah sich jedoch ausserstande die Lage selber zu beruhigen, da sich aufständische Bauern bereits in Wabern versammelten und rief deshalb die verbündeten Eidgenossen zu Hilfe.

Am 2. Juli 1513 kam es zum Abschied zu Köniz. Der Stadtschreiber von Bern las der versammelten Menge eine Namensliste mit Personen vor, die französische Gelder erhalten hatten. An erster Stelle stand Wilhelm von Diesbach, der Anführer der Franzosenpartei. Es kam zu Geldstrafen, Rückzahlungen von erhaltenen Pensionen und sogar zu einigen Todesstrafen. Ausserdem sicherte die Stadt zu, dass Personen, die französische Pensionen erhielten, und einige Söldnerführer bestraft würden. Allen Aufständischen wurde hingegen Straffreiheit angeboten.

Am 28. Juli 1513 wurde auch der Könizbrief verfasst. In diesem räumte die Stadt Bern der Landschaft ein Mitbestimmungsrecht bei zukünftigen Bündnissen mit ausländischen Mächten mittels Ämterbefragung ein. Auch wurden die Freiheitsbriefe der Landgemeinden erneuert.

Literatur

  • Wimmer, K.: Die Untertanen, der Venner und der Wein. Eine Innenansicht des Könizaufstandes von 1513. Seminararbeit Bern, Ms., 1994, (StABE)
  • Beer, Ellen J. et al. [Hgg.]: Berns grosse Zeit. Berner Lehrmittel- und Medienverlag, Bern 1999 (ISBN 3-906721-28-0).
  • Moeri, René: Der Könizer-Aufstand von 1513. Gemeindekanzlei, Köniz 1987.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mailänderbrief — Als Lebkuchenkrieg werden soziale Unruhen im Dezember 1515 in der Schweizer Stadt Zürich bezeichnet, welche im Zusammenhang mit den Ursachen der Baueraufstände und der Reisläuferei im frühen 16. Jahrhundert betrachtet werden können …   Deutsch Wikipedia

  • Lebkuchenkrieg — «Die Drei Stände» in der handschriftlichen Chronik der Herrschaft Grüningen von 1610. Der «Gelehrte» betet für alle, der «Kaiser» streitet für alle, der «Bauer» ernährt alle …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Schweizer Schlachten — Die Liste von Schweizer Schlachten zeigt chronologisch ab 58 vor Christus die wichtigsten kriegerischen Auseinandersetzungen mit Kriegen, Schlachten und Gefechten auf schweizerischem Gebiet oder unter massgeblicher eidgenössischer Beteiligung.… …   Deutsch Wikipedia

  • 1513 — Portal Geschichte | Portal Biografien | Aktuelle Ereignisse | Jahreskalender ◄ | 15. Jahrhundert | 16. Jahrhundert | 17. Jahrhundert | ► ◄ | 1480er | 1490er | 1500er | 1510er | 1520er | 1530er | 1540er | ► ◄◄ | ◄ | 1509 | 1510 | 1511 | 15 …   Deutsch Wikipedia

  • Hetzel von Lindach (Notabelngeschlecht) — von Hetzel (von Lindenach / von Lindnach), war der Name einer Berner Notabelnfamilie im 14. bis 16. Jahrhundert in der Stadt Bern im Kanton Bern in der Schweiz. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Namensträger 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Pension (Schweizer Geschichte) — Patrizier Ulysses von Salis (1594 1674) Als Pensionen wurden in der Schweiz öffentliche oder geheime Jahrgelder an offizielle Kassen oder Einzelpersonen bezeichnet, um ausländischen Kriegsherren vom 15. bis 18. Jahrhundert die Anwerbung… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”